Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 3): Schenkungsurkunden Nr. 819 - 1999, Wormsgau — Lorsch, 1970

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20607#0180
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
174

URKUNDE 1257 (29. September 771 — Reg. 680)

Schenkung des Guntflad in der Ebertsheimer Gemarkung unter König Karl

und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 29. September im 3. Jahr (771) des Königs Karl. Ich, Gunt-
flath, errichte eine wohltätige Stiftung zum Seelenheile meines Sohnes Rudolf. Sie sei aus-
gerichtet an den heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Leib in dem in pago renensi (im Ober-
rheingau) gelegenen Lorscher Kloster ruht, beziehungsweise an jene Knechte Gottes, welche
daselbst unter dem ehrwürdigen Abt Gundeland dienen. Es ist mein Wunsch, daß diese
Gabe von ewiger Dauer sei, und ich erwähne ausdrücklich, daß sie aus vollkommen freiem
Willen erfolgt. Ich schenke in pago worma.t(iensi — im Wormsgau), in der Gemarkung

Eberolfesheim (Ebertsheim w. Grünstadt) eine Hof reite. Von heute an möge sie die
Erträge für jene Stätte vermehren. Damit ist der Vertrag abgeschlossen. Geschehen in
monasterio laurissamensi (im Lorscher Kloster). Handzeichen des Schenkgebers Guntflath,
der diese schriftliche Festlegung nachgesucht hat.

URKUNDE 1258 (12. Juni 771 — Reg. 635)
Schenkung der Rahtdrud im gleichen Weiler unter Karl dem Großen und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 12. Juni im 3. Jahr (771) des Königs Karl übereigne ich, Rad-
trud, zu meinem Seelenheil ein Geschenk an den heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Leib
im Kloster Lauressam (Lorsch) in pago renensi (im Oberrheingau) ruht. Die Gabe ist
demgemäß auch für jene Knechte Gottes bestimmt, welche ebendort unter dem ehrwürdi-
gen Abt Gundeland dienen. Es ist mein Wille, daß meine Gabe für ewige Zeiten darge-
reicht sei, und ich bestätige, daß sie durchaus freiwillig dargeboten wurde. Ich schenke in
pago worm(atiensi — im Wormsgau), in der Gemarkung

Eberolfesheim (Ebertsheim w. Grünstadt) zwei Joch Ackerland. Ich schenke, übergebe
und übertrage sie von heute an im Namen Gottes auf ewig zu eigen. Von diesem Tag an
mögen sie jener Stätte erhöhten Nutzen bringen. Daraufhin erfolgte feierliches Handge-
löbnis. Geschehen in monasterio laurissamensi (im Lorscher Kloster). Tag und Zeit wie
oben. Handzeichen der Radtruth, welche diese Schenkung machte und deren Beurkundung
erbat.

URKUNDE 1259 (771 oder 772 — Reg. 818)

Schenkung des Jakob in Kriegsheim unter Karl dem Großen und Abt Gundeland

Ich, Jakob, bringe im Namen Gottes und zum Seelenheile meiner Mutter Waddana
eine Opfergabe dar. Sie gelte dem heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Leib im Kloster
Lauressam (Lorsch) ruht, und damit auch jenen Knechten Gottes, welche daselbst unter
dem ehrwürdigen Abt Gundeland ihren Dienst verrichten. Nach meinem Willen soll die
Schenkung für alle Zeiten in Kraft bleiben, und ich versichere, daß sie vollkommen frei-
willig gereicht wird. Ich schenke im Namen Gottes in pago wormatfzemz — im Wormsgau),
in der Gemarkung

Kreicesheim (Kriegsheim- w. Worms) einen Weinberg als ewiges Eigengut. Das Ab-
kommen ist damit rechtswirksam geworden. Geschehen in monasterio laurissamensi (im
Lorscher Kloster) im 4. Jahr des Königs Karl.
 
Annotationen