ang'fangt: „Du darfst Dir net einbildcn, daß wir Dir blos
Ein schöner Traum.
Der Privatier Lamperl war eine sensible Natur; deßhalb
hatte er noch lange nach dem Hinscheiden seiner Schwieger-
mutter im Traume Differenzen der unangenehmsten Art mit
dieser Dame. Einmal erschien sie ihm sogar iu Begleitung eines
jungen Teufels. „Diesmal ist sic iu einer uetl'u Gesellschaft",
denkt sich da der Herr Lamperl. Weiter hat er sich nix mehr
denken können, denn die Schwiegermutter hat gleich 's Reden
zum Anschau'n erschienen sind — jetzt muß sich Ivas rühren!
Also mit wem raufst lieber, mit mir. oder mit'm Teufel?"
Herr Lamperl (rasch entschlossen): „Mit'm Teufel!" -
„Gelt, weilst kei' Schneid hast!" hört er sei' Schwiegermutter
noch schreien — auf dem Wege des Erwachens.
192
Berschlafcuc Burcaustnuden.
Auf dem Balle.
Tänzer: „Eigentlich möchte ich
wissen, warum die Damen so gerne
tanzen!"
Backfisch: „Das ist doch sehr
einfach — da verdrehen wir den
Männern am leichtesten den Kopf!"
Bureauchef: „Wie. noch Keiner der Herren Beamten hier?"
Amtsdiener: „Sind schon Alle fort. Herr Director. . . zum Mittagessen.
G c d a n k c n s p ä » c.
Der Unterschied zwischen Rath und
That
Bei guten Bekannten, den kenn' ich;
Eh' geben Zehn dir einen Rath,
Als Einer dir zehn Pfennig'.
X Noderich.
. * * *
Die Gedanken sind der Menschen !
unfolgsamste Kinder. Sie spielen j
ruhig weiter, wenn sic auch der Geist j
noch so strenge und ernst ruft.
Schmeichelei ist der beste Diebs-
schlüssel zu den meisten Herzen.
A: „Kaum mir vorgestellt, wagen Sie, mich anzupnmpen!
Sie sind ja ein ganz gewöhnlicher Lump!"
B: „Verzeihen Sie, wenn ich zu bezweifeln wage, daß Sie
über das nöthige objektive Material zur Begründung eines so
generellen Urtheiles verfügen, und annehme, daß Sie — äugen
blicklich dem Einflüsse einer subjektiven Stimmung unterliegend -
in nicht allzu entfernter Zeit selbst Ihre so apodiktisch geäußerte
Expektoration als eine jeder logischen Bedingung entbehrende Kon-
jektur zu bezeichnen nicht umhin können werden."
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hvf-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hikju riiir Srilagr.
Ein schöner Traum.
Der Privatier Lamperl war eine sensible Natur; deßhalb
hatte er noch lange nach dem Hinscheiden seiner Schwieger-
mutter im Traume Differenzen der unangenehmsten Art mit
dieser Dame. Einmal erschien sie ihm sogar iu Begleitung eines
jungen Teufels. „Diesmal ist sic iu einer uetl'u Gesellschaft",
denkt sich da der Herr Lamperl. Weiter hat er sich nix mehr
denken können, denn die Schwiegermutter hat gleich 's Reden
zum Anschau'n erschienen sind — jetzt muß sich Ivas rühren!
Also mit wem raufst lieber, mit mir. oder mit'm Teufel?"
Herr Lamperl (rasch entschlossen): „Mit'm Teufel!" -
„Gelt, weilst kei' Schneid hast!" hört er sei' Schwiegermutter
noch schreien — auf dem Wege des Erwachens.
192
Berschlafcuc Burcaustnuden.
Auf dem Balle.
Tänzer: „Eigentlich möchte ich
wissen, warum die Damen so gerne
tanzen!"
Backfisch: „Das ist doch sehr
einfach — da verdrehen wir den
Männern am leichtesten den Kopf!"
Bureauchef: „Wie. noch Keiner der Herren Beamten hier?"
Amtsdiener: „Sind schon Alle fort. Herr Director. . . zum Mittagessen.
G c d a n k c n s p ä » c.
Der Unterschied zwischen Rath und
That
Bei guten Bekannten, den kenn' ich;
Eh' geben Zehn dir einen Rath,
Als Einer dir zehn Pfennig'.
X Noderich.
. * * *
Die Gedanken sind der Menschen !
unfolgsamste Kinder. Sie spielen j
ruhig weiter, wenn sic auch der Geist j
noch so strenge und ernst ruft.
Schmeichelei ist der beste Diebs-
schlüssel zu den meisten Herzen.
A: „Kaum mir vorgestellt, wagen Sie, mich anzupnmpen!
Sie sind ja ein ganz gewöhnlicher Lump!"
B: „Verzeihen Sie, wenn ich zu bezweifeln wage, daß Sie
über das nöthige objektive Material zur Begründung eines so
generellen Urtheiles verfügen, und annehme, daß Sie — äugen
blicklich dem Einflüsse einer subjektiven Stimmung unterliegend -
in nicht allzu entfernter Zeit selbst Ihre so apodiktisch geäußerte
Expektoration als eine jeder logischen Bedingung entbehrende Kon-
jektur zu bezeichnen nicht umhin können werden."
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hvf-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hikju riiir Srilagr.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verschlafene Bureaustunden" "Ein schöner Traum" "Schwefel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2107, S. 192
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg