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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0338
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334

von Falkenstein zu Rimsingen — von Falkenstein am Bodensee.

von Falkenstein zu Rimsingen.

3) Die von Falkenstein zu Rimsingen sind die rechtmäßigen Nachkommen der Edelherren
von Palkenstein zu Falkenstein, welche nach Verlust ihrer großen Besitzungen in den niederen Adel
eintreten mußten. Ihre Genealogie ergibt sich aus der Stammtafel (S. 332 u. 333), zu welcher nur
wenig hinzuzufügen ist. Durch unrichtig aufgestellte Ahnentafeln ist die ältere Genealogie des Ge-
schlechts verdunkelt worden. Das Grabmal des Johann Erhard v. F. (f 1636. 14. 10.) im Freiburger

Münster zeigt in der Mitte sein Gesehlechtswappen, beseitet von Schilden
seiner Ehefrauen von Wessenberg und von Bernhausen, und in den
Ecken vier Schilde, oben Falkenstein und Wessenberg, unten ein
Löwe (zu Rhein?) und Reich von Reichenstein. Sein Sohn erster Ehe
Johann Erhard Maria, Kaiserlicher Kämmerer, wurde von dem Erz-
herzoge Sigmund von Oesterreich-Tirol d. d. Innsbruck 1664. 26. 9.
in den Erbländisch Oesterreich. Freiherrnstand erhoben, das Wappen
(nach gef. Mittheilung des K. K. Adels-Archivs) aber weder verändert
noch vermehrt. Diese Erhebung in den Freiherrn stand wurde nachmals

d. d......1708. 8. 3. durch Kaiser Joseph I bestätigt. Das Wappen

zeigt in B. auf g. Dreiberge stehend einen g. Hirsch, welcher auf dem
Helme wachsend erscheint; Hd.: b. g. (Siebmacher, II. pag. 26, No. 12;
Codex Reiber, fol. 67); ebenso im Donaueschinger Codex, fol. 86, jedoch
der Hirsch schreitend, mit r. Geweih; Hd.: r. g.; an letzterer Stelle
auch der Hirsch auf gr. Dreiberge und als Helmzier zwei g. Pfauenhälse
mit je drei gr. Federn auf dem Kopfe; Hd.: b. g.; im Wappenbuehe
des Georg von Stadion zwei b. Pfauenhälse; Hd.: b. s., und bei Gruenen-
berg, fol. 96b zwei b. Pfauenhälse mit drei gr. Federn, Hd.: b. g. Die
Pfauenhälse scheinen eine Nachahmung der Hahnenhälse der v. Falken-
stein zu Bickenrueti zu sein.

4) Die von Falkenstein am Bodensee. Am wenigsten klar liegen die Verhältnisse der Herren
v. F., welche im Hohenzollernschen und St. Gallischen erscheinen. Jedenfalls sind auch hier ver-
schiedene Geschlechter zu unterscheiden. Eine Burg F. lag an der zur Martinsbrücke führenden
Säumerstraße auf einem Hügelabhange bei Unterschachen im St. Gallischen. Hier saßen die Marschälle
der Abtei St. Gallen, deren Burg Abt Wilhelm 1285 verkaufte. Hierher gehören vermuthiich die als
St. Gallische Dienstmänner 1209 und 1210 genannten Gebrüder Egilolf und Heinrich v. F. Dem
Letzteren, Henrico de Walkenstein, cognato suo, verpfändete Heinricus nobilis de Sax die ihm und
seinem Sohne von den Kaisern übertragene advocatiam super castrum Wartenstein et super montem
atque ecclesiam Fabariensem (Pfäffers). Cunradus de Valchenstein 1221, 1261. Heinrich Marschall

v. F. 1222. Cunradus de Valkinstein, ecclesiae S. Galli ministerialis
1244. Rudolfus marscalcus de Walkinstein 1244, marscalcus de S.
Gallo 1262. Heinricus de V. miles, Z. St. Gallen 1257, 1270.
Wahrscheinlich von einer auf dem Pfullendorfer Plateau oder an der
Heiligenberger Steige belegenen Burg F. schrieben sich die in einer
Salemer Urkunde 1219. 1. 9. als Zeugen genannten Dienstmannen
Conradus, Heinricus et Diethart de Falchenstein. Hierher gehört
wohl auch Conradus de F. 1294, dessen rundes Helmsiegel zwei auf-
gerichtete Löwentatzen als Helmzier mit der Umschrift: f S. CVN-
RADI. DE. FALKINSTEN, zeigt.

Wohl nach einer Burg Falkenstein an der Donau im Hohen-
zollernschen Oberamte Sigmaringen nannten sich die Hasenbein von
Falkenstein (siehe den Artikel Hasenbein). Albertus de Werbenwag
und Hugo de Wildekke verzichteten 1279. 16. 3. auf ihre Rechte
an Gütern in Igelwies, welche avunculus eorum Conradus dct. Hasen-
bein, miles de Valkenstein, an Kloster Wald vergabt hatte. Die
Brüder Berthold und Conrad Hasenbain verkauften 1314 an Klo3ter
Kirchberg ein Gut in Mühringen, Württ. O.-A. Horb. Das Wappen
dieses Geschlechtes gibt das Wappenbuch des Georg von Stadion pag. 218 unter dem Namen Alt-
Falkenstein: In fl: em von zwei runden g. Scheiben begleiteter g. Schrägrechtsbalken; H.: ein mit
dem Schildbilde belegter # Brackenhals; H.: # g. Dasselbe Wappen «Hasenbain» gibt die Zürich.
Wappenrolle No. 164, aber als Helmzier ein am oberen Rande mit ^ Hahnenfedern besetztes, mit
dem Schildbilde belegtes, fächerförmiges $: Schirmbrett. Bei Siebmacher, II, pag. 102, No. 12, sind
die Scheiben wie Teller oder Spiegel dargestellt; H.: ein mit dem Schildbilde belegter geschlossener

von Falkenstein genannt Hasenbein.
 
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