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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0332
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328

von Falk-enstein.

tou Falkenstein.

Mechtild von Munzingen, Margaretha von Schneit, Gunsa von Todtnau, Guta von Wisnegg und
Gertrud Wissilberti. Ueber die sonst vorkommenden Glieder des Geschlechtes geben die Stammtafeln
S. 325—327 weitere Auskunft.

Das Wappen des Geschlechts zeigt in G. zwei r. Querbogen,
auf deren unterem (mitunter auf gr. Drei-
berge) ein auffliegender b. Falke steht. Die
beiden Hauptlinien des Geschlechts unter-
scheiden sich durch die Helmzier, indem
die eine Linie zwei abgekehrte Hahnenhälse
mit r. Kämmen (A), die andere den auf-
fliegenden Falken (B) führt. Die Hahnen-
hälse erscheinen zjff: mit r. Schnäbeln in
der Zur. W.-Eolle No. 454, im Codex des
Georg von Stadion pag. 263 weiß mit r.
Schnäbeln; Hd.: r. s.; im Colmarer Codex
fol. 98a golden; Hd.: r. g.; im Donau-
eschinger Codex fol. 133 a ist der vordere
Hahnenhals r. mit s. Kamme, der hintere
s. mit r. Kamme; Hd.: weiß. Ebenso ist
bei Gruenenberg fol. 181 b die Helmzier
der « Falkenstain zu Bickenrütty», im Schilde
von Falk der Dreiberg roth; Hd.: r. s. Die andere

Hauptlinie führte auf dem Helme einen auf-
fliegenden b. Falken; Hd.: b. g. (Wappencodex des Vereins Herold, fol. 141), auf gr. Dreiberge stehend,
Hd.: b. g. (1. c. fol. 321) oder mit g. Schellen an den Füßen, Hd.: weiß (Donaueschinger Codex,
fol. 133 a). Daß im Laufe der Zeiten die einstige Zusammengehörigkeit der beiden Linien mit ver-
schiedener Helmzier vollständig in Vergessenheit gerathen war, erweist der Spruch eines Herzoglich
Oesterreichischen Lehengerichtes 1451. 4. 2. Nach dem Tode des Hans Adam v. F. zu Dachswangen
riß sein Vetter Hans Erhard von Staufenberg seine Lehen (den Zoll zu Falkenstein, Zehnten zu Hausen,
Gericht zu Hinterzarten) an sich und behauptete, daß die das Lehen ansprechenden Gevettern Conrad und
Thomas v. F. von Bickenrüti «yetz Hans Adam seligen in Sipschaft gantz nit gewont, auch nit sins
geschlechts gewesen, dann es syn zweyerley von valckenstein vnd nit eins Stamen vnd sy er sin
rechter erb vnd sie nit», auch hätten die v. F. von B. und die v. F. von D. solche Lehen nie in Ge-
meinschaft gehabt.

Jedenfalls ein Bastard des adeligen Stammes war Hans Valckenstein, welcher eine gerichtliche
Urkunde in Freiburg am Freitag nach Lichtmesse 1497 besiegelte. Das Siegel zeigt das Wappen der
v. F. von Bickenrüti (B) mit einem Schräglinksfaden über dem Schilde. Gleichfalls als Bastarde
dürften die nachfolgenden Falkenstein sein: Margarethe, Tochter des Heinrich Valkenstein des Tuchers
selig, Witwe des Voget Küniggin 1335. Hanmann V., Kathsmitglied 1439, empfing als Bürger zu
Freiburg von den Johannitern daselbst ein Haus in Erbpacht. Sein Siegel zeigt im Schilde einen
auffliegenden Falken auf einem Dreiberge stehend. Hierher gehört wohl das Wappen in den hand-
schriftlichen Nachträgen zum alten Siebmacher fol. 48 a: In G. und auf dem Helme auf r. Dreiberge
ein auffliegender natürlicher Falke; Hd.: r. g. Clewy V. Zunftmeister 1435. Hans V., Vogt zu
Burgheim und Obervogt im Thalgange, 1522, führte im Schilde einen auffliegenden Falken.

Schließlich sei noch erwähnt, daß nach dem Erlöschen der v. F. im Höllenthale die gleich-
namigen edelfreien Geschlechter im Schwarzwalde und im Basellande das Streben zeigten, die Stelle
der ersteren einzunehmen.

2) von Falkenstein (auf dem Schwarzwalde), deren Stammsitz die einst mächtige Burg Falken-
stein (im Württ. O.-A. Oberndorf) war, welche nahe dem Zusammenflusse des Berneck- und Ramstein-
baches auf schwindelhohen Felszacken erbaut worden war. Hier soll der aufrührerische Herzog Ernst II
von Schwaben gehaust haben, bis er am 7. August 1030 nahe der Burg im Kampfe wider die Kaiser-
lichen seinen Tod fand (Beschr. des O.-A. Oberndorf, pag. 292 ff.). Das Geschlecht der Edelherren von
Falkenstein mochte schon seit alter Zeit in dieser Gegend angesessen und mächtig gewesen sein, als
Johannes v. F. im Jahre 1138 dem Kloster St. Georgen zum Abte aufgedrungen wurde. Er suchte
besonders den Einfluß seines Geschlechtes zu heben und erlangte vom Papste Innocenz II die Be-
stätigung und Erneuerung der von den Päpsten Urban II und Paschalis II der Abtei gewährten Privi-
legien, darunter die freie Wahl des Schirmvogtes. Mit Einwilligung des Convents wußte Abt Johann
 
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