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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0441
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Cod. Pal. germ. 427
‘Auslegung der Hymnen’

Papier • 96 Bll. • 20,2 x 13,8 • Südwestdeutschland • um 1465

Cod. Pal. germ. 427

Lagen: I 1 (mit Spiegel) + 6 VI 71 (mit Bl. 43a) + VlP 3 + V 94 (mit Spiegel). Zwei Foliierungen: I. rot, zeitgenös-
sisch: 1-43, 43-85; II. ergänzt Foliierung I, 17. Jh.: 86, Foliierung modern korrigiert, Bll. 1*, 87 :;'-94 ::' mit mo-
derner Zählung. Wz.: zwei Varianten Buchstabe P, darunter Piccard 4, III/450 (Lichtenberg/Elsaß 1466); zwei
Varianten Buchstabe P mit Blume, ähnlich Piccard 4, IX/1.371 (Freiburg/Br. 1466, 1467), ähnlich IX/1.617
(Eppstein/Taunus 1466). Schriftraum (rundum mit Metallstift begrenzt): 14,7-15,4 x 7-8,5; 33-39 Zeilen. 86 r/v
zwei Spalten (Register). Bastarda mit wenigen kursiven Elementen von einer Fland. Überschriften eingerückt,
zum Teil unterstrichen (selten mit Angabe der Gebetszeiten). Rote Lombarden der Abschnittsanfänge über eine
bis zwei Zeilen. Übliche Rubrizierung (Anfangsbuchstaben der Hymnenverse rot gestrichelt). Brauner Kalb-
ledereinband über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln
in Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis
Kurfiirst Ottheinrichs in Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl:
1558; Rückseite vergoldetes Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71, Nr. V, VII, Nr. 2/6, 3, 7). Farb-
schnitt (gelb). Blau-weiß-rotes Kapital. Messingbeschläge, zwei Riemenschließen. Restaurierung 1962 (Hans
Heiland/Stuttgart), dabei drei Papierschilder mit Rückentiteln abgelöst und separat aufbewahrt (jetzt Cod. Pal.
germ. I): 427; Hinnor.[um]/ Expositio; 1392/ Hinnor.[um]/ expositio (17. Jh.).

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Hs. der
älteren Schloßbibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet
bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1932, 71 r [Theologia Teutsch H in quarto]: Der
Hymnorum außlegung geschrieben Papier. l r der im Zuge dieser Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel:
Hymnorum expositio. Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet:
Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1930, S. 234 [recte: 244]: Hymnorum expositio geschrieben papir In 4 bretter rott
leder bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 91 r). Vorderdeckel Capsanummer: C. 174; alte römische Signa-
tur: 1409.

Schreibsprache: niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 234; Adelung, Nachrichten, S. 34; Wilken, S. 473; Kat. HSA-BBAW, Günther Jung-
bluth, November 1938, 56 Bll.; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg427.

l r-85 v ‘AUSLEGUNG DER HYMNEN’. 118 Hymnen bzw. Hymnenstrophen, zum
Teil nach der Abfolge der Feste im Kirchenjahr geordnet. Auf einen Abschnitt mit dem
lateinischen Text eines Hymnus, der durch eine glossenartige Wort-für-Wort-Uberset-
zung ins Deutsche durchschossen ist, folgt als zweiter Teil eine zusammenhängende deut-
sche Übersetzung bzw. freiere Paraphrasierung des Hymnus (meist überschrieben mit
Die meynung [des ympnus], selten mit Angabe der entsprechenden Tagzeiten). Text in
gleicher Auswahl und Anordnung der Hymnen auch Basel UB Cod. A. XL 58, 5 r-154 v
(Kat. Basel, UB 1, S. 293f.). Zur Verwandtschaft beider Textzeugen vgl. Johannes Jano-
TA/Burghart Wachinger, in: VL 2 4 (1983), Sp. 338-346, Sp. 342. Zum Text vgl. Unger,
S. 83-97 (zu Basel UB Cod. A. IV. 45, 67 r-150 r; Kat. Basel, UB 1, S. 26f.); Janota/
Wachinger, Sp. 340-342 (mit weiterer Parallelüberlieferung; Hs. erwähnt, Sigle H). Die
in Klammern angeführten Fest- und Tagzeiten entstammen den Angaben in den Bänden
der Analecta hymnica medii sevi (AH). - L :' r/v leer.

(1. l r/v) [In Adventu Domini. Ad vesperas]. COnditor alme siderum O alme conditor o du
heyliger scheppfer syderum der gestirn ... [Chevalier 3.734; AH 51 Nr. 47] L >Der sinn
dor uber kurtzlich<. O Du heyliger schepfer der gestirn du ewiges liecht... vnd got dem
heyligen trostenden geyst ymer eweclich. - (2. 1 V-2 V) [In Nativitate Domini. Ad vesperas].

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