Sonntag.
Sinnreiches Compliinent.
Wie klangen des Sonntags Glocken
In ihrem Dreiklang so schön!
Roch jetzt mahnt im fremden Klange
Mich etwas an ihr Getön. . .
Bedingte Ehrlichkeit.
In der Borstandssitzung eines geselligen !
Vereins wurde über die Aufnahme neu Ge- j
meldeter in den Verein berathen. Nachdem
die Aufnahme einer Anzahl beschlossen >var, I
kam ein Individuum an die Reihe, über welches
das Vorstandsmitglied, dem die Erkundigung I
über dessen persönliche Verhältnisse übertragen !
war, folgende Auskunft gab: „Es scheint ein !
ehrlicher Kerl zu sein, aber man kann's ihm
nicht beweisen/'
Schlechter Witz.
Weinreisender: „Kellner, sagen Sie mal,
das Kalb, von dem die Schnitzel hier sind,
war wohl unglücklich verliebt?"
Kellner: „Warum denn, mein Herr?"
Weinreisender: „Nun, das Fleisch ist ja
jetzt noch voller Sehnen."
A: „Wollen Sie, Gnädige, mir erlauben, daß ich Ihnen meinen College»,
Herrn Di-, Müller, der mich durch eine schöne That zu seinem ewigen Schuld-
ner machte, vorstclle!"
vr. Müller (nach der Vorstellung): „Mein Herr, — wir sind quitt!"
Straußcn-Wonne.
's gibt kein schöner Leben
Als das Straußenleben
In dem Mittelstücke Afrikas!
Auf zwei dicken Zehen
Hier spazieren gehen,
Ist und bleibt ein wahrer Götterspaß!
Schaut mich allerseitig,
Wer wohl macht mir streitig
Meinen zoolog'schen Ehrenplatz?
Denn das sag' g'radhin ich:
Ohne Zweifel bin ich
Ein ganz exquisiter Piepematz.
Wiege neunzig Pfunde,
Lauf in einer Stunde
Von Timbuktu bis zum Tschad-See hin;
Ueber meinem Schwänze
Wogt in stolzem Glanze,
Was entzückt der Putzmamsellen Sinn.
Die Mutter zur Linken, zur Rechten
Der Vater mit ernstem Sinn.
Und beten möcht' ich und froh sein,
Wie einst in vergang'ner Zeit,
Als zur Kirche noch ging der Knabe
Den geliebten Eltern zur Seit' . . .
Und wie sehre nämlich
Ist es doch bequemlich,
Daß ein schlanker Hals den Leib mir ziert;
Sinnreiches Compliinent.
Wie klangen des Sonntags Glocken
In ihrem Dreiklang so schön!
Roch jetzt mahnt im fremden Klange
Mich etwas an ihr Getön. . .
Bedingte Ehrlichkeit.
In der Borstandssitzung eines geselligen !
Vereins wurde über die Aufnahme neu Ge- j
meldeter in den Verein berathen. Nachdem
die Aufnahme einer Anzahl beschlossen >var, I
kam ein Individuum an die Reihe, über welches
das Vorstandsmitglied, dem die Erkundigung I
über dessen persönliche Verhältnisse übertragen !
war, folgende Auskunft gab: „Es scheint ein !
ehrlicher Kerl zu sein, aber man kann's ihm
nicht beweisen/'
Schlechter Witz.
Weinreisender: „Kellner, sagen Sie mal,
das Kalb, von dem die Schnitzel hier sind,
war wohl unglücklich verliebt?"
Kellner: „Warum denn, mein Herr?"
Weinreisender: „Nun, das Fleisch ist ja
jetzt noch voller Sehnen."
A: „Wollen Sie, Gnädige, mir erlauben, daß ich Ihnen meinen College»,
Herrn Di-, Müller, der mich durch eine schöne That zu seinem ewigen Schuld-
ner machte, vorstclle!"
vr. Müller (nach der Vorstellung): „Mein Herr, — wir sind quitt!"
Straußcn-Wonne.
's gibt kein schöner Leben
Als das Straußenleben
In dem Mittelstücke Afrikas!
Auf zwei dicken Zehen
Hier spazieren gehen,
Ist und bleibt ein wahrer Götterspaß!
Schaut mich allerseitig,
Wer wohl macht mir streitig
Meinen zoolog'schen Ehrenplatz?
Denn das sag' g'radhin ich:
Ohne Zweifel bin ich
Ein ganz exquisiter Piepematz.
Wiege neunzig Pfunde,
Lauf in einer Stunde
Von Timbuktu bis zum Tschad-See hin;
Ueber meinem Schwänze
Wogt in stolzem Glanze,
Was entzückt der Putzmamsellen Sinn.
Die Mutter zur Linken, zur Rechten
Der Vater mit ernstem Sinn.
Und beten möcht' ich und froh sein,
Wie einst in vergang'ner Zeit,
Als zur Kirche noch ging der Knabe
Den geliebten Eltern zur Seit' . . .
Und wie sehre nämlich
Ist es doch bequemlich,
Daß ein schlanker Hals den Leib mir ziert;
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sinnreiches Compliment" "Straußen-Wonne"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2099, S. 126
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg