142 Zu viel.
Wie viel ich auch bekommen,
Seit ich auf dieser Welt,
Nichts hat im Grund genommen
Zufrieden mich gestellt.
Als Knab' bekam' ich Hiebe,
Bei jeder Kleinigkeit,
Als Jüngling mit der Liebe
Bekam ich manchen Streit.
Kaum zählt' ich dreißig Jahre,
Bekam ich einen Bauch —
Und dann, trotz aller Haare,
Bald eine Glatze auch.
Dann eine rothe Nase,
Die wurde später blau,
Und endlich meine Base,
Die Liebliche, zur Frau.
D'rum frage ich beklommen,
Geht meine Fahrt noch weit:
Was werd' ich wohl bekommen
Noch Alles mit der Zeit!
M i ß v e r st ä n d n i ß.
Freier: „Bevor ich bei den Eltern um
Ihre Hand anhalte, muß ich Sie mit meinen
Verhältnissen bekannt machen!" — D am e:
„Ah, das möchte ich mir höchlichst verbitten!"
Unangenehme Situation.
- <„
Junger Beamter (zu seinem Vorstand): „Herr Rath, eine Dame wünscht
Sie zu sprechen!" — Vorstand: „Ist sic hübsch?" — Beamter: „Zu dienen,
Herr Rath." — Vorstand (in's Bureau zurückkehrend): „Ra hören Sie — Sie
haben einen eigenen Geschmack." — Beamter: „Ich konnte ja nicht wissen, ob
die Dame nicht z. B. die Frau Räthin war." — Vorstand: „Die war's ja
auch!" _
Mir is, als ob ich an Spieße
Dich knusbrig braden sollt',
Un hcrnachens vor Licwe schuatvlircn
Sv stramm un rund un hold.
II. Licwesgeständniß.
Bein Dädowiren zc singen.
(Ans ’cn Sainoanifdjm in's Reihochdcitiche iwwer trage» von äiiiien aldcn
Leibz'ger.)
Ich schnitt' es gern in alle Musgclu ein,
Ich griew' cs gern in Haut un Knochen 'nein,
In deitlichsten Samoa-Alphawet
Mecht' ich's galligraphiren frieh und speet
Un mir'sch uf jedes Kerberdheilchen schreiwen:
Dein is mei' Herz un soll es eegal blciwcn!
Boiidischc Stichprowcn aus'e» Liederschätze
»nscrer »eie» dcitschc» Goloniccnbricdcr.
I. An de abbeditliehe Gclicbdc.
Ä babuanischcr Licwcsseifzer.
(Aus 'eu Neibridannischen iu's Neihochdeitsche iwwertrage» von äiinen
alben Leibz'ger.)
Du bist wie nnne Boularde
So hold un rund un stramm;
Ich gucke Dich ahn, un 's Wasser
Leist vier in Munde zesamm'.
Un so mit Liewe ahngedädowirt,
Wärd' dann vor deinen Fenster 'ruinspazirt,
B a l l f r i s u r c n.
Wie viel ich auch bekommen,
Seit ich auf dieser Welt,
Nichts hat im Grund genommen
Zufrieden mich gestellt.
Als Knab' bekam' ich Hiebe,
Bei jeder Kleinigkeit,
Als Jüngling mit der Liebe
Bekam ich manchen Streit.
Kaum zählt' ich dreißig Jahre,
Bekam ich einen Bauch —
Und dann, trotz aller Haare,
Bald eine Glatze auch.
Dann eine rothe Nase,
Die wurde später blau,
Und endlich meine Base,
Die Liebliche, zur Frau.
D'rum frage ich beklommen,
Geht meine Fahrt noch weit:
Was werd' ich wohl bekommen
Noch Alles mit der Zeit!
M i ß v e r st ä n d n i ß.
Freier: „Bevor ich bei den Eltern um
Ihre Hand anhalte, muß ich Sie mit meinen
Verhältnissen bekannt machen!" — D am e:
„Ah, das möchte ich mir höchlichst verbitten!"
Unangenehme Situation.
- <„
Junger Beamter (zu seinem Vorstand): „Herr Rath, eine Dame wünscht
Sie zu sprechen!" — Vorstand: „Ist sic hübsch?" — Beamter: „Zu dienen,
Herr Rath." — Vorstand (in's Bureau zurückkehrend): „Ra hören Sie — Sie
haben einen eigenen Geschmack." — Beamter: „Ich konnte ja nicht wissen, ob
die Dame nicht z. B. die Frau Räthin war." — Vorstand: „Die war's ja
auch!" _
Mir is, als ob ich an Spieße
Dich knusbrig braden sollt',
Un hcrnachens vor Licwe schuatvlircn
Sv stramm un rund un hold.
II. Licwesgeständniß.
Bein Dädowiren zc singen.
(Ans ’cn Sainoanifdjm in's Reihochdcitiche iwwer trage» von äiiiien aldcn
Leibz'ger.)
Ich schnitt' es gern in alle Musgclu ein,
Ich griew' cs gern in Haut un Knochen 'nein,
In deitlichsten Samoa-Alphawet
Mecht' ich's galligraphiren frieh und speet
Un mir'sch uf jedes Kerberdheilchen schreiwen:
Dein is mei' Herz un soll es eegal blciwcn!
Boiidischc Stichprowcn aus'e» Liederschätze
»nscrer »eie» dcitschc» Goloniccnbricdcr.
I. An de abbeditliehe Gclicbdc.
Ä babuanischcr Licwcsseifzer.
(Aus 'eu Neibridannischen iu's Neihochdeitsche iwwertrage» von äiinen
alben Leibz'ger.)
Du bist wie nnne Boularde
So hold un rund un stramm;
Ich gucke Dich ahn, un 's Wasser
Leist vier in Munde zesamm'.
Un so mit Liewe ahngedädowirt,
Wärd' dann vor deinen Fenster 'ruinspazirt,
B a l l f r i s u r c n.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unangenehme Situation" "Ballfrisuren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2101, S. 142
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg