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Fig. I Dolchklinge aus dem vierten Schachtgrabe von Mykenai.

I. SCHILDE

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Herodot I 171.

Die Kenntnis des epischen Schildes setzt diejenige des mykenischen voraus. Es
gilt also zunächst durch ein auf die Monumente gerichtetes Studium Klarheit über
Bau, Handhabung und Bedeutung des mykenischen Schildes zu erlangen. Ich versuche
dies im folgenden ausführlich, da diese Dinge bis jetzt nichts weniger als erschöpfend
gewürdigt worden sind.

A. Die Schilde der mykenischen Denkmäler.

Der mykenische Schild hat zwei Grundformen, eine gerundete von größeren und
eine eckige von kleineren Dimensionen.

Die erstere, bei weitem häufigere, ist immer derart hoch emporgewölbt, dass Form
sie wie ein geblähtes Segel vor dem Leibe des Trägers hängt, und bildet ein Oval,
welches über der Brust von Schulter zu Schulter reicht, nach unten Leib und Beine
bis fast zu den Füßen deckt. Der Rand verläuft jedoch gewöhnlich nicht in unge-
brochener Linie, sondern springt etwa in der Mitte der Längsseiten, wo der Schild-
bauch nach außen seine höchste Erhebung zeigt, beiderseits mit einem mehr oder
weniger tiefen, spitzen Winkel ein, wodurch sich, von vorne oder rückwärts gesehen,

Reichel, Homerische Waffen. 2. Aufl. *
 
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