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M die veretzrtichen «flfionnenten und affe freunde der Mcgenden ZZtatler.

Mit Nr. 1225 beginnt der L. Band ober das erste Semester 1869 der Fliegenden Blätter. Wir ersuchen
unsere verehrüchen Abonnenten, ihre Bestellungen bei den rcsp. Buchhandlungen, Postämtern und Zeitungsexpcditioncn
gefälligst sofort zu machen, damit in der Zusendung der Blätter keine Störung eintritt.

Wir bemerken ferner, daß alle früheren Bände vollständig zu den bekannten Preisen zu haben finb , da wir
durch neue Auflagen die abgehenden Bände fortwährend ersetzen.

München, im December 1868.

Die Expedition der Fliegenden Blatter.

In Frankfurt am Main lebten vor nicht gar langer
Zeit zwei reiche Kaufleute, Aron und Jtzig. Der Erster-
hatte eine einzige Tochter, deren etwas abschreckendes Aeußere
durch die Aussicht aus eine Mitgift von 30,000 Thalern
einigermaßen verdeckt ivurde. Beide standen schon seit vielen
Jahren in Geschäftsverbindung und so kam es denn auch, daß
eines Tages Aron seinem Geschäftsfreunde eine Offerte, bestehend
in seiner Tochter Nebeckchen, die, nebenbei gesagt, schon in einem
„ziemlich reifen Alter" stand, für dessen «ohn niachte. Nach einer halben Stunde peinlicher Unterhaltung ent-

Die beiden Väter machten das „Geschäft" unter sich ab fernt sich Levi ohne ein Wort von der Verlobung erwähnt
und es wurde beschlossen, daß wenn Jtzig's Sohn Aron's zu haben. Der etwas verdutzte Aron begleitet ihn bis zur
Tochter heirathen würde, der Vater sofort an der Frankfurter ! Hausthür und sagt hier: „Herr Levi, wie mer schaint, hot
Bank die 30,000 Thaler deponircn solle. j meine Tochter nich gemacht den rechten Eindruck auf Sic. Nu,

Levi, der Sohn Jtzig's, hatte noch mit keinem Blicke ich geb' ßu, inet Nebeckche iS grob käme Venus an Scheen-
seine holde Zukünftige geschaut. Es war daher nothwendig, ; heit, ober bedenken Se wohl: Wenn ich Ihnen geb' mei
daß er seiner Braut eine Visite machte. Am Tage nach der - Rebcckche, deponir' ich noch denselben Tag bei der Bank boorc
Verhandlung zwischen den beiden würdigen Vätern begab sich 30,000 Tholer."

Levi, fein iu schwarzem Frack, weißer Weste und dito Hals- Levi steht einen Augenblick still, dann aber wendet er

binde und Handschuhen in die Wohnung seines Schwieger- sich rasch gegen Aron, indem er sagt:
vaters in spe. „Ich will Ihnen machen einen Vorschlag, bester Herr:

Mit offenen Armen wurde er empfangen. Der alte : geben Se mir die 30,000 Thaler, un deponiren Se Ihr
Aron ließ ihm alle möglichen Ehrenbezeugungen zu Theil ; Rebcckche bei der Bank."

Ein Vorschlag.

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werden und nannte ihn nicht anders, als seinen Herrn
„Schwiegersohn."

Während alle dem saß Levi in stnmmer Anschauung des '
holden Rebeckchens versunken. So hatte er sie sich denn doch j
eigentlich nicht vorgestellt; eine solche Erscheinung konnten selbst
die 30,000 Thaler nicht versüßen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Vorschlag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Kaufmann <Motiv>
Verheiratung
Schwiegervater
Schwiegersohn
Juden
Tür <Motiv>
Bekanntmachung
Animosität
Geschäftssinn
Karikatur
Sofa <Motiv>
Aussehen <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Frankfurt am Main

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1223, S. 199

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