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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 3): Schenkungsurkunden Nr. 819 - 1999, Wormsgau — Lorsch, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.20607#0172
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Opfergabe dar. Der Leib des Heiligen ruht in dem in pago renensi (im Oberrheingau)
bestehenden Lorscher Kloster, dem der ehrwürdige Gundeland als Abt vorsteht. Die Zu-
wendung soll, wie ich wünsche, immerdar erhalten bleiben, und ich stelle fest, daß aus-
schließlich mein freier "Wille dafür maßgebend war. Ich schenke in pago wormatfiensi = im
Wormsgau), und zwar in der Gemarkung

Baldolfisfelde (abgegangene Ortschaft s. Alzey), einen Wald. Von heute an soll er jener
Stätte zu Nutz und Frommen gereichen. Die Schenkung ist damit in Rechtskraft erwachsen.
Geschehen in monasterio laurissamensi (im Lorscher Kloster). Tag und Zeit wie oben.

URKUNDE 1236 (um 800 — Reg. 2826)
Schenkung des Suiffer in Gundersheim unter Karl dem Großen und Abt Richbod

Ich, Suiffer (Swifter), wende im Namen Gottes dem heiligen Märtyrer Gottes Naza-
rius, dessen Leib im Kloster Lauressam (Lorsch) in pago renensi (im Oberrheingau) ruht,
eine Gabe zu. Sie sei auch jener heiligen Mönchsschar gereicht, welche dortselbst unter dem
ehrwürdigen Abt Richbod (784—804) Gott dient. Es ist mein Wunsch, daß diese Stiftung
von ewiger Dauer sei, und ich erwähne ausdrücklich, daß sie aus völlig freiem Willen er-
folgt. Ich schenke in pago wormatfiensi = im Wormsgau), und zwar in der Ortschaft

Baldolfisfelde (abgegangene Ortschaft s. Alzey) jenen Teil des Gemeindewaldes, wel-
cher durch Erbrecht an mich gekommen ist, ferner in

Omnisheim (Enzheim w. Worms), in

Guntrammesheim (Gundersheim nw. Worms) und in

Mettenheim (n. Worms und s. Oppenheim!R.) alles, was ich in jenen Ortschaften an
Äckern, Weinbergen, Wiesen, Feldern, Weiden und Wäldern besitze. Alles gebe ich in das
gesetzliche Recht und unter die Herrschaft des Hl. Nazarius. Geschlossen und gefertigt.
Geschehen in monasterio laurissamensi (im Lorscher Kloster). Tag und Zeit wie oben.

URKUNDE 1237 (12. Juni 802 — Reg. 2763)

Schenkung des Adalhelm in Gösselsheim unter Kaiser (richtig: König) Karl

und Abt Richbod

In Gottes Namen und zu unserem Seelenheile machen wir, Adalhelm und Hilda,
meine Gattin, eine Vergabung an den heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Leib im Kloster
Lauressam (Lorsch) in pago renensi (im Oberrheingau) ruht. Sie sei auch jener heilig-
mäßigen Versammlung von Mönchen dargebracht, welche dort unter dem ehrwürdigen
Abt Richbodo ihren Dienst verrichtet. Es ist unser Wille, daß unsere Gabe für ewige Zeiten
gereicht sei, und wir bestätigen, daß sie durchaus freiwillig geboten wurde. Wir schenken
in pago *wotmat(iensi — im Wormsgau), in der Gemarkung

Gozolvesheim (Wüstung Gösselsheim bei Eckelsheim nw. Alzey) eine Hofreite und drei
Joch Ackerland. In Gottes Namen sollen diese Güter ewiges Eigentum bleiben. Von heute
an und künftig sollen sie jederzeit die Erträge jener Stätte mehren. Vertragsfertigung. Ge-
schehen in monasterio laurissamensi (im Lorscher Kloster) am 12. Juni im 34. Regierungs-
jahr (802) des Königs Karl.
 
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