UNBEKANNTE
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NEUES TESTAMENT
l DIE VERKÜNDIGUNG
In einem Zimmer mit fiacher Balkendecke, dessen Rückwand eine
breite, bettartige Bank mit Seitenlehnen einnimmt, kniet rechts die
heiiige Jungfrau mit offen über den Mantei herabfiießendem Haar, ein
aufgeschiagenes Beutelbrevier in der Rechten und die Linke staunend
erhoben. Ihr gegenüber Gabriel mit kreuzgezierter Stirnbinde im
iockigen Haar. Er häit in der Linken das Zepter, um das sich ein
leeres Spruchband schlingt, und erhebt segnend die Rechte. Ein zweites
iängeres Spruchband ßattert von der iinken Schuiter Marias empor
bis zum Fenster, durch dessen geschiossene Scheiben von rechts her
auf Strahien die Taube des heiiigen Geistes mit Strahien- und Scheiben-
nimbus zum Haupte der Jungfrau herniederschwebt. An der iinken
Seitenwand ein rundes, ebenfaiis verbieites Fenster und in der Mitte
eine Wandnische mit Büchern, Bechern und anderem Hausrat. Auf
dem geschachten Fußboden steht vorn in der Mitte der zweihenkeiige
Liiienkrug. Maria und der Engei haben Scheibennimben mit Doppei-
rand. Die Ecken der Piatte sind abgerundet und an ihrem Rand sind
acht Nageüöcher sichtbar.
227:169 mm. Pi.
Unbeschrieben.
Photographie. — Lichtdruck, etwas verkieinert im Kataiog v. Seydiitz und Främbs
Taf. IX (Wien, H.)
Aukt. v. Seydiitz und Främbs (Leipzig 1912) 7200 Mk. an Boerner, seit 1913 in der
Wiener Hofbibliothek.
WIEN, H. (Mittelmäßiger Abdruck mit breitem Rande und zahlreichen Wurm-
löchern. 1913 als Geschenk.) i
^ Der Stich wurde 1911 von dem österreichischen Oberleutnant a. D. Heinrich
Leporini imBuchdeckel eines 1459—1461 von Paul Jegerhofer geschriebenen deutschen
Manuskriptes aufgefunden, das einem Augustinerkloster angehörte. Leporini erwarb
ihn angeblich für 200 Kronen und verkaufte ihn an Boerner, der ihn 1912 in der Auk-
27*
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NEUES TESTAMENT
l DIE VERKÜNDIGUNG
In einem Zimmer mit fiacher Balkendecke, dessen Rückwand eine
breite, bettartige Bank mit Seitenlehnen einnimmt, kniet rechts die
heiiige Jungfrau mit offen über den Mantei herabfiießendem Haar, ein
aufgeschiagenes Beutelbrevier in der Rechten und die Linke staunend
erhoben. Ihr gegenüber Gabriel mit kreuzgezierter Stirnbinde im
iockigen Haar. Er häit in der Linken das Zepter, um das sich ein
leeres Spruchband schlingt, und erhebt segnend die Rechte. Ein zweites
iängeres Spruchband ßattert von der iinken Schuiter Marias empor
bis zum Fenster, durch dessen geschiossene Scheiben von rechts her
auf Strahien die Taube des heiiigen Geistes mit Strahien- und Scheiben-
nimbus zum Haupte der Jungfrau herniederschwebt. An der iinken
Seitenwand ein rundes, ebenfaiis verbieites Fenster und in der Mitte
eine Wandnische mit Büchern, Bechern und anderem Hausrat. Auf
dem geschachten Fußboden steht vorn in der Mitte der zweihenkeiige
Liiienkrug. Maria und der Engei haben Scheibennimben mit Doppei-
rand. Die Ecken der Piatte sind abgerundet und an ihrem Rand sind
acht Nageüöcher sichtbar.
227:169 mm. Pi.
Unbeschrieben.
Photographie. — Lichtdruck, etwas verkieinert im Kataiog v. Seydiitz und Främbs
Taf. IX (Wien, H.)
Aukt. v. Seydiitz und Främbs (Leipzig 1912) 7200 Mk. an Boerner, seit 1913 in der
Wiener Hofbibliothek.
WIEN, H. (Mittelmäßiger Abdruck mit breitem Rande und zahlreichen Wurm-
löchern. 1913 als Geschenk.) i
^ Der Stich wurde 1911 von dem österreichischen Oberleutnant a. D. Heinrich
Leporini imBuchdeckel eines 1459—1461 von Paul Jegerhofer geschriebenen deutschen
Manuskriptes aufgefunden, das einem Augustinerkloster angehörte. Leporini erwarb
ihn angeblich für 200 Kronen und verkaufte ihn an Boerner, der ihn 1912 in der Auk-
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