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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0300
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Cod. Pal. germ. 363

FRAGMENTE

Falzstreifen (innere und äußere Falzverstärkung). Fragmente längs durchgeschnittener Pergamentbll. Bastarda
und Kurrentschrift mehrerer FFinde, zahlreiche Korrekturen und Nachträge.

RECHNUNGSBUCH. Vgl. Cod. Pal. germ. 19, 20, 21, 22, 23, 149? (Fragmente).

KZ

Cod. Pal. germ. 363
cOgier von Dänemark’

Papier • 405 Bll. • 25,4 x 18,5 • Heidelberg (?) • 1479

Lagen: II 3’ 1 (mit Spiegel, Bll. l*-2*)+ 11 VI 139 (mit Bll. 4*, 80*, 80**, ohne Bll. 68-77) + V 149 + 21 VI 401 (mit
Bl. 276a, ohne Bl. 312) + IV 409* + 1 (Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-67, 78-276, 276 [= Bl. 276&]-311, 313-403,
Zählung modern korrigiert, Bll. l*-4*, 80*, 80**, 406*-409* mit moderner Zählung. Wz.: verschiedene Varian-
ten Buchstabe P, darunter Piccard 4, IV/253 (Mosbach 1478), IV/272, IV/342 (Utrecht 1477), IV/451 (Selz/
Elsaß 1478); verschiedene Varianten Buchstabe P mit Blume, darunter Piccard 4, IX/788 (Bingen u.ö. 1478-
1482), IX/796 (Braunschweig 1478/79), IX/1.086, IX/1.108 (Freiburg/Br. 1479). Schriftraum (rundum mit
Metallstift bzw. blind geritzt begrenzt): 18-19 x 10-12,5; 27-32 Zeilen. Text versweise abgesetzt. Bastarda von
einer Fland (Ludwig Flügel? Gleiche Hand wie Cod. Pal. germ. 374; Flügel vielleicht auch nur der Rubrikator).
Korrekturen von gleicher Hand tintenfarben und in Rot. V Korrektur von einer Hand des 16. Jhs. l r, 81* Initia-
len mit Binnenzeichnung und Knospenfleuronnee mit Fadenausläufern in Rot und Schwarz iiber zehn bzw.
neun Zeilen. Lombarden in ähnlicher Ausschmückung über sechs (242 v), vier (318 V, 375 r) und drei (268 v) Zeilen.
Sonst Lombarden in Rot über zwei bis vier Zeilen. Übliche Rubrizierung. Beginnender bis starker Tintenfraß.
Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 363/ [19. Jh.: Ogier/ von! Dänemark]/ Poema Hi-
stor\i\cu[va\/ In Laudem/ Nobilissimi Regis/ Arturi Et Alior[um]/ Principum. Gelb-grünes Kapital. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. germ. 363.

Herkunft: Lokalisierung nach der Schreibsprache. 405 1 Schreibereintrag und Datierung, s.d. Schreiber evtl.
identisch mit Ludwicus Flogel de Argentina, c/er[icus] Argentinensis, der sich sich am 3. Januar 1451 in Heidel-
berg immatrikulierte (Toepke 1, S. 265). Die These der Herkunft der Hs. aus dem Umfeld der Erzherzogin
Mechthild von Österreich, geb. Pfalzgräfin bei Rhein, bleibt Spekulation. Hs. der älteren Schloßbibliothek,
verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 56 v [Historiographi et Cos-
mographi K in foliis]: Khonig Carthure von Dennmarckh reymen weiß geschrieben auf papir 1.3.13 (gleich-
lautend Cod. Pal. lat. 1941, 45 r). l' der im Zuge dieser Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel: Konig Car-
ture von Denmar\ß\. Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet:
Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1956, S. 60 [2°]: Konig Carture von Denmarck Reymen papier bretter schwartz leder
bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 306 v). Die Bezeichnung Cartur für Artus entstand aus dem Anstrich
des Buchstabens a des Königsnamens in V. 2, der irrtümlich als vorangestellter Buchstabe c gelesen wurde. Vor-
derspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: südrheinfränkisch mit westmitteldeutschen und mittelniederländischen Eigentümlichkeiten
(Vorlage).

Literatur: Bartsch, Nr. 190; Adelung, Nachrichten, S. 28; ders., Gedichte, S. 92-97; Wilken, S. 444; Hermann
Braun, Sprache und Vers in der Heidelberger Handschrift des Ogier, Diss. masch., Heidelberg 1925, S. 1-5;
Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Juni 1937, 13 Bll.; Kienhorst, S. 148; Ogier von Dänemark. Nach der
Heidelberger Handschrift CPG 363 hrsg. von Hilkert Weddige, Berlin 2002 (DTM 83), S. XI-XVII (Sigle H;
mit weiterer Lit.; kodikologische Angaben zum Teil fehlerhaft; mit Abb.); Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidel-
berg.de/cpg363.

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