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3 34 -Die Galerie zu Dresden.

DIE LOMBARDEI.

Die lombardische Malerschule im eigentlichen
Sinne des Wortes ist in der Dresdener Galerie kaum
vertreten, denn die wenigen Bilder, welche derselben
angehören, sind der Erwähnung kaum werth.

Der älteste Repräsentant der mailändischen Maler-
schule, den wir hier vorfinden, ist das ehedem dem
Ambrogio Borgognone zugetheilte Temperabild auf
Leinwand, Nr. 68. Es stellt die Mutter Gottes dar in
weissem Gewände und betend vor dem Christkind; oben
Gottvater in einer Engelglorie. Auch die Herren Crowe
und Cavalcasellex geben dieses schwache Werk dem
Ambrogio da Fossano, aber mit grossem Unrecht. Der
Maler dieses Bildes war wol Zeitgenosse, vielleicht auch
Mitschüler des Ambrogio Borgognone unter Vincenzo
Foppa, steht aber an Bedeutung weit unter ihm. Es
ist Ambrogio Bevilacqua. Bezeichnete Werke von
ihm sind in der Brera-Galerie und in der Pfarrkirche
von Landriano, unweit Mailand. Andere ünbezeichnete,
allein aller Wahrscheinlichkeit nach ihm angehörige
Werke befinden sich: ein ganz frühes, noch sehr an V.
Foppa gemahnendes Madonnenbildchen im Palazzo
Bagatti-Valsecchi in Mailand; ein Triptychon in einer
kleinen Kirche bei Soma (dort dem Borgognone zu-
geschrieben); ein anderes grösseres Triptychon im
Kirchlein von Casareto, in der Nähe Mailands; ferner
«in Bild mit der „Anbetung des am Boden liegenden
Christkindes" bei Herrn Reale, Custos der Bildergalerie
Malaspina zu Pavia; ein kleines Madonnenbildchen des
Bevilacqua besitzt auch unter Nr. 5, Abtheilung Lochis,

1 II, 50.
 
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