Zweierlei.
„Ichmm, kr Portwein ist halb ausgesoffen! Ein ordent-
licher Kerl muß solcher Versuchung widersteh'»,"
„Das ist leichter gesagt, als gcthan, guä' Herr!"
„Und wenn Du's gcthan hast, warum sagst Du's nicht
ehrlich?"
„Das ist halt — leichter gcthan, als wie gesagt!"
Viel verlangt.
Photograph (beim Photographiren): , , Und nun, meine
Herrschaften, wenn ich drei sage, denken Sie an etwas Liebes,
Also eins — zwei — drei-jetzt!"
Benützte Gelegenheit.
„Hören Sic 'mal, Ihr Wasser ist aber wirklich unbezahl-
bar!" — „A, mach'» S' keine G'schichten! Geben S' wer
20 Pfennig', nacher bin ich auch z'friedcn!"
Gewagte Ablehnung. 187
Rath A (wegen seiner schlechten Weine gefürchtet): „Lieber
Herr College, darf ich Sie wohl bitten, heut über 14 Tage zu mir
zum Mittagessen zu kommen?"
Rath B: „Bedaure ganz außerordentlich, aber leider muß ich
an dem Tage gerade zur Beerdigung eines entfernten Ver-
wandten!"
Anzüglich.
„Apropos, Herr Sanitätsrath, eben sprach ich Ihren Kollegen
Schnapper, der mir erzählte, daß er jährlich 30,000 Mark verdiene.
Was halten Sie davon?"
„30,000 Mark? Hm, da muß er Sie für doppelt so dumm
halten, wie mich, denn mir hat er nur von 15,000 Mark gesprochen,"
Sächsische Licbcsahniiug.
H^ald is mcrsch ze Muthe so nibbernebsch,
T® Daß ich mechte, weeß Knebbchen, gleich sterben,
Bald bin ich Sie ernst, bald bin ich Sie läbb'fch,
Bald thut mei' Gesicht sich verfärben;
Bald sin wer vor Weenen de Ogen ganz naß,
's is ze schlimm, als daß ich's beschriebe;
Nu sagen S' ämal, ivas is Sie denn das?
Ich globe, das is Sie de Liebe!
Bald scheicht's mich des Nachts embor aus dem Schlaf,
Bald sch' ich Sic kleene Geschbcnster,
(Erseht neilich guckte ä' schwarzes Schaf,
Mir schrecklich grinsend, durch's Fenster),
Bald sing' ich so frchlich im grinen Gras:
„Ach, ivcnn Sie's doch immer so bliebe!"
Nu sagen S' ämal, lvas is Sie denn das?
Ich globe, das is Sie de Liebe,
Bald schmeckt mer selber der Kaffee nich mehr,
lind wär' er gebraut selbst in Bärne,
Bald betracht' ich, siß schmachtend, den großen Bär
Und ooch noch de anderen Sterne;
Bald schmerzen mich ohne Unterlaß
Alle Glieder, als kriegte ich Hiebe;
Nu sagen S' ämal, was is Sie denn das?
Ich globe, das is Sic de Liebe, Mik«do,
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„Ichmm, kr Portwein ist halb ausgesoffen! Ein ordent-
licher Kerl muß solcher Versuchung widersteh'»,"
„Das ist leichter gesagt, als gcthan, guä' Herr!"
„Und wenn Du's gcthan hast, warum sagst Du's nicht
ehrlich?"
„Das ist halt — leichter gcthan, als wie gesagt!"
Viel verlangt.
Photograph (beim Photographiren): , , Und nun, meine
Herrschaften, wenn ich drei sage, denken Sie an etwas Liebes,
Also eins — zwei — drei-jetzt!"
Benützte Gelegenheit.
„Hören Sic 'mal, Ihr Wasser ist aber wirklich unbezahl-
bar!" — „A, mach'» S' keine G'schichten! Geben S' wer
20 Pfennig', nacher bin ich auch z'friedcn!"
Gewagte Ablehnung. 187
Rath A (wegen seiner schlechten Weine gefürchtet): „Lieber
Herr College, darf ich Sie wohl bitten, heut über 14 Tage zu mir
zum Mittagessen zu kommen?"
Rath B: „Bedaure ganz außerordentlich, aber leider muß ich
an dem Tage gerade zur Beerdigung eines entfernten Ver-
wandten!"
Anzüglich.
„Apropos, Herr Sanitätsrath, eben sprach ich Ihren Kollegen
Schnapper, der mir erzählte, daß er jährlich 30,000 Mark verdiene.
Was halten Sie davon?"
„30,000 Mark? Hm, da muß er Sie für doppelt so dumm
halten, wie mich, denn mir hat er nur von 15,000 Mark gesprochen,"
Sächsische Licbcsahniiug.
H^ald is mcrsch ze Muthe so nibbernebsch,
T® Daß ich mechte, weeß Knebbchen, gleich sterben,
Bald bin ich Sie ernst, bald bin ich Sie läbb'fch,
Bald thut mei' Gesicht sich verfärben;
Bald sin wer vor Weenen de Ogen ganz naß,
's is ze schlimm, als daß ich's beschriebe;
Nu sagen S' ämal, ivas is Sie denn das?
Ich globe, das is Sie de Liebe!
Bald scheicht's mich des Nachts embor aus dem Schlaf,
Bald sch' ich Sic kleene Geschbcnster,
(Erseht neilich guckte ä' schwarzes Schaf,
Mir schrecklich grinsend, durch's Fenster),
Bald sing' ich so frchlich im grinen Gras:
„Ach, ivcnn Sie's doch immer so bliebe!"
Nu sagen S' ämal, lvas is Sie denn das?
Ich globe, das is Sie de Liebe,
Bald schmeckt mer selber der Kaffee nich mehr,
lind wär' er gebraut selbst in Bärne,
Bald betracht' ich, siß schmachtend, den großen Bär
Und ooch noch de anderen Sterne;
Bald schmerzen mich ohne Unterlaß
Alle Glieder, als kriegte ich Hiebe;
Nu sagen S' ämal, was is Sie denn das?
Ich globe, das is Sic de Liebe, Mik«do,
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweierlei" "Benützte Gelegenheit" "Sächsische Liebesahnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2107, S. 187
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg