Fliegende Blätter (157.1922 (Nr. 4014-4039))

Nr. 7. 3m Zeitalter der Pompadour gestaltete sich das Fußballspiel
mehr graziös.

Nr. 8. Erst den Engländern ist es gelungen, dem Fußballspiel die edle
Form zu geben, die es heute besitzt.

Macht der Gewohnheit.

„Nun, Herr Amtsbruder, wie hat Ihnen die Zigarre
behagt?" — „Sie ist hin. Ich will ihr nichts Böses
uachsagen. Sanft ruhe ihre Asche! Amen."

Zu viel.

Krotoschiner kommt zu Perleberger. Da scheint
etwas Besonderes vorgegangen zu sein. Perlcbcrger
und die Seinen sind festlich gekleidet, auf dem Tisch
steht Wein. Krotoschiner sieht das mit Wohlgefallen,
— das heißt, nicht die festlichen Kleider, die sind ihm
ganz egal, sondern den Wein. Krotoschiner ist ein
Frennd des Weins, aber gut muß er sein, sonst will
er von der Freundschaft nichts wissen.

Perleberger, der ein Glas für Krotoschiner hin-
stellt, ist ein bißchen verlegen; er hat eine Eröffnung
zu machen. „Unser Moritz hat sich heut' taufen lassen,"
erzählt er.

„Nu ja", sagt Krotoschiner und blickt ans das
noch leere Glas.

Perleberger holt Atem. „Unsre Rosa hat sich
auch taufen lassen," berichtet er weiter.

„So, so," sagt Krotoschiner und schaut die Flasche
an, die Perlcberger jetzt in die Hand nimmt.

Pcrleberger holt noch schwerer Atem; er zögert
ein bißchen. „Meine Frau hat sich auch taufen lassen";
gesteht er dann.

„Na aber!" meint Krotoschiner und schüttelt den
Kopf. Aber es interessiert ihn doch mehr, wie Perlc-
bergcr jetzt das Glas füllt.

Perleberger treten Schweißtropfen auf die Stirn,
er muß ein paarmal ansetzen, bis er es endlich heraus-
bringt : „Also, erfahren wirst Du's ja doch, und gesagt
muß es mal werden — ich Hab' mich auch taufen
lassen."

„Na, höre mal!" fängt Krotoschiner an und
runzelt die Augenbrauen. Dann nimmt er aber doch
lieber das Glas und setzt es an die Lippen, bedächtig
probierend.

Aber dann stellt er das Glas wieder hin und
steht auf. „Ich geh'!" schreit er. „Was zu viel ist,
ist zu viel — der Wein ist auch getauft!" —°u.

N ä t s c l c ck e.

Nr. l. Silbenrätsel.

Aus den Silben: äs - ba - bil - bung - cksar - de - dp -
di-e -ei-fer-ge - ge - gen-im - kow - laich - lard - las -
lus - lys - ma - nt'et - ment -na- nach - nx - ui - pröm -
ral - schal- schic - ses - so - son - sta - stab - sto - tp -1 u - u -
uu nn-vecku-zc-zie-zyk sind 18 Wörter zu bilden,
deren Anfangs- und Endbuchstaben, letztere von unten
nach oben gelesen, ein Zitat aus Goethes Faust er-
geben ; ch ist als ein Buchstabe verwendet. Die Wörter
bedeuten: 1. Waffe, 2. Gewicht, 3. Militärbehörde,
4. Fangschlinge, 5. Jahrbuch, 6. Sagenheld, 7. Prügel-
strafe, 8. unerlaubter Kniff, 9. letztwillige Verfügung,
10. Reihenfolge, 11. lästiges Getier, 12. Blasinstru-
ment, 13. Stadt in Südrußland, 14. Stück aus dem
Stegreif, 16. Bezeichnung für Insel, 16. Spiel,
17. Erfinder. 18. wagerechte Fläche. {jtiiti.

* Nr. 2.

Ist cr's mit „ff", wird er's Mit einem „ll" dahingegen
schwerlich Lustwandelt's im Parkett der
Zugleich mit einem „ll" sein. Welt.

Mit„ss"istdasAmtgefährlich, „ff" und „ll" lehren erwerben
Mit „ll" scheint's mir leicht Was jeder als wünschenswert
zu sein. erstrebt:

Mit „ss" geht's auf Gottes Der mit „ss" lehrt selig sterben,
Wegen Der andre — wie man sorg-
Und baut ein rauhes Ackerfeld, los lebt.

M. weiß.

Nr. 3. Umstell-Rätsel.

„Astern — Range — Wallfisch."

Aus den Buchstaben dieser 3 Wörter soll ein Sprich-
wort gebildet werden. 3. «tnr.

(Auslösung folgt in nächster Nummer.)

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