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Das Ohrenwermchen.

uub Du stoppst mir Watte in's Ohr und da sein mer alle
beede sicher." Nu sahn Se, mer zwee beede stoppen uns die
Ohren so voll, daß ooch nich een Luftlöchelchen ibrig blieb
und meine Frau »ischt hört und ich ooch nischt höre und mer
alle zwee Beede zu Bette gehen und einschlafen. Nu sahn
Se mal, nu härn Se mal, während mer Beede so mit zu-
gestoppten Ohren schlafen, kummt das Luder in unsere Kam-

mer und nimmt meine Uhr, c paar Groschen Einzelnes, die
ich gerade in meiner Geldportemonaietasche habe und meiner
Frau ihre Brosche, packt seine Sachen zusammen und reißt
aus. Nu sahn Se mal, nu härn Se mal! Von Ohrwermern
Hab' ich im ganzen Loschieh noch nir gesehen. Und so en
mausiges Luder nennt man ooch noch Industrie-Ritter!

Auflösung des Räthsels in voriger Nummer.

„Des sin meine Kleenen: Die Gustel looft, der Fritze
looft und die kleene Ricke looft jetzt ooch schon."

Der unterbrochene Ehccontract.

Amtmann: „Alles das, was Ihr Euerer Tochter in
die Ehe mitgeben wollt, ist protokollirt, wir kommen nun zu
der Mitgift des Bräutigams, gebt also an, Wiesenbauer, was
Ihr Euerem Sohne mitgeben wollt." — Wiesenbauer:
„Mein Sohn bekommt das Bauerngut, die Langeleithe, ge-
schätzt auf 8000 fl., dann zwei Ochsen, fünf Kühe und
vier San." — Weiherbaucr: „Halt, das ist wider die
Abrede, Du hast gesagt, daß Du fünf Säu geben willst."
— Wicsenbauer: „Ich Hab' mich halt wieder anders be-
sonnen, ich meinte eben, vier Säu wären auch genug." —
Weiherbauer: „Nichts da, was einmal gesagt ist, ist ge-
sagt; wenn Du nicht die fünfte Sau gibst, kann aus der
Heirath nichts werden." — Wiesenbauer: „Ich geb' eben
einmal nur vier Säu und sonst keine Klaue mehr." —
Amtmann: „Wegen eines Schweins wird doch die zwischen

Der unterbrochene Ehccontract.

Eueren Kindern beabsichtigte Heirath nicht rückgängig werden
sollen? Macht doch die Sache nun schnell und in Güte aus."
— Wiesen bauer: „Das kann gleich geschehen, Herr Amt-
mann. Weist Du was, Weiherbauer, bchalt Du Deine
Tochter, ich behalt meine Säu."

Der bewußte Jrrthum.

Ein Junge kommt im Aufträge seines Meisters zu einem
Kaufmann, um bei diesem Geld abzuholen. Der Kaufmann
gibt ihm mehrere Rollen Geld, die der Junge sofort nachzählt.
Junge: „Herr Schlüpfer, Sie haben mir um eine» Sechser
zu wenig gegeben." — Kaufmann: „Nit wahr ist's, cs
! hat ja nur gefehlt a Groschen!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Ohrenwermchen" "Der unterbrochene Ehecontract" "Der bewußte Irrthum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Sau
Schlaf <Motiv>
Kaufmann <Motiv>
Vermieter
Junge <Motiv>
Betrug <Motiv>
Braut <Motiv>
Bett <Motiv>
Juden
Ehevertrag
Münze
Verlöbnis
Tür <Motiv>
Auflösung
Geschäftssinn
Hochzeit
Karikatur
Vater <Motiv>
Bauer <Motiv>
Ehrlichkeit <Motiv>
Irrtum <Motiv>
Kalauer
Dieb <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1207, S. 71

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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