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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0309
Cod. Pal. germ. 601
Cod. Pal. germ. 601
Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz: Stammbuch
Papier ■ 76 Bll. ■ 19,4 x 12,9 • verschiedene Orte • 1596-1607
Lagenaufbau nicht eindeutig ermittelbar, vermutlich: 1 + II 4 + IV 11 (mit Bl. 4a ::‘) + 1 + 1 + VII 27 + 1 + VI 40 + V 50
+ III 56 + V 66 + 1 + III 73 + l 74. Vorne und hinten je ein modernes Vorsatzbl., ungezählt, Spiegel ebenfalls modern.
Foliierung des 17. Jhs.: 1-74, Bll. l*, 4a ;:' mit moderner Zählung. Bll. 4a ;:'-73 türkisches Silhouettenpapier,
vermutlich angefertigt von Künstlern aus dem Palast des türkischen Sultans (vgl. Albert Haemmerle,
Buntpapier. Herkommen, Geschichte, Techniken, Beziehungen zur Kunst, München 1961, S. 39—41).
Türkisches Papier ist in Stammbüchern des ausgehenden 16. Jhs. häufiger zu finden (dazu Mila Horky,
Erinnerungen an Konstantinopel: Stammbücher im Reisegepäck europäischer Gesandter, in: Text und Bild in
Reiseberichten des 16. Jahrhunderts. Westliche Zeugnisse über Amerika und das Osmanische Reich, hrsg. von
Ulrike Ilg, Venedig 2008, S. 134-160, hier. S. 139-143, mit Abb. 29 und35, vgl. auch den Eintrag in Cod. Pal.
germ. 809, 158 r: Ein Stambuch mit türckisckem Babier ... in braun leder ebergilt, der anfang Leuite Julienne).
Wz.: Wappen (Bl. 1*), nicht identifizierbar; Wappen, Kurpfalz (Bll. 2/3), nicht nachweisbar; Mensch (Engel) in
Kreis, darüber Blatt, mit Gegenmarke, ähnlich Piccard, WZK, Nr. 21.416 (Arco 1591); Anker in Kreis, nicht
nachweisbap Herz (Bl. 21), nicht nachweisbar. Schriftraum und Zeilenzahl variierend. Kurrentschrift des 16./17.
Jhs. von verschiedenen Händen, darunter zahlreiche Autographen. 6 v/7 r Deckfarbenmalerei, teilweise mit Gold-
farbe: 6 V Reiter in türkischem Gewand (vergleichbar mit einer Darstellung in einem handgemalten Trachten-
buch, um 1580, der Kunstsammlung Veste Coburg, Abb. in: Albert Haemmerle, Buntpapier, s.o., S. 40), links
oben kurpfälzisches Wappen; 7 r drei Menschen in orientalischen Gewändern (vergleichbar mit zwei Dar-
stellungen in: Kristin Lohse Berkin, The costume book, Antwerpen 1980, Abb. 219 und 220). Beginnender bis
starker Tintenfraß. Einband 1972 unter Verwendung der alten Einbanddeckel restauriert (Walter Schmidt,
Heidelberg). Auf dem Einband noch erkennbar in Gold zwei Wappen, vorne vermutlich das des Kurfürsten
Friedrich IV. Vorderdeckel römische Signatur: 601. Rücken rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 601.
Herkunft: Stammbuch des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); darauf deuten u.a. die Wappen
auf dem Einband und Bl. 6 V sowie der Eintrag 52 v: Serenissimo Electori Frederico 2 Principi Optimo. Die meisten
Einträge sind datiert, 1596-1607. Als Schreiborte werden genannt: Amberg (23 r), Heidelberg (25 v), Frankental
(12 r).
Schreibsprachen: deutsch, lateinisch, französisch, italienisch, spanisch.
Literatur: Wille, S. 83; Wilken, S. 511; Klose, S. 185; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg601.
l r-76 r KURFÜRST FRIEDRICH IV. VON DER PFAL2, STAMMBUCH. 948
Einträge, in der Regel nur mit Namen, Datum und abgekürztem Spruch. Einträge meist
datiert (1596-1607), nicht chronologisch geordnet, darunter zahlreiche wohl in der
Silvesternacht 1599/1600 geschrieben, vgl. 73 r. Wenige Einträge sind lokalisiert: Amberg
1597 (23 r), Frankental 1599 (12 r), Heidelberg 1602 (25 v). Soweit möglich werden
Personennamen normiert angegeben. Nicht identifizierte Namen werden kursiv wieder-
gegeben.
(1. l r) Jacob Fuchs, 1596. - (2. l r) Johann Ulrich von Gleissental, 1596. - (3. l r) Georg von
Leiningen (?), 1596. - (4. l v) Georg Wilhelm von Eib, 1596. - (5. l v) Philipp von Romrod,
1596. - (6. l v) Heinrich von Eberbach, 1596. - (7. l v) Johann Georg von Romrod, 1596. -
(8. l v) Johann Rudolf von Waldenfels, ital., 1596. - (9. l v) Johann Friedrich Fuchs, lat.,
1596. - (10. 2 r) Maria Jacobe Fuchs (Füchsin), 1596. - (11. 2 r) Maria Magdalena Fuchs,
1596. - (12. 2 r) Magdalena von Berlichingen, 1596. - (13. 2 r) Sabina Elisabeth von Türling,
1596. - (14. 2 V) Anna Elisabeth Fuchs, 1597. - (15. 2 V) Ursula von Leubelfing, 1597. - (16.
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Cod. Pal. germ. 601
Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz: Stammbuch
Papier ■ 76 Bll. ■ 19,4 x 12,9 • verschiedene Orte • 1596-1607
Lagenaufbau nicht eindeutig ermittelbar, vermutlich: 1 + II 4 + IV 11 (mit Bl. 4a ::‘) + 1 + 1 + VII 27 + 1 + VI 40 + V 50
+ III 56 + V 66 + 1 + III 73 + l 74. Vorne und hinten je ein modernes Vorsatzbl., ungezählt, Spiegel ebenfalls modern.
Foliierung des 17. Jhs.: 1-74, Bll. l*, 4a ;:' mit moderner Zählung. Bll. 4a ;:'-73 türkisches Silhouettenpapier,
vermutlich angefertigt von Künstlern aus dem Palast des türkischen Sultans (vgl. Albert Haemmerle,
Buntpapier. Herkommen, Geschichte, Techniken, Beziehungen zur Kunst, München 1961, S. 39—41).
Türkisches Papier ist in Stammbüchern des ausgehenden 16. Jhs. häufiger zu finden (dazu Mila Horky,
Erinnerungen an Konstantinopel: Stammbücher im Reisegepäck europäischer Gesandter, in: Text und Bild in
Reiseberichten des 16. Jahrhunderts. Westliche Zeugnisse über Amerika und das Osmanische Reich, hrsg. von
Ulrike Ilg, Venedig 2008, S. 134-160, hier. S. 139-143, mit Abb. 29 und35, vgl. auch den Eintrag in Cod. Pal.
germ. 809, 158 r: Ein Stambuch mit türckisckem Babier ... in braun leder ebergilt, der anfang Leuite Julienne).
Wz.: Wappen (Bl. 1*), nicht identifizierbar; Wappen, Kurpfalz (Bll. 2/3), nicht nachweisbar; Mensch (Engel) in
Kreis, darüber Blatt, mit Gegenmarke, ähnlich Piccard, WZK, Nr. 21.416 (Arco 1591); Anker in Kreis, nicht
nachweisbap Herz (Bl. 21), nicht nachweisbar. Schriftraum und Zeilenzahl variierend. Kurrentschrift des 16./17.
Jhs. von verschiedenen Händen, darunter zahlreiche Autographen. 6 v/7 r Deckfarbenmalerei, teilweise mit Gold-
farbe: 6 V Reiter in türkischem Gewand (vergleichbar mit einer Darstellung in einem handgemalten Trachten-
buch, um 1580, der Kunstsammlung Veste Coburg, Abb. in: Albert Haemmerle, Buntpapier, s.o., S. 40), links
oben kurpfälzisches Wappen; 7 r drei Menschen in orientalischen Gewändern (vergleichbar mit zwei Dar-
stellungen in: Kristin Lohse Berkin, The costume book, Antwerpen 1980, Abb. 219 und 220). Beginnender bis
starker Tintenfraß. Einband 1972 unter Verwendung der alten Einbanddeckel restauriert (Walter Schmidt,
Heidelberg). Auf dem Einband noch erkennbar in Gold zwei Wappen, vorne vermutlich das des Kurfürsten
Friedrich IV. Vorderdeckel römische Signatur: 601. Rücken rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 601.
Herkunft: Stammbuch des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); darauf deuten u.a. die Wappen
auf dem Einband und Bl. 6 V sowie der Eintrag 52 v: Serenissimo Electori Frederico 2 Principi Optimo. Die meisten
Einträge sind datiert, 1596-1607. Als Schreiborte werden genannt: Amberg (23 r), Heidelberg (25 v), Frankental
(12 r).
Schreibsprachen: deutsch, lateinisch, französisch, italienisch, spanisch.
Literatur: Wille, S. 83; Wilken, S. 511; Klose, S. 185; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg601.
l r-76 r KURFÜRST FRIEDRICH IV. VON DER PFAL2, STAMMBUCH. 948
Einträge, in der Regel nur mit Namen, Datum und abgekürztem Spruch. Einträge meist
datiert (1596-1607), nicht chronologisch geordnet, darunter zahlreiche wohl in der
Silvesternacht 1599/1600 geschrieben, vgl. 73 r. Wenige Einträge sind lokalisiert: Amberg
1597 (23 r), Frankental 1599 (12 r), Heidelberg 1602 (25 v). Soweit möglich werden
Personennamen normiert angegeben. Nicht identifizierte Namen werden kursiv wieder-
gegeben.
(1. l r) Jacob Fuchs, 1596. - (2. l r) Johann Ulrich von Gleissental, 1596. - (3. l r) Georg von
Leiningen (?), 1596. - (4. l v) Georg Wilhelm von Eib, 1596. - (5. l v) Philipp von Romrod,
1596. - (6. l v) Heinrich von Eberbach, 1596. - (7. l v) Johann Georg von Romrod, 1596. -
(8. l v) Johann Rudolf von Waldenfels, ital., 1596. - (9. l v) Johann Friedrich Fuchs, lat.,
1596. - (10. 2 r) Maria Jacobe Fuchs (Füchsin), 1596. - (11. 2 r) Maria Magdalena Fuchs,
1596. - (12. 2 r) Magdalena von Berlichingen, 1596. - (13. 2 r) Sabina Elisabeth von Türling,
1596. - (14. 2 V) Anna Elisabeth Fuchs, 1597. - (15. 2 V) Ursula von Leubelfing, 1597. - (16.
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