Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
54

Borsicht üciist Baden.

„Sage mir nur, wie bist Du denn zu Deinen krummen Beinen
gekommen?" — „Ganz einfach! Ich war baden und legte mich
dann, ohne mich erst abzutrocknen, in die Sonne, schlafe dabei ein,
und als ich erwache, sehe ich zn meinem größten Schrecken, daß
mir die Sonne in der Zwischenzeit die Beine krumm gezogen hat."

Aus der Sommerfrische.

Sommerfrische, mag're Tische,

Gegend nett, schlechtes Bett.

Ob Osten oder Westen,

Zu Hause ist's am besten. s. h.

Anch eine Anffassniig.

In einer Gesellschaft junger Leute wurde davon gesprochen,
was Alles von Verliebten gethan wird, um ihrer Liebe äußeren
Ausdruck zu verleihen. So wird gesagt, daß 'mal Jemand den
Schuh seiner Geliebten mit sich herumgetragen habe; ein Anderer
habe die Stelle geküßt, ans der die Geliebte gestanden re. Darauf
sagt ein Dritter: „Ein König von England hat sogar das Wasch-
wasser seiner Geliebten getrunken." Ein junger Mann, der dies
mit offenem Munde und Erstaunen hört, ruft: „Donnerwetter,
muß der aber einen Durst gehabt haben!"

Vergleich.

Welch ein Vergleich kann zwischen einem gescheidten Mann
und einer Stecknadel gezogen werden? — Der Kopf verhindert
Beide, zu weit zu gehen. ,_

§war lernt's schon Jedermann als Kind,
Wie edelmiithig Löwen sind,
lind doch frappirt wohl einen Jeden
Der Fall, von dem ich jetzt will reden.

Einst lag am Rand' der Sahara
Ein mächt'ger Löwe sinnend da.

Er lag im Abendsonnenglanz —

Da trat ihn was ans seinen Schwanz.

Der Löwe dreht sich finster um
Und murmelt: hoppsa! mit Gebrumm.

Doch mit des Dulders Jammermiene
Steht vor ihm da ein Beduine.

Der spricht: „Mein Nam' ist Ibrahim,

Mir geht's zu Hanse mehr als schlimm!
Warum auch mußt' ich gleich in Sieben
Auf Einmal sterblich mich verlieben?

Nun sie der Scheik mir angetraut —

Vier braun und biete schwarz von Haut —
Ward mir zur Hölle diese Welt. . .

Ich stahl mich fort aus meinem Zelt,

Ibrahim und der L ö >v c.

Ein edles Wüstenbild.

Zur Wüste lenkt' ich meine Schritte
Und nah' Dir mit ergeb'ner Bitte:

Beende meinen Lebenslauf

Und sei so gut und friß mich auf!" —

Der Lölve schüttelt mit dem Kopf
Und spricht: „Bedaucrnswerther Tropf!
Zwar jammerst Du mich tief und sehr,

Doch Allah weiß! ich kann nicht mehr!

Ich habe just zum Abendessen

Zwei Neger und ein Gnu gefressen." —

Spricht Ibrahim: „Das thnt mir leid,

Da wählt' ich g'rad 'ne dumme Zeit!

Was fang' ich vielgeprüfter Mann
Wohl nun mit meinem Weltschmerz an?
Denn ein's ist bitt'rer noch als bitter:

Ich Hab' auch sieben Schwiegermütter...!"
Da sträubt sich auf des Leu's Behaarung:
„Zwar weiß ich's sicher aus Erfahrung,

Ich krieg' den Magenkrampf — indessen —
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ibrahim und der Löwe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Löwe <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2090, S. 54

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen