Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3cr. IO. S-rU», din 2. Mär, 1879. XXXII. Fahrgang.

IDotficnfiafeniTtr - Stimmen.

Montag, den :k. März.

Rüstig wandl' ich meine Bahnen.

Denn ich kenne mein Revier

Und mein Ziel: drum laßt euch niahnein

Wer mich lieb bat. geht mit mir!

Bismarck.

Dienstag, den 4. März.

Nein, zur Wandrung nicht gesell' ich
Mich! Ich kann dich nicht verstehn.

Gel,' du, wen» eö dir gciallig,

RcchtwärtS, Iah mich linkwartS gehn.

Mittwoch, den 5. Mär;

Unklar stnd mir noch die Gleise;
«Iber sührt zum Ziele lern
Nach Canossa erst die Reise -
Ei, dann folg' ich herzlich gern.

lüodieiifta[eii([cr-- Stimmen.

Donnerstag, den (i. März.

Nur nicht lang' erst überlegen!
Traut des Kanzlers scharjem
Freunde, und aus allen Wegen
Gebt mit ihm durch Dünn und



Freitag, den 7. März.

Gern wohl, ich gesteh' -S ehrlich.
Folg' dem Kanzler ich! allein
Mir schein! doch sein Weg gefährlich
Und sein Ziel zu hoch zu sein.

Sonnabend, den 8. März.

Grillen, Sorg' und Zweisel »lagen
Mein Gehirn auch früh und spät.
Fahr' nur zu! Ich mag nicht siagen,
Wo die Fahrt zu Ende geht!

Kladderadatsch.

Humm Pisch - satirisches WodtmOfall.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
abonnirt bei den Post-Anstalten des In- und Auslandes, sowie in
den Buchhandlungen.

Der vierteljährliche Abonnements-Preis mit sämmtlichen Beilagen
beträgt für In- und Ausland 2 M. 25 Pf.

Einzelne Nummern 25 Pf.

akmfter ist die Nacht; der Himmel
^"Löschte seine Lichter aus,

im milden Sturmgebraus
) ^Treibt der Flocken dicht Gewimmel.
^A/Doch mit stillbeglücktem Sinn,
Siegesstolz das Haupt gehoben,

Durch der Elemente Toben
Wandt' ich leichten Schritts dahin.
Mag die Drille mir verschneien,

Ob der Ziegel niederkracht:

Schöner schien mir nie des Maien
Mondbeglänzte Zaubernacht.

Nein, Cr war auch gar ju nett!
Freundlich seine Rechte reicht' er
Mir, Len fettsten Hummer zeigt' er
Selbst mir lächelnd am Duffet.

Höchst befriedigt, wie mir Läuchte,
Lieh er mir sein hohes Ohr,

Nnd er trank mir zweimal vor
Ln des Hofbräu edler Feuchte.
Dlicke dürft' ich mit ihm tauschen,
And, dem engsten Greis gesellt,
Durst' ich seiner Rede lauschen,

Die den Sinn gefangen hält.

MondbeglLnzie Zanbeniachi, i Wundervolle Märchenwelt,

Die drn Sinn gefangen hält, | Steig' auf in der alten Pracht.

Änch das leiseste Gelispel

Starb — wir lauschten andachtsvoll —

Als er kräftig seinen Zoll
Schlug auf Centner und auf Wispel.

Aber als er mit Gedacht
Jedem Ochsen auferlegte
Dlanke zwanzig Mark, da regte
Sich ein Deifallsmurmeln sacht.

Also sahn wir — mich erschreckte
Fast der Glanz, der sie erhellt —

Staunend seiner Zollprojerte
Wundervolle Märchenwelt.

Hohes, kaum geahntes Glück!

Der im Zorn von uns geschieden,

Deut die starke Hand zum Frieden,

Lehrt an unsre Druft zurück.

Singet helle Jubellieder!

Auf dem Jrrpfad, den wir lang
Schritten, wird gehemmt der Gang,

Alte Zeiten kelzren wieder!

Liberaler seicht Geflunker
Must verstummen über Nacht;

Zeit der Ritter, Zeit der Junker,

Steig' auf in der alten Pracht!

Rladderadatsch.

9S
 
Annotationen