Ein kleines Mißverständnis;.
auf!" ließ sich Blödmeyer, erleichtert aufathmend, vernehmen.
Deßhalb also der schnöde Mammon!"
„O bitte recht sehr! Zweitausend Mark sind, aus Trense,
gar kein Geld für meine Schwarzbraune, und ivenn Sie sich
in der That ein Pferd anschaffen wollen —"
„Jawohl — aber später, Herr Oberst! Zunächst eine
Braut, wenn Sie gütigst gestatten. Falls Sie also meinen
reellen Absichten in dieser Richtung gleichfalls nicht abgeneigt
sein sollten —"
„Ho, ho, ho, ho, nicht im Geringsten!" prustete vergnügt,
der Oberst. Glauben Sie mir doch, Verehrtester, alle die
Hindernisse, die die Väter in Komödieen und Romanen in der
Regel dem Heirathen der Töchter in den Weg legen, sind Hirn-
gcspinnste der Poeten, — weiter Nichts. In Wirklichkeit ist
jeder Vater froh, wenn er einmal eine Tochter allewege gut an
den Mann bringen kann, und wenn meine Schwarzbraune Nichts
gegen Sie einzuwenden hat, —"
„Nicht die Schwarzbraune, Herr Oberst!"
„Ach so, richtig! Sie meinen ja nicht meine vierbeinige,
sondern meine zweibeinige Vally, — man wird schon ganz
konfuse!" —
Kurzum: Der Herr Oberst von Eqni entbot alsbald sein
in Rede stehendes Töchterlein; dieses sprach selbstverständlich ein
lautes und deutliches „Ja", und der Papa, indem er den Bund
mit der Reitpeitsche segnete, lies; sich zu guter Letzt noch folgender-
maßen vernehmen: „So, da nehmen Sie sie hin, auch ohne
zweitausend Mark. Im Gegentheil. Ich will sogar noch für
die Ausstattung Sorge tragen, insoweit ein armer Oberst bei
den heutigen Pferdepreisen dies überhaupt im Stande ist!"
A n s n ü tz u n g.
Wirthin (zum Wirth): „Mann, komm' schnell, oben ist
eine furchtbare Rauferei!"
Wirth: „Hab' ich's nicht g'sagt, das; 's Bier zu stark
ist! Da muß ich gleich noch a' Wasser nachschütten!"
Aus der Kinderstube.
Die kleine Else kommt freudestrahlend von einer Einladung
nach Hause, erzählt, wie vergnügt sie war und was man ihr vor-
gesetzt habe. „Denke Dir, Tante", sagt sie, „denke Dir, wir bekamen
unter Anderem — und das war das Beste — einen Kirschkuchen
mit schon ausgespuckten Steinen!"
»
ssagier als Tisch.
8.
„Rosenheim! 5 Minuten Aufenthalt!"
4*
auf!" ließ sich Blödmeyer, erleichtert aufathmend, vernehmen.
Deßhalb also der schnöde Mammon!"
„O bitte recht sehr! Zweitausend Mark sind, aus Trense,
gar kein Geld für meine Schwarzbraune, und ivenn Sie sich
in der That ein Pferd anschaffen wollen —"
„Jawohl — aber später, Herr Oberst! Zunächst eine
Braut, wenn Sie gütigst gestatten. Falls Sie also meinen
reellen Absichten in dieser Richtung gleichfalls nicht abgeneigt
sein sollten —"
„Ho, ho, ho, ho, nicht im Geringsten!" prustete vergnügt,
der Oberst. Glauben Sie mir doch, Verehrtester, alle die
Hindernisse, die die Väter in Komödieen und Romanen in der
Regel dem Heirathen der Töchter in den Weg legen, sind Hirn-
gcspinnste der Poeten, — weiter Nichts. In Wirklichkeit ist
jeder Vater froh, wenn er einmal eine Tochter allewege gut an
den Mann bringen kann, und wenn meine Schwarzbraune Nichts
gegen Sie einzuwenden hat, —"
„Nicht die Schwarzbraune, Herr Oberst!"
„Ach so, richtig! Sie meinen ja nicht meine vierbeinige,
sondern meine zweibeinige Vally, — man wird schon ganz
konfuse!" —
Kurzum: Der Herr Oberst von Eqni entbot alsbald sein
in Rede stehendes Töchterlein; dieses sprach selbstverständlich ein
lautes und deutliches „Ja", und der Papa, indem er den Bund
mit der Reitpeitsche segnete, lies; sich zu guter Letzt noch folgender-
maßen vernehmen: „So, da nehmen Sie sie hin, auch ohne
zweitausend Mark. Im Gegentheil. Ich will sogar noch für
die Ausstattung Sorge tragen, insoweit ein armer Oberst bei
den heutigen Pferdepreisen dies überhaupt im Stande ist!"
A n s n ü tz u n g.
Wirthin (zum Wirth): „Mann, komm' schnell, oben ist
eine furchtbare Rauferei!"
Wirth: „Hab' ich's nicht g'sagt, das; 's Bier zu stark
ist! Da muß ich gleich noch a' Wasser nachschütten!"
Aus der Kinderstube.
Die kleine Else kommt freudestrahlend von einer Einladung
nach Hause, erzählt, wie vergnügt sie war und was man ihr vor-
gesetzt habe. „Denke Dir, Tante", sagt sie, „denke Dir, wir bekamen
unter Anderem — und das war das Beste — einen Kirschkuchen
mit schon ausgespuckten Steinen!"
»
ssagier als Tisch.
8.
„Rosenheim! 5 Minuten Aufenthalt!"
4*
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ausnützung" "Der schlafende Passagier als Tisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2087, S. 27
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg