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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0390
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Cod. Pal. germ. 408

Cod. Pal. germ. 408

Heinrich Münsinger: Buch von den Falken, Habichten, Sperbern, Pferden
und Hunden • Iordanus Rufus: Hippiatria, dt. • Roßarzneien u.a.

Papier • 170 Bll. • 19,8 x 15,5 • Süddeutschland • I./II. Ende 15. Jh. • III. Anfang 16. Jh.

Hs. aus drei Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. 1-143; II. Bll. 144-155; III. Bll. 156—165' :") bzw. durch Beiheften
der Faszikel II und III sukzessive erweitert. Lagen: I 1 (mit Spiegel) + ... Foliierung des 17. Jhs.: 1-160, Bll. 1“%
82a ::'-82b ::', 157a ::'-157b ::', 161 ::'-165 ::' mit moderner Zählung. Wz.: Krone mit zweikonturigem Bügel mit Stern
über Kreuz, mit Beizeichen (vgl. Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 56, 247, 353, 356, 367, 452), nicht nachweisbar.
Dunkelbrauner Kalbledereinband über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten-
und Einzelstempeln in Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergol-
dete Platte mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs in Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf
Churfürst]; Jahreszahl: 1558\ Rückseite vergoldetes Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 30, Nr. 11
[Bettina Wagner, Die Ottheinrich-Einbände in Neuburg an der Donau, in: Einbandforschung 11 (2002), S. 17-
27, bes. S. 19 Nr. 9], S. 71, Nr. V, VII, Nr. 3). Rückentitel war: Medicinalia pro Equis curandis (17. Jh.; vgl. Cod.
Vat. lat. 13220, 28 r und Schneider, s. Lit.). Farbschnitt (gelb). Messingbeschläge, zwei Riemenschließen (er-
gänzt). Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart).

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes und der Datierung der Vorlage. Lokalisierung nach
den Schreibsprachen. Im größten Teil des ersten Faszikels (l r—141 v) liegt eine - durch den Verlust von vermut-
lich zwei Lagen nach Bl. 60 nur noch fragmentarisch erhaltene - Abschrift von Cod. Pal. germ. 406 vor. Das
Verhältnis Vorlage/Kopie ist eindeutig durch einen Abschreibfehler auf 3 V (vgl. Cod. Pal. germ. 406, 4 v/5 r)
belegt. Sehr wahrscheinlich entstand die Abschrift vor 1499, als vermutlich auch die Vorlage durch Erbfall nach
Heidelberg gelangte. Der Lagenverlust trat bereits vor der Umbindung 1558 ein. l' Signatur (16. Jh.?): C (vgl.
Cod. Pal. germ. 202, l ::' r: A; Cod. Pal. germ. 206, l r: D\ Cod. Pal. germ. 406, l r: B). Hs. der älteren Schloßbiblio-
thek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogisie-
rung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1942, 68 r [Medicini, 4°]: Pferdt Artzney Auf Papir (gleichlautend Cod.
Pal. lat. 1943, 71 r; vielleicht auch Cod. Pal. germ. 406 gemeint). Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar
der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1939, 156': Mancherley gute stuck zu den
Pferden in 4 thcil bucher getheilet, geschriehen Papir. In 4 hretter schwartz leder hucklen C (gleichlautend Cod.
Pal. lat. 1938, 142 v). l* r Capsanummer: C. 4.

Literatur: Bartsch, Nr. 227; Wilken, S. 470; Kat. HSA-BBAW, Ludwig Schneider, März/April 1939, 26 Bll.;
Eis, S. 8 Nr. 71; Lindner 1, S. 80 (Sigle K; mit Abb.); Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg408.

I.

Bll. 1-143. Lagen: 10 VI US (mit Bll. 82a*-82b ::') + (VI+1) 131 + VI 143. Wz.: zwei Varianten Krone mit zweikontu-
rigem Bügel mit Perlen mit Kreuz, Piccard 1, Typ XII/34 (Bozen u.ö. 1493-1527), Typ XII/37 (Nördlingen
1494). Schriftraum (rundum mit Tinte begrenzt): 14,5-14,8 x 9,8-10; 17-22 Zeilen (142 va—143 vb: 17-18,5 x 10,5;
drei bzw. zwei Spalten, 21-24 Zeilen). Bastarda von einer Hand (auch Hand II in Cod. Pal. germ. 211/11; nicht
Schreiber von Teil I und II). Wenige Korrekturen und Durchstreichungen von der Hand des Schreibers. Über-
schriften eingerückt und rot unterstrichen. Raum für Initialen und Lombarden. Einfache ornamentale Zeilen-
füllungen (rot-tintenfarben). Unterlängen der letzten Zeile teilweise verlängert oder in Achterschlingen endend,
selten rot-tintenfarben (u.a. 80 v). Übliche Rubrizierung. Zum Teil beginnender Tintenfraß.

Schreibsprache: nordbairisch (Vorlage?).

l r-141 v SAMMLUNG VON HIPPIATRISCHEN TEXTEN UND ROSSARZNEIEN.
[Inhaltsverzeichnis:] [I]JV disem puch sind begriffen manicherley gutte Stuck vnd arczney
zü den pferden dienende ... nachuolgend register [in dieser Hs. im Gegensatz zur Vorlage

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