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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 3): Schenkungsurkunden Nr. 819 - 1999, Wormsgau — Lorsch, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.20607#0119
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URKUNDE 1093 (27. Februar 782 — Reg. 1679)
Schenkung des Sigebald in der Gemarkung Selzen unter Abt Helmerich und König Karl

Ich, Sigibald, will im Namen Gottes, zum Heile meiner Seele und um der Wiederver-
geltung in der Ewigkeit willen ein gutes Werk vollbringen. Durch diese Schenkungs-
urkunde übergebe ich dem heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib in dem in
pago rhenense (im Oberrheingau) am Flusse Wiscoz (Weschnitz) gelegenen Kloster Laures-
sam (Lorsch) ruht, Güter. Sie seien auch jener heiligmäßigen Vereinigung der Mönche über-
eignet, welche ebendort unter dem ehrwürdigen Herrn und Abt Helmerich ihren Dienst
verrichten. Die Vergabung soll nach meinem Willen für alle Ewigkeit gelten, und ich be-
stätige, daß sie vollkommen freiwillig erfolgt. Ich schenke mein Eigentum in pago worma-
tiense (im Wormsgau), und zwar in der Gemarkung

Salsen (Selzen!Selz w. Oppenheim!R.), in

Tzarenhfez'w — Zornheim w. Oppenheim n. Hahnheim!Selz) und in
Rodenbachir marca (in der Gemarkung Rodenbach, Wüstung n. Nierstein!R. nw. Op-
penheim). Alles das, was mir gesetzlich zusteht und mir mein Vater Raatbalt in diesen
Ortschaften hinterlassen hat, schenke, übergebe und übertrage ich in unverminderter Ge-
samtheit vom gegenwärtigen Tag an, gestützt auf diese vertragliche Übereinkunft, als
ewiges Eigentum. Geschehen im Kloster Lorsch am 27. Februar im 14. Regierungsjahr
(782) des Königs Karl. Handzeichen des Sigibald, welcher ersucht hat, daß diese Schen-
kungsurkunde ausgestellt werde. Samuel hat sie geschrieben.

URKUNDE 1094 (25. August 768 — Reg. 315)
Schenkung des Gerwin in Dromersheim unter Abt Gundeland und König Pippin

Ich, Gerwin, mache im Namen Gottes eine Vergabung. Sie ist bestimmt für den heili-
gen Märtyrer Nazarius, dessen Leib in dem in pago rhenense gelegenen Kloster Lauressam
(Lorsch) ruht, dem der ehrwürdige Gundeland als Abt vorsteht. Es ist mein Wille, daß
die Gabe für ewige Zeiten überreicht sei, und ich bestätige, daß sie aus freien Stücken
dargebracht ist. Ich schenke mein Eigentum in pago wormatiense (im Wormsgau), und
zwar in der Gemarkung

Truchmaresheim (Dromersheim sö. Bingen/R.), nämlich 30 Morgen Land, bestimmt
für das Seelenheil meiner Mutter Teudradana, ferner eine Hofreite, auf der drei Menschen
wohnen können, und einen Weinberg. Vom gegenwärtigen Tag an schenke, übergebe und
übertrage ich diese Güter auf ewig zu eigen. Urkund dessen nachstehende Fertigung.
Geschehen in öffentlicher Versammlung im Kloster Lorsch am 25. August im 16. Jahre
(768) unseres Herrn, des Königs Pipin. Handzeichen des Gerwin, der diese Schenkungs-
urkunde ausstellen ließ. Samuel hat sie geschrieben.

URKUNDE 1095 (12. Juni 777 — Reg. 1342)
Schenkung des Heinrad in der Laubenheimer Gemarkung unter König Karl
Im Namen Gottes geben wir, Heinrat und Friderat, ein Almosen. Es sei dargereicht
dem heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib in dem in pago renense (im Ober-
rheingau) gelegenen Kloster Lauressam ruht, oder auch an jene heiligmäßige Schar von
Mönchen, welche ebendort ihrem Dienst obliegt. Ich wünsche, daß dieses Geschenk für
 
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