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Kühne Behauptung.

Die Rache Fortsetzung^.

Konuna. Dies aber schwieg gerne gegen ein entsprechendes
Trinkgeld.

An einem Sonntag Nachmittag nun lauerten hinter
eineni löollunderbusch die beiden auf die unaussprechliche
Größe, Wohl klopfte der kleinen o das Herzchen ganz
gewaltig und dicht neben ihr stand still und ängstlich das
Komma.

Niemand bemerkte die beiden. Da kam von der ^erne
die unaussprechliche Größe - stolz — erhaben — un-
nahbar. Der liebe Gott war ein Waisenknabe dagegen.
Die kleine o glaubte vor Erregung zerspringen zu niüsseu.
— Das Attentat mußte gcivagt werden jetzt oder nie.

Die unaussprechliche Größe war inzwischen ganz nahe
gekommen, sorglos ahnungslos.

Da - mit einem Satz stürzte die eifersüchtige

0 aus ihrem versteck, stellte sich unmittelbar vor die un-
aussprechliche Größe und tat zwischen sich und diese das
kleine Komma. Wer beschreibt aber die Wirkung?

Die Unaussprechliche sah nun also aus:
0,(000000000000000000000000000 . ooo.

Die unaussprechliche Größe war mit einem Schlage
zu einer Größe nahe an o degradiert. Wie war das
möglich? Diese eine kleine unscheinbare 0 mit dem ein-
zigen Komma wie konnte sie solches zuwege bringen?

Was halfen nun all die schönen Nullen, die der Größe
zu der fast unmöglichen Höhe verholfen hatten? Sic waren
nun leere hohle Phantome ohne jede Daseinsberechtigung.

Alles Drohen, Litten und Betteln half nichts. Die
kleine 0 mit dem Komma blieben standhaft. Die Folge
war, daß alle andern Nullen die erniedrigte Größe in
ihrem Unglück verließen und ihre Wege gingen.

So hieß die neue Größe

0,1.

Die kleine verschmähte Liebe aber hatte ihr Ziel voll
und ganz erreicht und die ( war still und zog sich eine
weise Lehre aus ihrer Geschichte.

1

„Wenn ich jetzt ein Tröpfchen von dieser Flüssigkeit in den Tiegel gäbe,
würden wir alle in die Luft fliegen." — „Aber das haben Sie doch bereits
getan, Herr Professor!" — „Na, dann sind wir eben schon wieder zurück."

Erklärlich.

„Darf ich Sie bitten, mein neuestes Werk zu lese», Herr Redakteur? Es
ist mit meinem Herzblut geschrieben." — „Ja ja; wo jetzt die Tinte so teuer ist."

Das Vergrößerungsglas.

Etwas bleibt hängen.

Er ging auf's Eis, der Junggeselle,

— War ihm das Sprichwort unbekannt? —
Und richtig tarn mit Winüesschnelle
Armbruch, Spital und Gipsverband.

Da lag er murrend in den Kissen,

Zum ersten Mal im Leben krank,

Und wollte von Geduld nichts wissen
Und wußte doch der Pflege Dank.

Es währte lange bange Wochen,

Bis er vom Bette Abschied nahm,

Nun probt er seine alten Knochen
Und ob der Arm nicht etwa lahm.

Das Hütchen schwingt er ausgelassen.

Die Luft üurchsaust sein Bambusrohr,

So grüßt er die vertrauten Gassen
Gesund und kräftig wie zuvor.

Nur eine Folge blieb, die eine:

An jenem Arme schleppt er mit
Als Braut die Pflegerin, die kleine,

2a, — semper haeret aliquid I

Arampus.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kühne Behauptung" "Das Vergrößerungsglas"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Schendel, Otto
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4036, S. 181

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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