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Karl-und-Faber-Kunst- und -Literaturantiquariat [Hrsg.]; Karl und Faber Kunst- und Literaturantiquariat [Hrsg.]
Katalog / Karl & Faber, München (Nr. 39): Genealogie, Heraldik: Sammlung Elise Freiin v. König-Warthausen und andere Beiträge ; enthält eine umfangreiche genealogisch-heraldische Handbibliothek, seltene Holzschnittbücher ... ; Versteigerung: Montag, den 28. Oktober 1929 — München, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.16439#0040
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IL Manuskripte

a) Chroniken — Stammbücher

229 Amerika — Soldatenhandel. Originalabrechnung über die berüchtigten eng-
lischen Subsidiengelder an den Markgrafen von Brandenburg-Onolzbach für
Regimenter, die nach Amerika in den Kampf geschickt wurden. 1777 u. 78.
156 SS. Fol. im Originalumschlag mit der Unterschrift des Hofkammer-Raths
Brand, der die Abrechnung leitete auf Veranlassung des Ministers von Sek-
kendorff und dem Genehmigungsbefehl „Serenissimi". Die Abrechnung über
die Verwendung der Gelder geht bis in das äußerste Detail. Interessant ist,
daß einen großen Anteil an den ausgezahlten Geldern die Firmen einzogen,
die die Vermittlung und Equipierung besorgten: ,,Die Jüden Würzburger und
Bresslauer allhier", „Jean usw. de Haldern zu Augsburg", „Lazar Moyses et
Compagni", „Susmann Isaac Schwabach", „Aaron Meyer Schwab". Die
Ausrüstung der Regimenter ist genau beschrieben und bis auf die Knöpfe an
den Röcken belegt.

Dokument von ungeheurer Wichtigkeit, das Licht in manche historische Tatsachenverdrehung zu brin-
gen geeignet ist.

230 Anweyl — Wekkerlin. Stammbuch Johann Burchard von Anweyl und des
Johann Michael Wekkerlin. 205 Bll. mit 201 Eintragungen aus den Jahren
1556—1603, 28 gemalten, 45 skizzierten Wappen und einer Federskizze:
Dame mit hoher Halskrause, Spitzenmieder und Fächer. 8". Alter Schweins-
lederbd. m. blindgepr. Linien auf d. Deckeln.

Dieses Stammbuch gehört zu den ältesten vorhandenen seiner Art. Die Eintragungen, meist ohne Dedi-
cation, sind kurz, oft eingeklebt, häufig ohne Datierung. Unter den angegebenen Ortsnamen finden sich;
Tübingen, Biturigibus Gall., Tholossae, Pictauii, Aureliis, Tiguri u. a. Das Stammbuch dürfte von zwei
Personen gleichzeitig benützt worden sein. Die Eintragung des Haimbrandus Wengling aus Überlingen,
datiert 1556, dem „nobili uiro Jo. Burcardo ab Anweil" gewidmet und in des Joh. Cunrath Bestbcgken,
dat, 1601, dem ,,Dno Joanni Wegkerlin Stuodgardensis", legen die Vermutung nahe, daß die beiden
Besitzer sehr nahe befreundet waren, so daß sie das Stammbuch gemeinsam benutzten — oder aber daß
die Blätter des Anweylschen Stammbuches in alter Zeit schon mit dem Weckerlinschen zusammenge-
bunden wurden. Unter den Eintragungen befindet sich die des Julius Friedrich von Württemberg 1601
als einzige fürstliche, dagegen sehr viele von Mitgliedern adeliger, vielfach süddeutscher Geschlechter,
wie Oettingen, Waldburg, Haideck-Limpurgk, Herberstein, Trautmannsdorf, Stotzingcn, Dachenhausen,
Müllcnheim, Reischach, Freiberg, Schenk zu Stauffenberg; von Augsburger Geschlechtern: Imhof, We-
ber, Langenmantel, von Norddeutschen u. a.: Bünau, Kotteritz, Schleinitz, Habe, Brockdorff, Joh. Pis-
cator, mündensis saxo. Auf Bl. 128 das hübsche Heltlersche Exlibris von 1596 (siehe Warnecke 837).
Aus Slg. Warnecke.

— Siehe Abb. S. 35. —

231 Arriaga. Executoria a pedimiento de donna Maria de Arriaga y Pedro de
Salazar su hyo vezinos de la ciudad de Burgos contra la villa de Vercosa.
Ms. auf Pgt. ca. 1560. Fol. 74 Bll.

Processakt der Adeligen Maria de Arriaga und ihres Sohnes Pedro de Salazar gegen das spanische
Städtchen Vercosa" wegen Grenzstreitigkeiten, Nutznießung von Wiesen u. a. —

Enthält als „Frontispiz" eine schöne, ganzseitige Miniatur, ein beachtenswertes Beispiel spanischer
Buchmalerei der Renaissance: In der Mitte das Wappen Philip II., darüber Querleiste mit sitzenden
Putten mit Füllhörnern, Längsleisten mit Blumen, unten abgeschlossen durch eine breite Querleiste mit
zwei Putten als Wappenhaltern (wohl das Familienwappen der Arriaga-Salazar).

Versteigerung 28. Okt. 1929
 
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