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Noack, Ferdinand
Ovalhaus und Palast in Kreta: ein Beitrag zur Frühgeschichte des Hauses — Leipzig, Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.902#0063
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Dachkonstruktion und Innenteilung.

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(was schon bei dem einen Hauptbalken möglich war70) mit
einer durchgehenden Wand unterfing71), so waren die ent-
scheidenden Grundlinien für die Teilung im kre-
tischen Hause (Abb. 7) gefunden.

Sie grenzten einen mittleren Raum (ccßyd = 12, in Abb. 7 bestimmt die
mit Kreuzschraffur versehen) ab, auf den die Scheidewände'"erteiiung?"
der Einzelräume von allen Seiten in der oben geschilderten
Weise zuliefen. Es war nur natürlich, daß man alle diese

Abb. 7. Plan des Ovalhauses von Chamaizi-Siteia.

Räume auf den einen mittleren münden lassen wollte. Da-
mit dies auch für die seitlichen Radialräume möglich wurde,

70) Bei der amorginischen Pyxis (Athen. Mitteil. XI 1886, S. 18 Tsuntas-
Manatt, Mycenean Age 260 Fig. 134) nur darum „unrationell" (Bulle, Orcho-
menos 47), weil es sich hier noch um einen völlig kreisförmigen Grundriß handelt.

71) Es ist bezeichnend, daß in diesem Hause keine Freistütze eine Stelle
hatte. Die Freistütze, die man zuerst unter das Gebälk stellt, ist das primitivere
(H. P. 16). Man lernte bald, daß die Wände selbst diese Funktion übernehmen
können. So bedeuten die festen Seitenwände der alttroischen Vorhallen schon
einen Fortschritt über den ältesten Zustand (das Vordach von Freistützen ge-
tragen) hinaus, der jetzt in den neolithischen, thessalischen Häusern vorzuliegen
scheint (s. o. Anm. 23). Erst auf einer höheren Stufe kehrt die Säule in diesen
Anlagen ein.
 
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