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Vom Maliliiufrklken.

fl junge Renn’, die bat grad g'legt
Und gackert wia nöt g scheit,

Bis daft die Bäu’rin auberlauft
Und schaut, wer gar [o schreit.
Da schimpft a alte Uiackelbenn’:
„Die CUelt i$ ganz verdraht!

Zu meiner Zeit da bat ma g'sagt,

fl guate Renn’ i$ ftad.“

Da lacht die Jung’: „Du alter
Scberb’n,

Dab di’ dein’ Stimm’ net reut!
UJer beutzutag’ net 's Maul auf-
reibt.

Der gilt nix bei die Cent’.“

Gd. Stcmplmger.

Inger-Disk urs.

Der Forstassessor, ber Oberförster unb der Amtmann saßen am
Stammtisch, Nach der letzten Skatrunde vertieften sich die Herren
in einen gelehrten Disknrs, der sich hauptsächlich um das Thema
drehte, daß der Hund durch den täglichen Verkehr mit Menschen
die menschliche Sprache verstehen lerne,

„Meine Herren," begann der Forstassessor, „mein Waldmann
hat neulich den Beweis erbracht, daß er unsere Sprache versteht
wie einer, der Schule besucht hat. Kommt da dieser Tage ein
Zigarrenreisender zu mir, stellt sich vor und mein Waldmann ver-
bellt den Reiseonkel sofort und wartet, bis er ihn apportieren kann,
lind wissen Sie warum? — Nun, der Mann hatte sich eben bor-
gestellt : Mein Name ist Hase?"

„Ein klnger Hund, der Waldmann," versetzte der Oberförster,
„Vernehmen Sie, bitte, aber die Glanzleistung von meinem Tell! Id,
sage neulich zu ihm: „Tell, in Dingsda sind ein paar schäbige Hunde,
die Wurzeln ziehen können. Kannst du vielleicht Quadrat- und Kubik-
wurzeln ziehen?"— Was tut mein Hund I — Zunächst sieht er mir
scharf ins Auge, Dann holt er die Fibel Von meinem kleinen Jungen,
reißt ein Blatt heraus und zerreißt es in tausend Stücke, — Die
Sache war mir ein Rätsel, Was sollte das bedeuten? — Ich nahm die
kleinen Papierfetzen mit den Einzelnbuchstaben rmb versuchte, sie zu-
sammenzusetzen, Und siehe da, imch einigen Versuchen kommt der
folgende Satz zustande: Ich bin ein Hund und kein Taschenspieler!"

„Wunderbarl Sehr wunderbar! Beinahe ein Genie, Ihr Tell,
Herr Oberförster," bestätigten die beiden andern, „Auch meine Diana

ist mit unserer Kulturspraäie gut vertraut, wie folgende Begeben-
heit beweist," erzählte der Amtmann,, „Ich hatte mir eines Tages
zwei Ziegen angeschasft und sie der Obhut unseres Mädchens Anna
unterstellt. Als ich nun neulich gegen Mittag fortreite, rufe ich
meiner Frau zu: „Die Anna soll die Ziegen melken!" — Als ich
gegen Abend heimkomme, klagt meine Frau, daß die beiden Ziegen
nicht einen Tropfen Milch gegeben hätten. Darüber war ich baff! —
Schließlich hat sich die Sache aufgeklärt, Diana hat die Ziegen ge-
molken, natürlich in ihren Magen, Man konnte dem Tiere nicht
böse sein. Es lag ja ein Mißverständnis vor, für welches aber
mein Hund nicht verantwortlich zu machen loar. Ich sagte wohl:
„Die Anna soll die Ziegen , , ," und das Tier verstand: D-i-a-n-a
soll die Ziegen melken. Na, das hat sie auch besorgt,"

Ludw, (Srnbiiulii.

Was i st paradox?

Wenn sich der Pantoffelheld Wenn eine Nähmamsell „ja" sagt,
Stiefel anzieht, Wenn ein Geheimrat indis-

Wenn ein Lebemann stirbt, kret ist.

Sein S t a ir d p u n k t.

Herr Müller trifft den Herrn Mai auf der Straße, „Scheuß-
liches Wetter, Bald scheint die Sonne, bald schneit es. Das richtige
Aprilwetter, — Da sagt der Herr Mai, der stark verschuldet ist:
„Und doch liebe ich den April, Da wissen meine Gläubiger wenig-
stens, daß sie noch Vier Wochen auf den — Mai warten müssen,"

Abhilfe.

Zimmerherr (Schauspieler, aus „Faust" in seinem Zimmer
deklamierend): „O, daß kein Flügel mich vom Boden hebt! , ," —
Vermieter (zur Tochter): „Geh’, Marie, spiel’ auf'm Klavier,
dainit der narrisch' Kerl a Ruh gibt!"

Dürfte z tt 11 c f f e tt.

„Aber, die Wurst ist ja aufgesprungen, Herr Posthalter!" —
„Na, legen Sie sich ius heiße Fett, daun werden Sie auch auf-
spriugen!"

122
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vom Maulaufreißen" "Dürfte zutreffen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Winkler, Rolf
Haseneder, Joseph
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 156.1922, Nr. 4002, S. 122

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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