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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0555
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Cod. Pal. germ. 464

Cod. Pal. germ. 464

Formulare der kursächsischen Kanzlei

Papier • 154 Bll. • 20,1 x 15,2 • Sachsen (Torgau?) • um 1525 (Nachträge bis 1543/44)

Lagen: II 3* (mit Spiegel, Bll. l*-2*) + (VI-1) 9 (mit Bll. 4 ::--5'-') + 5 VI 69 + (VI-1) 80 + 5 VI 139* (mit Bl. 99a*) + (VI-2) 144
(mit Spiegel; s. Foliierung). Foliierung des 16. Jhs.: 1-139, 146-150, 141-145, Bll. l*-5*, 99a* mit moderner Zäh-
lung. Bll. 82-139, 146, 149-150, 141-143, 145 [= Hinterspiegel] modern durch * ergänzt. Die letzte Lage um-
faßte ursprünglich ein Sexternio. Vom Schreiber des Registers wurde die Lage umgeknickt und daher falsch
herum eingebunden. Beim Neubinden in Rom ging das äußere Doppelbl. (Bll. 140/Hinterspiegel) verloren. Wz.:
Lilie auf Dreiberg mit Buchstaben MGS (Bll. 1 *—3*), ähnlich Heawood 1.460 (Rom 1654; vgl. Kat. Heidelberg,
UB 6, S. XVI); verschiedene Varianten sächsisches Wappen (Bll. 4*-150*), darunter Piccard, WZK, Nr. 24.604
(Coburg 1525), Nr. 24.612 (o.O. 1527), Nr. 24.635 (Magdeburg 1526). Schriftraum (zum Teil links blind geritzt
begrenzt) und Zeilenzahl variierend. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (I. 4* r-72 r) und acht Nach-
trägern (II. 72 v-73 r; III. 73 v-75 r; IV. 75 v; V. 76 r/v; VI. 76 v-77 r; VII. 77 v-80 r; VIII. 80 v-81 v; IX. 147 r-148 v, 144 r).
Überschriften in Auszeichnungsschrift. Wenige Korrekturen oder Ergänzungen von späteren Händen. Begin-
nender Tintenfraß. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 464/ Formula/ Cancella-/ rire. Gelb-
grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 464.

Herkunft: Hs. ursprünglich wohl aus dem Umkreis der kursächsischen Kanzlei in Torgau. Datierte oder datier-
bare Formulare: 1523-1524 (50 v), nach 5. Mai 1525 (36 v, 37 v), 1526 (48 r), vor 9. Februar 1527 (67 r), nach
9. Februar 1527 (68 r), 15. Dezember 1530 (76 r), nach 25. September 1538 (77 v), 1541 (78 v), 5. Januar 1543/4. Januar
1544 (76 v). 4* r Federproben späterer Hände: Anno dominv, vm vnnd vnnd; La parolle du Sign[eu\r demeure
eternellement, 150* v Federproben: vnnser grus zuuorf. seim Bruder fgung vnd Bud habenn Aber sch vnnser grus
(alle noch 16. Jh.). 4* r Besitzeintrag: Samuel Desteiner [?] Anno Domini 1546. Hs. später in der Bibliothek
Ulrich Fuggers (4* r Fuggersignatur, Metallstift: p. 50. b. F. N°. 45), von dort 1584 endgültig in die Palatina. 4* r
Capsanummern: C. 4-6 93; alte römische Signatur: 737.

Schreibsprache: ostmitteldeutsch mit Tendenz zum Hochdeutschen.

Literatur: Wille, S. 59; Lori, Bl. 14 v Nr. 464; Wilken, S. 483; Lehmann 2, S. 462; Digitalisat: http://digi.ub.uni-
heidelberg.de/cpg464.

4 ;:r-144 r FORMULARE DER KURSÄCHSISCHEN KANZLEI. >Formular der Canntz-
ley Anno domini Funffzehenhundert xxiiii etc. Verhum domini manet In eternum<. 4 ;:' v-
5 ;:' v, 144 r Register nach der Blattfolge. - l‘' :' r-3'' :' v, 144' leer.

(l r-76 r) FORMULARE KURFÜRST JOHANNS VON SACHSEN, 1525-1530. Die
nicht aufgeführten Formulare sind anonymisiert, Aussteller ist jeweils Kurfürst Johann
der Beständige von Sachsen (1468-1532, seit 1525 Kurfürst; EST N.F. 1/1, Taf. 154). (l r)
>Lehennbrieff<. Vonn gots gnaden wir Johanns hertzog zü Sachssen des heiligen Romi-
schen reichs Ertzmarschalch vnd Churfurst... - (16 r) >Glait zu recht<. Aussteller sichert
Hans von der Thann (Hannsen vonn der Than) sicheres Geleit zu. - (16 v-17 r) >Glait
zollfrei<. Aussteller sichert Herzog Albrecht [von Brandenburg? 1490-1545; EST N.F. 1/1,
Taf. 129] zollfreies Geleit für Bauholz vom Thüringer Wald durch Sachsen zu. - (17 r/v)
>Glait den hurgern vonn Leiptzig<. Aussteller sichert ungenannten Bürgern von Leipzig
freies Geleit zur Frankfurter Messe zu. - (20 v) >Glait dem Weihehischoff zu Erffurtt<.
Aussteller sichert Bischof Paul zu Ascalon Suffraganien zu Erfurt auf Bitte Bischof Phil-
ipps von Freising, Pfalzgraf bei Rhein und Administrator zu Naumburg (1498-1541
Bischof zu Freising; Gatz 2, S. 536f.), freies Geleit nach Zeitz zu. Formular durchgestri-
chen und von Schreiberhand am Rand: Heh dich teuffel. - (25 r-26 r) >Volmacht eins Fur-
sten<. Aussteller bevollmächtigt den kursächsischen Kanzler Dr. Gregor Brück (1485/

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