Flieder weht durchs Gäßchen schwül,
tlhrenschlag hallt aus der Ferne,
An der Kette mit Gefühl
Schwingt im Takt die öllaterne.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt.
„Holde Fensterblume du!"
Flüstert er zum Erker fleißig,
Und die Blume winkt ihm zu
Jeden Abend neun llhr dreißig.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt.
Lauscht ein Alter in der Näh'
Brummend: „Solche Fugendfaxen!
Deine Fensterblume seh'
Ich zum Fensterkreuze wachsen.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt."
Krampus.
Ein guter Gatte.
Gattin (auf einer Floßsahrt): „Was
würdest Du tun, mein lieber Joseph, wenn
ich jetzt hier ins Wasser fallen würde'?"
— Gatte: „Ich ließe mir vom Floß-
führer den halben Fahrpreis für Dich
zu einem Marterl wieder 'rauszahlen."
Gedankensplitter.
Ein armer Teufel ist nicht immer
ein Teufel, aber stets arm. 3. «.
Steine reden nicht nur, sie über-
reden manchmal auch — Frauen.
Das Kostbarste im Leben, Liebe und
Treue, hat nur dann Wert, wenn sic
umsonst geboten werden.
Die piäve de rdsistance ist das Stück,
dem wir nicht widerstehen können.
Ist der Dramatiker ein gelehrtes
Haus, dann ist das Theater ein geleertes
Haus. a. »p.
Es gibt Erinnerungen, die wir wie
Goldstücke lange Zeit schweigend aufbc-
wahren, um sic dann gesprächsweise als
Pfennige fortzugeben.
„Möge ihm die Erde leicht werden!"
— Man sagt's dem Toten nach, den
sie begraben — und sollte es dem Neu-
geborenen wünschen, der ins Leben tritt.
Der Fanatiker ist daran zu erkennen,
daß nicht er die Idee, sondern die Idee
ihn hat. jki. H.
„Es ist oft gut, wenn man dich kom-
men hört. Du wirst dann manches nicht
hören, was du hören würdest, wenn
man dich — nicht hörte." M. w.
Der Wachsstock führt seinen Rainen
mit Unrecht; er nimmt ja bciin Ge-
brauche fortwährend ab. «g.
Zweifelhaftes Lob.
„Meine Frau ist wirklich nicht putz-
süchtig; das ganze Jahr gehe ich mit
ungeputzten Schuhen und Kleidern um-
her."
Naturgcschichtliches.
Käsehändler: „Bald sind die
Maden in diesen,, bald in jenem Käs' —
die reinen Nomaden."
Unsere L a i t.
Kohn: „Wie ich ihm gesagt habe, daß er is durchschaut als
Gauner, is er geworden so weiß wie mei' Hemd!" — Gold staub:
„Ja, wascht er sich denn nie nix?"
Seufzer.
Backfisch: „Was doch so ein paar kleine Buchstaben aus-
machen I Könnten wir nicht zum Beispiel heute mal Shimmystunde
haben statt Chemiestunde?"
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tlhrenschlag hallt aus der Ferne,
An der Kette mit Gefühl
Schwingt im Takt die öllaterne.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt.
„Holde Fensterblume du!"
Flüstert er zum Erker fleißig,
Und die Blume winkt ihm zu
Jeden Abend neun llhr dreißig.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt.
Lauscht ein Alter in der Näh'
Brummend: „Solche Fugendfaxen!
Deine Fensterblume seh'
Ich zum Fensterkreuze wachsen.
Laute zupst der Herr Student,
Blind ins Licht die Motte rennt."
Krampus.
Ein guter Gatte.
Gattin (auf einer Floßsahrt): „Was
würdest Du tun, mein lieber Joseph, wenn
ich jetzt hier ins Wasser fallen würde'?"
— Gatte: „Ich ließe mir vom Floß-
führer den halben Fahrpreis für Dich
zu einem Marterl wieder 'rauszahlen."
Gedankensplitter.
Ein armer Teufel ist nicht immer
ein Teufel, aber stets arm. 3. «.
Steine reden nicht nur, sie über-
reden manchmal auch — Frauen.
Das Kostbarste im Leben, Liebe und
Treue, hat nur dann Wert, wenn sic
umsonst geboten werden.
Die piäve de rdsistance ist das Stück,
dem wir nicht widerstehen können.
Ist der Dramatiker ein gelehrtes
Haus, dann ist das Theater ein geleertes
Haus. a. »p.
Es gibt Erinnerungen, die wir wie
Goldstücke lange Zeit schweigend aufbc-
wahren, um sic dann gesprächsweise als
Pfennige fortzugeben.
„Möge ihm die Erde leicht werden!"
— Man sagt's dem Toten nach, den
sie begraben — und sollte es dem Neu-
geborenen wünschen, der ins Leben tritt.
Der Fanatiker ist daran zu erkennen,
daß nicht er die Idee, sondern die Idee
ihn hat. jki. H.
„Es ist oft gut, wenn man dich kom-
men hört. Du wirst dann manches nicht
hören, was du hören würdest, wenn
man dich — nicht hörte." M. w.
Der Wachsstock führt seinen Rainen
mit Unrecht; er nimmt ja bciin Ge-
brauche fortwährend ab. «g.
Zweifelhaftes Lob.
„Meine Frau ist wirklich nicht putz-
süchtig; das ganze Jahr gehe ich mit
ungeputzten Schuhen und Kleidern um-
her."
Naturgcschichtliches.
Käsehändler: „Bald sind die
Maden in diesen,, bald in jenem Käs' —
die reinen Nomaden."
Unsere L a i t.
Kohn: „Wie ich ihm gesagt habe, daß er is durchschaut als
Gauner, is er geworden so weiß wie mei' Hemd!" — Gold staub:
„Ja, wascht er sich denn nie nix?"
Seufzer.
Backfisch: „Was doch so ein paar kleine Buchstaben aus-
machen I Könnten wir nicht zum Beispiel heute mal Shimmystunde
haben statt Chemiestunde?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ständchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4015, S. 12
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg