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Cod. Pal. germ. 409

III.

Bll. 156—165' :'. Lagen: (VI+1) 165 (mit Bll. 157a ;:‘, 157b ::', Spiegel). Wz.: zwei Varianten Ochsenkopf mit einkontu-
riger Stange mit Stern mit Beizeichen (identische Variante im Vorsatz von Cod. Pal. germ. 448), nicht nachweis-
bar. Schriftraum: 16-19 x 12,5; 19-24 Zeilen. Bastarda von einer Hand (nicht Schreiber von Teil I und II). Be-
ginnender Tintenfraß.

Schreibsprache: niederalemannisch mit einigen spezifisch elsässischen Formen.

156 r—160 r ANONYME SAMMLUNG VON HUMAN- UND VETERINÄRMEDIZI-
NISCHEN REZEPTEN (ungeordnet; 13 Rezepte).

(1. 156 r—160 r) 13 Rezepte gegen verschiedene Krankheiten. - 157a* r-157b* v, 158'-159 r,
160 v-165 ::' v leer.

KZ

Cod. Pal. germ. 409

Gebet- und Andachtsbuch, ndl.

Papier • 166 Bll. • 15,2 x 10-10,4 • Nördliches Brabant (?)/Utrecht (?) • um 1535

Lagen: (III+2) 4 (mit 2 ungezählten Bll. und Bll. 1 ;:', 2“') + 20 IV 164 + III (5 ungezählte Bll., Spiegel). Die von
Jungbluth, s. Lit., noch erwähnten Bll. 2 ;:'-3 ;:', 165 ;:'-172 ;:' wurden vermutlich bei der Restaurierung entfernt
und durch die ungezählten Bll. (altes Papier; s. Wz.) ersetzt. Foliierung des 17. Jhs.: 1-164, Bll. 1 ;:', 2 ;:' (alt 4 ;:', 5 ;:')
mit moderner Zählung. Wz.: zwei Varianten geschlossener Kelch, ein Henkel, darüber Blumen (Bll. 1 ;:'-164),
darunter Piccard, WZK, Nr. 31.420 (Lübeck 1536); einköpfiger gekrönter Adler mit Buchstabe Fauf der Brust
(ungezähltes Vorsatzbl. vorne; sehr wahrscheinlich erst seit der Restaurierung in dieser Hs.!), nicht nachweisbar;
Wappenschild mit steigendem Greif und Lanze (ungezählte Vorsatzbll. hinten; sehr wahrscheinlich erst seit der
Restaurierung in dieser Hs.!), Piccard 10, 1/172 (Esslingen u.ö. 1643). Schriftraum (überwiegend rundum mit
Metallstift bzw. blind geritzt begrenzt): 10 x 6; 14-16 Zeilen. 4 r, 122 r/v teilweise in Versen (zum Teil durch
Reimpunkte markiert). Textura von einer Hand. Überschriften, selten kürzere Textabschnitte, in Rot; l r, 2 r, 3 r
und 4 r komplett mit roter Tinte geschrieben (hierdurch bei diesen Bll. kaum Tintenfraß). Rote und blaue Lom-
barden über zwei bis fünf Zeilen, teilweise mit ornamentalen Schaftaussparungen und einfacher Binnenorna-
mentik, häufig in den Gegenfarben oder tintenfarben punktiert (zum Teil auch nur die Punktierung vorhanden).
Namen zum Teil rot unterstrichen. Übliche Rubrizierung. Starker Tintenfraß, erheblicher Textverlust. Am
Vorderschnitt größere Flecken. Brauner Kalbledereinband über Holz auf drei Doppelbünden mit blindge-
druckten Einzelstempeln, Wappenschild mit drei Hörnern und Streicheisenlinien (vgl. Kyriss, S. 154: Wappen
der Familie de Hornes/van Hoorne). Zu dem auch auf weiteren Einbänden verwendeten Wappen vgl. Armorial
belge du bibliophile, hrsg. von Theodore A. de Jonghe D’Ardoye (u.a.), Bd. 3, Brüssel 1930, S. 760f. (mit
Abb.). Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart), dabei papiernes Titelschild abgelöst (Rückentitel war: 409
Preces Spirituales pro Anirrue consolatione; vgl. Vatikan BAV Cod. Vat. lat. 13220, 36 v; Jungbluth, s. Lit.).

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Grammati-
sche Formen (z. Bsp. sondersse) weisen darauf hin, daß die Texte von einer Frau verfasst wurden und das Gebet-
buch somit vermutlich aus einem Frauenkloster oder Beginenhof stammt (freundlicher Hinweis von Prof. Dr.
Amand Berteloot/Münster vom 14. April 2005). Zum Einband s.o. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die
Hs. in die Bibliotheca Palatina gelangt sein kann: 1.) sollte sie sich im Besitz des 1540 verstorbenen Jean de
Hornes/Jan van Hoorne befunden haben (vgl. den Einband), könnte sie nach dessen Tod an seinen adoptierten
Sohn Philippe de Montmorency, Comte de Hornes (Filips van Montmorency van Horne; 1568 in Brüssel hinge-
richtet) gelangt sein, einen der Führer der Opposition in den Niederlanden gegen die spanische Herrschaft (vgl.
Biographie nationale publiee par L’Academie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique,
Bd. 9, Brüssel 1886-1887, Sp. 497-507). Über dessen Ehe mit Anna Walburga von Neuenahr-Bedburg (f 1600)
kam das Gebetbuch dann möglicherweise an Amalia von Neuenahr (f 1602), die seit 1569 in zweiter Ehe mit

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