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https://doi.org/10.11588/diglit.34185#0015
DER MEtSTER MIT DEN BANDROLLEN
Den vierten Band, der den Rest der Anonymen, d. h. der weder
nach Namen noch Monogramm bekannten Stecher umfassen soh/ be-
ginnen wir mit dem Meister mit den BandroHen, einem in sehr vieier
Beziehung merkwürdigen Stecher. Seine Wertschätzung im Spiegei der
Kunstgeschichte war eine äußerst schwankende. Man hat ihn mit Lob
und Tadei überschüttet, bis man schließiich dazu geiangte, ihm den
bescheidenen Rang eines AHerweitskopisten einzuräumen, den er jetzt
in der Geschichte des äiteren Kupferstichs einnimmt.
Der aite Bartsch hat die 6 Biätter, die er von ihm in den Wiener
Sammiungen fand,^ unter den Anonymen beschrieben, aber nur von
dreieiH erkannt, daß sie von derseiben Hand herrühren. Er hebt die
sehr schiechte Zeichnung, die harte und magere Stichweise hervor und
betont, daß sie das Gepräge hohen Aiters tragen. Ansätze zu einem Ver-
zeichnis seiner Stiche hnden sich erst 1834 bei Duchesne,* wo aber nur
die 5 Dresdner BlätteH und 4 in der Sammiung v. Nagier, jetzt in Beriin
befmdiich,6 aufgeführt werden. Drei weitere, die er in Stowe Paiace beim
Herzog von Buckingham sah und a. a. O. p. 377 dem Meister mit den
Bandroüen zuschrieb, rühren von anderer Hand herE Nagier hat im
KünstierlexikonR iedigiich Duchesnes Angaben abgedruckt, aiso auch
1 Ausgenommen den schon an der Wende des Jahrhunderts stehenden Meister des
Hausbuches.
2 Nr. 12, 35, 91, 92, 99 und 104 meines Katalogs.
3 Nr. 91, 92 und 99.
4 Voyage p. 187 und 222.
& Nr. 10, 33, 48, 102 und 107.
3 Nr. 2, 6, 83 und 92.
? St. Christoph vom Meister FVB P. II. 188. 46., jetzt in Northwick Park, das zweite
Gebot vom Meister der Nürnberger Passion L. I. 260. 14., jetzt in London, und die
wilde Frau mit ihrem Kind vom Monogrammisten 8 L., M. m. d. B. 29. 9., jetzt
ebenfails in Northwick Park. Letzteres ist übrigens nur die linke Hälfte eines 1913 von
Max Lossnitzer im Museo Correr entdeckten Stiches.
s Bd. IX. p. 40.
IV
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Den vierten Band, der den Rest der Anonymen, d. h. der weder
nach Namen noch Monogramm bekannten Stecher umfassen soh/ be-
ginnen wir mit dem Meister mit den BandroHen, einem in sehr vieier
Beziehung merkwürdigen Stecher. Seine Wertschätzung im Spiegei der
Kunstgeschichte war eine äußerst schwankende. Man hat ihn mit Lob
und Tadei überschüttet, bis man schließiich dazu geiangte, ihm den
bescheidenen Rang eines AHerweitskopisten einzuräumen, den er jetzt
in der Geschichte des äiteren Kupferstichs einnimmt.
Der aite Bartsch hat die 6 Biätter, die er von ihm in den Wiener
Sammiungen fand,^ unter den Anonymen beschrieben, aber nur von
dreieiH erkannt, daß sie von derseiben Hand herrühren. Er hebt die
sehr schiechte Zeichnung, die harte und magere Stichweise hervor und
betont, daß sie das Gepräge hohen Aiters tragen. Ansätze zu einem Ver-
zeichnis seiner Stiche hnden sich erst 1834 bei Duchesne,* wo aber nur
die 5 Dresdner BlätteH und 4 in der Sammiung v. Nagier, jetzt in Beriin
befmdiich,6 aufgeführt werden. Drei weitere, die er in Stowe Paiace beim
Herzog von Buckingham sah und a. a. O. p. 377 dem Meister mit den
Bandroüen zuschrieb, rühren von anderer Hand herE Nagier hat im
KünstierlexikonR iedigiich Duchesnes Angaben abgedruckt, aiso auch
1 Ausgenommen den schon an der Wende des Jahrhunderts stehenden Meister des
Hausbuches.
2 Nr. 12, 35, 91, 92, 99 und 104 meines Katalogs.
3 Nr. 91, 92 und 99.
4 Voyage p. 187 und 222.
& Nr. 10, 33, 48, 102 und 107.
3 Nr. 2, 6, 83 und 92.
? St. Christoph vom Meister FVB P. II. 188. 46., jetzt in Northwick Park, das zweite
Gebot vom Meister der Nürnberger Passion L. I. 260. 14., jetzt in London, und die
wilde Frau mit ihrem Kind vom Monogrammisten 8 L., M. m. d. B. 29. 9., jetzt
ebenfails in Northwick Park. Letzteres ist übrigens nur die linke Hälfte eines 1913 von
Max Lossnitzer im Museo Correr entdeckten Stiches.
s Bd. IX. p. 40.
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