K. k. Statthalterci-Archiv in Prag.
CVII
6099 1549 Juni 3, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt den Mün^beamten zu
Kultenberg, 100 Mark Herdsilber (strzibra hertownijho)
anstatt des gleichen Quantums aus Joachimsthal be-
stellten Silbers, welches nicht so gut wie das Kutten-
berger zu Schüsseln und dergleichen taugen solle, an-
zusammeln und dafür das Joachimsthaler Silber pt ver-
münien. Matesz Lidl solle sofort das letztere vom
Prager Schloss abholen, sich bei der böhmischen Kam-
mer anmelden und, wenn so viel Silber beisammen sei,
dasselbe gleich mitbringen.
Copiatbuch Nr. 46, Fol. 3j. Böhmisch.
6100 i54Q August 28, Prag.
Die böhmische Kammer sendet den Georg von
Lukan (Girzika z Lukan) und seinen Bruder, wälsche
Steinmetze, an den Hauptmann zu Podibrad und be-
fiehlt diesem, den beiden, so lange sie bei dem Prager
Schlosse arbeiten würden, bis auf Weiteres je einen
Thaler oder ßO böhmische Groschen wöchentlich auszu-
folgen, ihnen zwei böhmische Steinmetze als Gehilfen
aufzunehmen und diese in der sonst üblichen Weise z"
entlohnen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 62'. Böhmisch.
6101 iSjQ October 16, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt, da die Prager Plattner
in der von ihnen gepachteten Poliermühle bei den Mühlen
nächst der Prager Brücke dem königlichen Plattner
häufig Hindernisse in den Weg legten, sodass die Waffen
nicht der Ordnung nach gereinigt und poliert werden
könnten, den Prag-Altstädtern, diese Poliermühle dem
königlichen Zeugmeister abzutreten, wofür ihnen von
der Kammer der bisher von den Plattnern entrichtete
Zins bezahlt werden solle. Den Prager Plattnern aber
sollten sie die zweite Poliermühle, welche einem Schmied
gehört habe, herrichten lassen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 82. Böhmisch.
6102 i549 October 23, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt dem Sigmund Glatz,
dass er dem Hans Kop, platner und cinwoner zu Frei-
berg, die ihm seit zwe> Jahren schuldigen 13 Gulden
5 Groschen ohne weiteren Verzug ganz auszahle.
Copialbuch Nr. 44, Fol. 444. — An demselben Tage befiehlt
König Ferdinand l. dem Jakob Libovicky von Libovic, dass er dem
Blattner (■ Freiberg, Hans Kop, die *j Gulden rheinisch, welche er
ihm für Waffen seit mehreren Jahren schuldig sei, unverzüglich be-
zahle. — Copialbuch Nr. 41, Fol. 504. Böhmisch.
6103 i54g November 1.
Königs Ferdinand I. Instruction, welchermassen
unser getreuer lieber Cristoff von Schneeperg als unser
geordenter zeugwart auf unserm königlichen schlosz
Prag solch zeugwartambt handlcn und verrichten soll.
Gleichzeitige Reinschrift mit an die böhmische Kammer ge-
richteten Randbemerkungen Schneeperger's, welche in der Kanzlei
durclistrichen wurden, nachdem einzelne Artikel der Instruction im
Sinne Schneeperger's abgeändert worden waren. — S 2ii3 alt.
6104 >$49 November 27, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt de?n Hauptmann auf
Richenbwg, die daselbst auf königlichen Befehl von den
Städten deponirten Waffen, als Handröhren und anderes
Geschütz, dann die Geschütze auf Rädern und andere
Waffen, welche Wilhelm von Waldstein dort zurück-
gelassen habe, zur Hälfte auf das königliche Schloss
Chlumetz und die andere Hälfte nach Kosteletz über-
führen zu lassen und über den Vollzug unter Einsen-
dung der vorher verfertigten Inventare an die böhmische
Kammer z" berichten.
Copialbuch Nr. 46, Fol. gS'. Böhmisch.
6105 i549 December i5, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt dem Hauptmann auf
Brandeis, dem Meister Thomas. Steinmetz, '7$ Schock
meissnisch 5o Kreuzer und dem Meister Matesz, Maurer,
■jg5 Schock meissnisch 41 Kreuzer für ihre diesjährige
Arbeit an dem Schlosse Brandeis aus den Renten dieser
Herrschaft z't bezahlen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 97. Böhmisch. — Ebenda der Befehl
Königs Ferdinand I. an den Hauptmann zu Podibrad, dem Maurer-
meister, welcher bei dem Bau des Schlosses Podibrad bescliäftigt sei.
für die im Jahre 154g. geleistete Arbeit vorläufig So Schock böhmi-
scher Groschen auszuzahlen, ddo. i54n December X, Prag, und
Fol. gf—gX der Befehl Königs Ferdinand I. an den Hauptmann
auf Kosteletz. dem Meister Hans (Hanuss), Maurer, welcher im letzten
Herbst auf Kosteletz nach dessen Brande ausser der verdingten
Arbeit mehrere Pfeiler und andere Gebäude gebaut habe, vorläufig
i5 Schock böhmischer Groschen z" geben, ddo. i$4<) December 9,
Prag.
6106 i55o Februar 9, Pressburg.
Köniq Ferdinand I. schreibt an Erzherzog Fer-
dinand:
Nachdem uns jeezo der wolgebom unser lieber
getreuer Carl vonZierotin auf Ziehuschicz, unser mund-
schenkh, auf sein hochzeitliche freid, so er in khurz zu
Prag zu halten Vorhabens, underthänigst laden lassen
und wir dann gedachtem von Zicrotin umb der eerlichen
aufrichtigen und getreuen volbrachten und khunftigen
dienste willen mit sondern genaden genaigt sein, so
haben wir demnach dein lieb, das dieselb gedachtem
preitigan und praut auch ir baider freuntschaft zu eern
in unserm namen erscheinen wellen, verordnet. Und ist
hirumb unser genedig begern, dein lieb welle bei unserm
rat und rentmaister in Behaim Hannsen Spiegl vonstund-
an verfliegen und demselben auferlegen, das er zwai
trinkgeschier, so baide bisz in zwaihundert taler gesteen
sollen, erkhaufe und deiner lieb dieselben zu handen
stelle. Und wann dann nun der hochzeittag vorhanden,
so wellen dein lieb auf demselben von unserntwegen er-
scheinen und ermelte zwai trinkgeschier dem preitigan
und seiner praut vererhen und zuestellen.
Copialbuch Nr. St, Fol. 116.
6107 iSSo März l2> W'en-
König Ferdinand I. befiehlt seinem Sohne, dem
Erzherzog Ferdinand, Jhann dem jungern von Lobko-
wiez auf Bischoffteincz, unserm rat, der cron Behain
oberisten chamrer und Teutschen lehenshaubtman,
Zum Schutze des ihm verpfändeten Schlosses Tachau
als aines orthausz der cron Behaim aus dem königlichen
Zeughaus und der Harnischkammer zu Prag fünfzig
toppl- und dann auch so vil halbhaggen, desgleichen
auch hämisch auf fünfzig mon, doch alles hagkhen und
hämisch der schlechtem gattung, ausfolgen zu lassen.
Bei einer Auslösung des Schlosses habe diese munition
dort zu bleiben; dem LoWfOwitZ aber sei aufzutragen,
diese munition notturftiglichen vor rost oder andern
schadhaften verderben zu erhalten.
Copialbuch Nr. 3i, Fol. 121'—122.
o*
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6099 1549 Juni 3, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt den Mün^beamten zu
Kultenberg, 100 Mark Herdsilber (strzibra hertownijho)
anstatt des gleichen Quantums aus Joachimsthal be-
stellten Silbers, welches nicht so gut wie das Kutten-
berger zu Schüsseln und dergleichen taugen solle, an-
zusammeln und dafür das Joachimsthaler Silber pt ver-
münien. Matesz Lidl solle sofort das letztere vom
Prager Schloss abholen, sich bei der böhmischen Kam-
mer anmelden und, wenn so viel Silber beisammen sei,
dasselbe gleich mitbringen.
Copiatbuch Nr. 46, Fol. 3j. Böhmisch.
6100 i54Q August 28, Prag.
Die böhmische Kammer sendet den Georg von
Lukan (Girzika z Lukan) und seinen Bruder, wälsche
Steinmetze, an den Hauptmann zu Podibrad und be-
fiehlt diesem, den beiden, so lange sie bei dem Prager
Schlosse arbeiten würden, bis auf Weiteres je einen
Thaler oder ßO böhmische Groschen wöchentlich auszu-
folgen, ihnen zwei böhmische Steinmetze als Gehilfen
aufzunehmen und diese in der sonst üblichen Weise z"
entlohnen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 62'. Böhmisch.
6101 iSjQ October 16, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt, da die Prager Plattner
in der von ihnen gepachteten Poliermühle bei den Mühlen
nächst der Prager Brücke dem königlichen Plattner
häufig Hindernisse in den Weg legten, sodass die Waffen
nicht der Ordnung nach gereinigt und poliert werden
könnten, den Prag-Altstädtern, diese Poliermühle dem
königlichen Zeugmeister abzutreten, wofür ihnen von
der Kammer der bisher von den Plattnern entrichtete
Zins bezahlt werden solle. Den Prager Plattnern aber
sollten sie die zweite Poliermühle, welche einem Schmied
gehört habe, herrichten lassen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 82. Böhmisch.
6102 i549 October 23, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt dem Sigmund Glatz,
dass er dem Hans Kop, platner und cinwoner zu Frei-
berg, die ihm seit zwe> Jahren schuldigen 13 Gulden
5 Groschen ohne weiteren Verzug ganz auszahle.
Copialbuch Nr. 44, Fol. 444. — An demselben Tage befiehlt
König Ferdinand l. dem Jakob Libovicky von Libovic, dass er dem
Blattner (■ Freiberg, Hans Kop, die *j Gulden rheinisch, welche er
ihm für Waffen seit mehreren Jahren schuldig sei, unverzüglich be-
zahle. — Copialbuch Nr. 41, Fol. 504. Böhmisch.
6103 i54g November 1.
Königs Ferdinand I. Instruction, welchermassen
unser getreuer lieber Cristoff von Schneeperg als unser
geordenter zeugwart auf unserm königlichen schlosz
Prag solch zeugwartambt handlcn und verrichten soll.
Gleichzeitige Reinschrift mit an die böhmische Kammer ge-
richteten Randbemerkungen Schneeperger's, welche in der Kanzlei
durclistrichen wurden, nachdem einzelne Artikel der Instruction im
Sinne Schneeperger's abgeändert worden waren. — S 2ii3 alt.
6104 >$49 November 27, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt de?n Hauptmann auf
Richenbwg, die daselbst auf königlichen Befehl von den
Städten deponirten Waffen, als Handröhren und anderes
Geschütz, dann die Geschütze auf Rädern und andere
Waffen, welche Wilhelm von Waldstein dort zurück-
gelassen habe, zur Hälfte auf das königliche Schloss
Chlumetz und die andere Hälfte nach Kosteletz über-
führen zu lassen und über den Vollzug unter Einsen-
dung der vorher verfertigten Inventare an die böhmische
Kammer z" berichten.
Copialbuch Nr. 46, Fol. gS'. Böhmisch.
6105 i549 December i5, Prag.
König Ferdinand I. befiehlt dem Hauptmann auf
Brandeis, dem Meister Thomas. Steinmetz, '7$ Schock
meissnisch 5o Kreuzer und dem Meister Matesz, Maurer,
■jg5 Schock meissnisch 41 Kreuzer für ihre diesjährige
Arbeit an dem Schlosse Brandeis aus den Renten dieser
Herrschaft z't bezahlen.
Copialbuch Nr. 46, Fol. 97. Böhmisch. — Ebenda der Befehl
Königs Ferdinand I. an den Hauptmann zu Podibrad, dem Maurer-
meister, welcher bei dem Bau des Schlosses Podibrad bescliäftigt sei.
für die im Jahre 154g. geleistete Arbeit vorläufig So Schock böhmi-
scher Groschen auszuzahlen, ddo. i54n December X, Prag, und
Fol. gf—gX der Befehl Königs Ferdinand I. an den Hauptmann
auf Kosteletz. dem Meister Hans (Hanuss), Maurer, welcher im letzten
Herbst auf Kosteletz nach dessen Brande ausser der verdingten
Arbeit mehrere Pfeiler und andere Gebäude gebaut habe, vorläufig
i5 Schock böhmischer Groschen z" geben, ddo. i$4<) December 9,
Prag.
6106 i55o Februar 9, Pressburg.
Köniq Ferdinand I. schreibt an Erzherzog Fer-
dinand:
Nachdem uns jeezo der wolgebom unser lieber
getreuer Carl vonZierotin auf Ziehuschicz, unser mund-
schenkh, auf sein hochzeitliche freid, so er in khurz zu
Prag zu halten Vorhabens, underthänigst laden lassen
und wir dann gedachtem von Zicrotin umb der eerlichen
aufrichtigen und getreuen volbrachten und khunftigen
dienste willen mit sondern genaden genaigt sein, so
haben wir demnach dein lieb, das dieselb gedachtem
preitigan und praut auch ir baider freuntschaft zu eern
in unserm namen erscheinen wellen, verordnet. Und ist
hirumb unser genedig begern, dein lieb welle bei unserm
rat und rentmaister in Behaim Hannsen Spiegl vonstund-
an verfliegen und demselben auferlegen, das er zwai
trinkgeschier, so baide bisz in zwaihundert taler gesteen
sollen, erkhaufe und deiner lieb dieselben zu handen
stelle. Und wann dann nun der hochzeittag vorhanden,
so wellen dein lieb auf demselben von unserntwegen er-
scheinen und ermelte zwai trinkgeschier dem preitigan
und seiner praut vererhen und zuestellen.
Copialbuch Nr. St, Fol. 116.
6107 iSSo März l2> W'en-
König Ferdinand I. befiehlt seinem Sohne, dem
Erzherzog Ferdinand, Jhann dem jungern von Lobko-
wiez auf Bischoffteincz, unserm rat, der cron Behain
oberisten chamrer und Teutschen lehenshaubtman,
Zum Schutze des ihm verpfändeten Schlosses Tachau
als aines orthausz der cron Behaim aus dem königlichen
Zeughaus und der Harnischkammer zu Prag fünfzig
toppl- und dann auch so vil halbhaggen, desgleichen
auch hämisch auf fünfzig mon, doch alles hagkhen und
hämisch der schlechtem gattung, ausfolgen zu lassen.
Bei einer Auslösung des Schlosses habe diese munition
dort zu bleiben; dem LoWfOwitZ aber sei aufzutragen,
diese munition notturftiglichen vor rost oder andern
schadhaften verderben zu erhalten.
Copialbuch Nr. 3i, Fol. 121'—122.
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