Fliegende Blätter (157.1922 (Nr. 4014-4039))

Die Bürgschaft.

Onkel Fritz hat den Witz schon ein paarmal gemacht, wenn einer seiner Neffen
in Geldangelegenheiten zu ihm kam. Das heißt, bares Geld verlangte keiner — dazu
kannten sie Onkel Fritz schon zn gut. — Nun kam also der Neffe Paul wieder einmal,
l Fritz machte sofort energisch abwehrende Gesten. „Keine Sorgen, lieber Onkel", sagte
Paul, „Geld kriege ich schon von Krakauer. Aber ich Hab' ihm versprechen müssen, daß ich ihm

morgen eine anständige Bürgschaft bringe. Wenn Du also so gut sein willst. ." — Da rückte Onkel Fritz wieder mit seinem Witz
heraus. „Laß mich in Ruh'! Kauf' Schillers Gedichte und bring' Krakauer die Bürgschaft." — Aber Paul schüttelte den Kopf. „Nee,
Onkel, was kosten jetzt die Bücher!"


Redakteur: „Das werde ich mir in meinem
Blatt nun aber gründlich abgewöhneu ben Lesern
einzureden, daß es so etwas Leichtes sei mit — dem
Zug nach oben."

Die b l o ß e n A r in e.

„Die alten Ägypter waren doch sehr weit in der Kultur, Herr
Regisseur; neulich sah ich Ihren Prunkfilm Antonius und Klevpatra.
Kleopatra, die Ägypterkönigin, war tatsächlich schon gegen Pocken
geimpft!"

O diese Fremdwörter!

Dame (zum neu cingetreteueu Dienstniädchen): „Bei Ihrer
früheren Herrschaft bekamen Sie also niemals Fleisch; waren cs viel-
leicht Vegetarier?" — Dienstmädchen: „Nein, gnädige Frau ich
glaube, Protestanten."

Die Orig i» a lc aller in den „Fliegenden Blättern" erschienene» Bilder sind kau fl ich zu haben. / Ständige Ausstellung München, Maximiliansplatz tt. / Anfragen ebendorthin erbeten.
Bezugspreis vierteljährlich (13 Nrn.): Für Deutschland und die Länder der Kronenwährung ell> 10. -.

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. J. Schneider, München. — Verlag vraun L Schneider, München. — L. Mühlthaler's Such- und Nunstäruckerci, München.

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