Beim A bschied.
Aber jetzt.
„Wirst Tu mich auch nicht vergessen?" — „Sei unbesorgt. Schatz, ich habe mir
ein Lehrbuch der Gedächtniskunst augeschasst."
B c a i» t c» k l n n c.
„Natürlich, bei uns wird abgebaut, aber der Amtsschimmel steht noch im vollen Futter."
Zeitungsmel-ungen zufolge soll es öem Forscher
Jacques Bcnoit gelungen sein,'eine Henne in einen
Hahn umzuwan-eln. Welche Perspektiven!!. . .
Wenn er nicht lügt, der Zeitungsschreiber,
Ha. welche Zeit bricht dann heran:
Aus Männern macht man — wuppüich —
Weiber,
Das Mädchen macht man — schwupps — zum
Mann.
Wer möchte sich nicht gern bedienen
Der günstigen Gelegenheit?
Ich ließ mich gleich verfeminienen
(Natürlich nicht zur Miesigkeit)!
Zwei Augen wie zwei Doppelbrenner!
Der Mund: ein kleines Paradies!
Dann ließ ich zappeln euch, ihr Männer,
Wie euch noch keine zappeln ließ!
Ich rächte, was vom tugendlosen
Mannsvolk am Weibe je geschah:
So viele durchgekniete Hosen
Gab es selbst nicht vor Helena!
Millionen würden zum Verfasser
Von Liebesliedern, Tag für Tag:
Legionen stürzten sich ins Wasser,
Nur weil ich schnippisch „Nicht doch!" sag'.
Die den Verstand um mich verloren.
Man zählt' sie gar nicht mehr fürwahr!
Und wo man ging' im Wald spazoren,
Träf' man ein Duellantenpaar.
Wen führt' ich nicht am Narrenfädchen?
So Hans wie Kunz, so Hein; wie Hinz,
Und doch — wie jedes junge Mädchen
Träumt' ich von meinem Märchenprin; . . .
Ich, die ich sonst nur nasenrümpfe,
Wie würd' ich sanft nach Jrauenart:
Ich stopfte ihm die Prinzenstrümpfe,
Rasierte Sonntags ihm den Bart.
Ich bände ihm den Schlips als Kenner,
Ich bügelt' ihm die Hose glatt,
Ich kochte Brombeertee ihm, wenn er
Mal Allerhöchstes Bauchweh hat.
Ihm dient' ich wie ein Samariter:
Und wenn er irgend was besöhl',
So haucht' ich: „Gerne, mein Gebieter!
Ganz wie du willst! Jawöhl! Iawöhl!"
— Ia, wenn der Märchenprin; erschiene:
Ich himmelte ihn endlos an.
Wie gerne würd' zur Karoline
Das maskuline Karlchen dann!
Glaubt nicht, daß mich die Wandlung gräme,
Denn Frau zu sein — o welches Glück I
— Nur wenn das Kinderkriegen käme.
Verwandelt' ich mich schnell zurück!-
Karlchen.
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Aber jetzt.
„Wirst Tu mich auch nicht vergessen?" — „Sei unbesorgt. Schatz, ich habe mir
ein Lehrbuch der Gedächtniskunst augeschasst."
B c a i» t c» k l n n c.
„Natürlich, bei uns wird abgebaut, aber der Amtsschimmel steht noch im vollen Futter."
Zeitungsmel-ungen zufolge soll es öem Forscher
Jacques Bcnoit gelungen sein,'eine Henne in einen
Hahn umzuwan-eln. Welche Perspektiven!!. . .
Wenn er nicht lügt, der Zeitungsschreiber,
Ha. welche Zeit bricht dann heran:
Aus Männern macht man — wuppüich —
Weiber,
Das Mädchen macht man — schwupps — zum
Mann.
Wer möchte sich nicht gern bedienen
Der günstigen Gelegenheit?
Ich ließ mich gleich verfeminienen
(Natürlich nicht zur Miesigkeit)!
Zwei Augen wie zwei Doppelbrenner!
Der Mund: ein kleines Paradies!
Dann ließ ich zappeln euch, ihr Männer,
Wie euch noch keine zappeln ließ!
Ich rächte, was vom tugendlosen
Mannsvolk am Weibe je geschah:
So viele durchgekniete Hosen
Gab es selbst nicht vor Helena!
Millionen würden zum Verfasser
Von Liebesliedern, Tag für Tag:
Legionen stürzten sich ins Wasser,
Nur weil ich schnippisch „Nicht doch!" sag'.
Die den Verstand um mich verloren.
Man zählt' sie gar nicht mehr fürwahr!
Und wo man ging' im Wald spazoren,
Träf' man ein Duellantenpaar.
Wen führt' ich nicht am Narrenfädchen?
So Hans wie Kunz, so Hein; wie Hinz,
Und doch — wie jedes junge Mädchen
Träumt' ich von meinem Märchenprin; . . .
Ich, die ich sonst nur nasenrümpfe,
Wie würd' ich sanft nach Jrauenart:
Ich stopfte ihm die Prinzenstrümpfe,
Rasierte Sonntags ihm den Bart.
Ich bände ihm den Schlips als Kenner,
Ich bügelt' ihm die Hose glatt,
Ich kochte Brombeertee ihm, wenn er
Mal Allerhöchstes Bauchweh hat.
Ihm dient' ich wie ein Samariter:
Und wenn er irgend was besöhl',
So haucht' ich: „Gerne, mein Gebieter!
Ganz wie du willst! Jawöhl! Iawöhl!"
— Ia, wenn der Märchenprin; erschiene:
Ich himmelte ihn endlos an.
Wie gerne würd' zur Karoline
Das maskuline Karlchen dann!
Glaubt nicht, daß mich die Wandlung gräme,
Denn Frau zu sein — o welches Glück I
— Nur wenn das Kinderkriegen käme.
Verwandelt' ich mich schnell zurück!-
Karlchen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Beim Abschied"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 160.1924, Nr. 4096, S. 35
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg