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„Prachtvoll, wie die Fluten durch die Schlucht brausen!"

„Otto — ich glaub, ich Hab daheim das Badewasser nicht abgestellt!"

Unzarte Gabe

Der aus durchweg noch sehr jungen Leuten bestehende Fuß-
ballklub „Die forschen Kicker" feiert sein erstes Stiftungsfest, zu
dem verschiedene Ehrengäste geladen sind, die nicht versäumen,
passende Gaben zum besten des Klubs mitzubringen. Lahnemann,
der seinen Aeltesten nicht gern unter den forschen Kickern sieht,
aber nichts dagegen mache» kann, ist auch gekommen und schenkt
dem Klub gleichfalls etwas — ein Buch. Aber es findet wenig
Gefallen, und der geziemende Dank. wird nur kühl abgestattet.

Das Buch trägt nämlich den Titel: Erste Lilfe bei Anfällen
und Verletzungen. —on.

Ein notwendiger Anachronismus

Ziebewarg, der rührige und immer noch Abnehmer für seine
Bilder findende Maler, hat ein herrliches Bild gemalt: Kolum-
bus am frühen Morgen des 12. Oktober 1492.

Pürzel, der Mann, der immer was auszusetzen hat, bekommt
das Bild zu sehen. „Schön, sehr schön! Aber etwas stimmt nicht,
Verehrtester: das Fernrohr, durch das Ihr Kolumbus schaut.
Kolumbus hat zwar Amerika entdeckt, aber es ist ohne Lilfe
des Fernrohrs geschehen. Das Fernrohr hat es damals noch gar
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nicht gegeben. Es tauchte erst um 1600 herum in Lolland auf; wahr-
scheinlich ist es von Lans Lippersheim, einem Brillenmacher in Middel-
burg, erfunden worden."

„Das ist mir nicht ganz unbekannt," sagt der Künstler. „Außer-
dem: mein Kolumbus würde sich weit besser machen, wenn er ohne das
dämliche Fernrohr am Bug seines Schiffes stände, aus kühnen Augen
scharf ausspähend."

„Na also! Warum haben Sie denn-?"

„Tja, das Bild ist doch auf Bestellung gemalt — — für den
Laden eines Optikers." — on.

Echnicke ist Gast bei Breyers zu einem schlichten Abendessen. Es
gibt herrlichen Räucheraal, von dem allerdings — so meint die Laus-
frau — noch etwas für morgen übrig bleiben muß.

Dreimal hat Schnicke sich schon genommen, aber seine Blicke sind
noch verlangend.

Frau Breyer schiebt ihm die Platte zu. „Nehmen Sie noch ein
Stückchen, Lerr Schnicke!"

Schnicke ziert sich. „Gnädige Frau, ich weiß nicht, ob ich mir das
noch zumuten darf."

Da spricht Lerr Breyer ein kerniges Wort: „Aber bitte — nur
zu! Wir haben doppeltkohlensaures Natron im Lause. Davon nehmen
wir auch manchmal, wenn wir zuviel gegessen haben." —on.

Versuchsballon

„Das Zimmer kostet 45 Mark monatlich," erklärt Frau Knolle. Sie
sagt das etwas zögernd, denn 30 Mark wären genug für die Bude.

Aber der flotte junge Mann, der sich kaum in dem Zimmer um-
gesehen hat, ist ganz einverstanden. „Ist recht!" meint er nachlässig.

Aber jetzt schüttelt Frau Knolle den Kopf. „Dann muß ich Sie
schon bitten, sich weiter zu bemühen. Sie wollen jedenfalls die Miete
überhaupt schuldig bleiben."

Max Klatte hat sich um Lulda Biesternitz bewerben wollen. Was
hat der grobe alte Biesternitz getan? Er hat Max Klatte beim Wickel
genommen und vor die Tür gesetzt. Empört berichtet Max Klatte seinen
Freunden: „Ein Benehmen hat der Kerl gezeigt — — ein Benehmen,
wie ich das nur bei Lausknechten erlebt habe."

Kein Mittel

Vemperlein trifft Zange — am
frühen Morgen. Bemperlein ist
verdrossen, Zange desgleichen.

„Ja, wissen Sie: mir ist am
Morgen nie so recht wohl," sagt
Bemperlein. „Ich sitze abends im-
mer so lange aus, und da trinke ich
dann 'ne ganze Menge Grog und
rauche sehr viel, und davon habe
ich dann am Morgen einen be-
nommenen Kopf und gar keinen
Appetit."

„Geht mir geradeso," klagt
Zange. „Ich rauche bis ein Ahr
nachts unaufhörlich und trinke da-
zu, und am nächsten Morgen ist
mir hundsmiserabel. Das ver-
liert sich erst im Laufe des Vor-
mittags."

„Ja, ja, so ist das!" seufzt
Bemperlein. „Aber dagegen kann
man nichts machen; da gibt es
gar kein Mittel." —on.


Erfahrung
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Prachtvoll, wie die Fluten durch die Schlucht brausen" "Die Weinlaune"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4760, S. 260

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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