„Sehen Sie
Leise pocht es an der Himmelsthür',
Und der heil'ge Petrus guckt hcrsür
Au« dem lichten Bolkensensterleiii,
Dachte: Wer mag nur der Arme sein,
j Der mit solcher zagen Schüchternheit
| Einlaß will zur ew'gen Seligkeit?
! Spät schon ifPS und warten lassen könnt'
; Den Gesellen ich am Firmament;
! Doch gewinnt sein ganzes Wesen mich,
i Daß ich glaube sest und sicherlich,
! Hier ist noch waS Eig'ncS mit dabei,.
Lohncnswerth zu wißen, n>er er sei,
! And'rc Biele eilten vor ihm her,
| lind sie stellten »ngcstüm Begehr,
Er nur wankeno wie ein Zweifler scheint —
Will doch sehen, waS er ist und meint!
lind der heil'ge Petrus tritt vor's Thor,
Leiht dem Bortrag sei» geneigtes Ohr:
„Ach, mein Hüter in dem Himmelreich!"
Sprach der sanfte Fremdling alsogleich;
„Spende Deine frommt Gnade mir.
Denn mein Recht bezweifle ich qllhier,
Frühling sang ich und den Monde,tschein.
Wenn ich sror im finster'n Kämmerlein;
Petrus und der Poet.
LicbcSselig warf ich Schäp- hi», -
Doch kein Liebesschaß ward mein Gewinn,
Schaumwein schlürfte ich in vollem Zug,
Faßt' auch Wasser kaum mein Scherbenkrug,
Für das Menschenthum und Baterland
Ries ich machtvoll, der ich einsam stand.
Alle Himmel feurig ich durchdrang.
Müht' ich mich im staub'gen Erdengang,
Hab' in reinem Bers und Reim dazu,
Nicht, gelassen ntonchem Heil'ge» Ruh',
Selbst an Dich und auch den liebsten Herrn
Wagt' ich mich mit lyr'schcm Ziveisel gern.
Ach, waS Ihut man nicht zu jener Frist,
So man doch ein deutscher Dichter ist!"
„„WaS?"" sprach Petrus eifrig alsosort,
„„In dem schweren Erdenwallcn dort
Warst Unsel'ger, wie's i» Büchern steht,
Scho» die Heiden nannten — ein Poet —
Und ein deutscher wahrlich noch dazu? —
Gehe ein, mein Sohn, zur Himmelsruh'!
Fegefeuer Dich ja schon bestrich.
Dein erbarmen alle Engel sich,
Und der Herr begnadet milde Dich —
Seligkeit sei Dir für ewiglich!
ü»g»ß Siifcrrfria.
Leise pocht es an der Himmelsthür',
Und der heil'ge Petrus guckt hcrsür
Au« dem lichten Bolkensensterleiii,
Dachte: Wer mag nur der Arme sein,
j Der mit solcher zagen Schüchternheit
| Einlaß will zur ew'gen Seligkeit?
! Spät schon ifPS und warten lassen könnt'
; Den Gesellen ich am Firmament;
! Doch gewinnt sein ganzes Wesen mich,
i Daß ich glaube sest und sicherlich,
! Hier ist noch waS Eig'ncS mit dabei,.
Lohncnswerth zu wißen, n>er er sei,
! And'rc Biele eilten vor ihm her,
| lind sie stellten »ngcstüm Begehr,
Er nur wankeno wie ein Zweifler scheint —
Will doch sehen, waS er ist und meint!
lind der heil'ge Petrus tritt vor's Thor,
Leiht dem Bortrag sei» geneigtes Ohr:
„Ach, mein Hüter in dem Himmelreich!"
Sprach der sanfte Fremdling alsogleich;
„Spende Deine frommt Gnade mir.
Denn mein Recht bezweifle ich qllhier,
Frühling sang ich und den Monde,tschein.
Wenn ich sror im finster'n Kämmerlein;
Petrus und der Poet.
LicbcSselig warf ich Schäp- hi», -
Doch kein Liebesschaß ward mein Gewinn,
Schaumwein schlürfte ich in vollem Zug,
Faßt' auch Wasser kaum mein Scherbenkrug,
Für das Menschenthum und Baterland
Ries ich machtvoll, der ich einsam stand.
Alle Himmel feurig ich durchdrang.
Müht' ich mich im staub'gen Erdengang,
Hab' in reinem Bers und Reim dazu,
Nicht, gelassen ntonchem Heil'ge» Ruh',
Selbst an Dich und auch den liebsten Herrn
Wagt' ich mich mit lyr'schcm Ziveisel gern.
Ach, waS Ihut man nicht zu jener Frist,
So man doch ein deutscher Dichter ist!"
„„WaS?"" sprach Petrus eifrig alsosort,
„„In dem schweren Erdenwallcn dort
Warst Unsel'ger, wie's i» Büchern steht,
Scho» die Heiden nannten — ein Poet —
Und ein deutscher wahrlich noch dazu? —
Gehe ein, mein Sohn, zur Himmelsruh'!
Fegefeuer Dich ja schon bestrich.
Dein erbarmen alle Engel sich,
Und der Herr begnadet milde Dich —
Seligkeit sei Dir für ewiglich!
ü»g»ß Siifcrrfria.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mutterstolz" "Petrus und der Poet"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1884 - 1884
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 81.1884, Nr. 2053, S. 174
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg