INVENTARE, ACTEN und REGESTEN
AUS DER
SCHATZKAMMER DES ALLERHÖCHSTEN KAISERHAUSES
HERAUSGEGEBEN VON
DK. HEINRICH ZIMERMAN.
Vorbemerkung.
Im Folgenden werden Inventare, Acten und Regesten
aus der Schatzkammer des Allerhöchsten Kaiserhauses
publicirt. Dieselben stehen ^war inhaltlich im Zusammen-
hange mit den Acten der Registratur des Oberstkäm-
merer-Amtes, stellen sich aber dennoch als ein in sich
geschlossenes Ganze dar und reichen weiter zurück als
jene, daher es sich empfahl, vorerst die Schat^kammer-
acten und an diese anschliessend diejenigen der Regi-
stratur des Oberstkämmerer-Amtes jp publiciren.
Die Geschichte der Schatzkammer wurde bereits in
der Einleitung des Werkes: Die hervorragendsten Kunst-
werke der Schatzkammer, herausgegeben von Quirin
Leitner, Wien i8jo—1873, m ihren Hauptzügen darge-
stellt und in dem diesem Werke beigegebenen Anhang
die Documente publicirt, welche das in der Einleitung
Gesagte urkundlich belegen. Genügt es daher, an dieser
Stelle auf jene Ausführungen zu verweisen, so mag aus
denselben hier nur Folgendes hervorgehoben werden.
Die Schatzkammer theilte sich vor ihrer unter Kaiserin
Maria Theresia erfolgten Umgestaltung in eine geist-
liche und weltliche, die Letztere wieder in die grosse
und in die geheime kleine Schatzkammer. Von der
geheimen kleinen Schatzkammer ist das hier folgende
Inventar aus dem Jahre ljy erhalten; doch wurde sie
laut testamentarischer Verfügung Kaisers Karl VI. nach
dessen Ableben gänzlich aufgelöst. Im Jahre ij5o legte
der bereits im Jahre 1747 mit der Neuordnung und Neu-
aufstellung der Schatzkammer betraute und im Jahre
1748 zum Generaldirector der gesammten k. k. Schatz-,
Kunstkammern und Gallerien in allen Erblanden er-
nannte Joseph Angelo de France der Kaiserin das
gleichfalls hier folgende Inventar der weltlichen und im
Jahre ij58 das dritte hier z" veröffentlichende Inventar
der geistlichen Schatzkammer vor, indem die Scheidung
in eine weltliche und geistliche Schatzkammer nach wie
vor erhalten blieb, bis Letztere auf Befehl Kaisers
Joseph II. von Ersterer vollkommen getrennt und am
27. Juni J7&2 dem Hofburgpfarrer zur Verwahrung
übergeben wurde. Diese drei ältesten Inventare bilden
im Verein mit den Original-Abgabsverzeichnissen die
Grundlage für alle späteren Schatzkammerinventare,
welche nur insoweit für die Forschung Interesse haben
und daher hier veröffentlicht werden, als sie über die
im Laufe der Zeit eingetretenen jeweiligen Verände-
rungen Aufschluss geben.
Bei dem Umstände, dass die alte Schatzkammer
eine lange Reihe von Gegenständen an die verschiedenen
im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in Wien ent-
standenen und nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten
gegliederten Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiser-
hauses nach und nach abgeben musste, dagegen früher
— die Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm aus-
genommen — all' dasjenige in sich vereinigte, was an
Kunstgegenständen im Besitze des allerdurchlauchtigsten
Erzhauses in Wien vorhanden war, so dass sie in Bezug
auf Letzteren den Grundstock der nunmehr zu einem
grossen Ganzen vereinigten kaiserlichen Haussamm-
lungen in Wien bildete, ist es erklärlich, dass mit ganz
wenigen Ausnahmen alle in den nachfolgenden Inven-
taren enthaltenen Objecte sich heutzutage in den ver-
schiedenen Gruppen der kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses vertheilt vorfinden, daher
diese Inventarefür die kritische Forschungauch actuelles
Interesse besitzen.
AUS DER
SCHATZKAMMER DES ALLERHÖCHSTEN KAISERHAUSES
HERAUSGEGEBEN VON
DK. HEINRICH ZIMERMAN.
Vorbemerkung.
Im Folgenden werden Inventare, Acten und Regesten
aus der Schatzkammer des Allerhöchsten Kaiserhauses
publicirt. Dieselben stehen ^war inhaltlich im Zusammen-
hange mit den Acten der Registratur des Oberstkäm-
merer-Amtes, stellen sich aber dennoch als ein in sich
geschlossenes Ganze dar und reichen weiter zurück als
jene, daher es sich empfahl, vorerst die Schat^kammer-
acten und an diese anschliessend diejenigen der Regi-
stratur des Oberstkämmerer-Amtes jp publiciren.
Die Geschichte der Schatzkammer wurde bereits in
der Einleitung des Werkes: Die hervorragendsten Kunst-
werke der Schatzkammer, herausgegeben von Quirin
Leitner, Wien i8jo—1873, m ihren Hauptzügen darge-
stellt und in dem diesem Werke beigegebenen Anhang
die Documente publicirt, welche das in der Einleitung
Gesagte urkundlich belegen. Genügt es daher, an dieser
Stelle auf jene Ausführungen zu verweisen, so mag aus
denselben hier nur Folgendes hervorgehoben werden.
Die Schatzkammer theilte sich vor ihrer unter Kaiserin
Maria Theresia erfolgten Umgestaltung in eine geist-
liche und weltliche, die Letztere wieder in die grosse
und in die geheime kleine Schatzkammer. Von der
geheimen kleinen Schatzkammer ist das hier folgende
Inventar aus dem Jahre ljy erhalten; doch wurde sie
laut testamentarischer Verfügung Kaisers Karl VI. nach
dessen Ableben gänzlich aufgelöst. Im Jahre ij5o legte
der bereits im Jahre 1747 mit der Neuordnung und Neu-
aufstellung der Schatzkammer betraute und im Jahre
1748 zum Generaldirector der gesammten k. k. Schatz-,
Kunstkammern und Gallerien in allen Erblanden er-
nannte Joseph Angelo de France der Kaiserin das
gleichfalls hier folgende Inventar der weltlichen und im
Jahre ij58 das dritte hier z" veröffentlichende Inventar
der geistlichen Schatzkammer vor, indem die Scheidung
in eine weltliche und geistliche Schatzkammer nach wie
vor erhalten blieb, bis Letztere auf Befehl Kaisers
Joseph II. von Ersterer vollkommen getrennt und am
27. Juni J7&2 dem Hofburgpfarrer zur Verwahrung
übergeben wurde. Diese drei ältesten Inventare bilden
im Verein mit den Original-Abgabsverzeichnissen die
Grundlage für alle späteren Schatzkammerinventare,
welche nur insoweit für die Forschung Interesse haben
und daher hier veröffentlicht werden, als sie über die
im Laufe der Zeit eingetretenen jeweiligen Verände-
rungen Aufschluss geben.
Bei dem Umstände, dass die alte Schatzkammer
eine lange Reihe von Gegenständen an die verschiedenen
im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in Wien ent-
standenen und nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten
gegliederten Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiser-
hauses nach und nach abgeben musste, dagegen früher
— die Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm aus-
genommen — all' dasjenige in sich vereinigte, was an
Kunstgegenständen im Besitze des allerdurchlauchtigsten
Erzhauses in Wien vorhanden war, so dass sie in Bezug
auf Letzteren den Grundstock der nunmehr zu einem
grossen Ganzen vereinigten kaiserlichen Haussamm-
lungen in Wien bildete, ist es erklärlich, dass mit ganz
wenigen Ausnahmen alle in den nachfolgenden Inven-
taren enthaltenen Objecte sich heutzutage in den ver-
schiedenen Gruppen der kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses vertheilt vorfinden, daher
diese Inventarefür die kritische Forschungauch actuelles
Interesse besitzen.