Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0024
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

SÄCHSISCHER ADEL. FREIHERRN.

Kelelliodt. (Tafel 10.)

Ausführliche Notizen über Herkunft und Wappen
dieses Geschlechts siehe beim Frankfurter Adel S. 4.
Ich bemerke hiezu , dass nach brieflichen Nachrichten
einzelne Mitglieder der Familie in neuester Zeit wieder
das alte Wappen, d. h. die Kesselhüte zu führen ange-
fangen haben.

Das Geschlecht führt das freiherrliche Prädikat,
welches ihr in einzelnen Staaten amtlich anerkannt
worden ist, ohne ein Diplom darüber zu besizen.

kot'lili/.ky (Tafel 11.)

von Kochtiz, uraltes schlesisches, ursprünglich mähri-
sches Geschlecht, von dem Johann von K., Landes-
hauptmann von Appeln und Ratibor 1570 den Freiherrn-
stand erhielt. Die Familie ist in Sachsen stillschweigend
im frei herrlichen Prädikat anerkannt, obwol die Ab-
stammung des sächsischen Zweiges von obigem Johann
v. K. nicht erwiesen ist, auch die beiden zuerst in
Sachsen erscheinenden Generationen sich des Freiherrn-
titels nicht bedient haben.

Wappen: In ß. auf g. Ast stehend eine s. Löffel-
gans mit einem Fisch im Schnabel. — Auf dem Helm
dieselbe. — Decken: b. und s.

Koppeniels. (Tafel 11.)

Johann Sebastian Kobe, sachs. - hildburgh. geh.
Rath, wurde von K. Franz I. am 26. April 1754 mit
dem Namen v. Koppenfels geadelt, machte aber von
dieser Erhebung keinen Gebrauch, was erst nach seinem
Tode im Jahre 1765 von den Nachkommen geschah.
Ludwig Heinrich v. K. sächs. Hof- und Justizrath wurde
am 1. Dez. 1810 in den Freiherrnstand erhoben. Der
freiherrliche Zweig erlischt mit ihm.

Wappen: Von G. und S. durch eine b. Spize
darinn ein g. Greif gespalten. Rechts der Spize ein
aufspringender # Bock, links zwei b. Flüsse, der obere
mit 2 , der untere mit 1 g. Stern belegt. — Zwei
Helme: I. der Bock wachsend, II. zwei b. Hörner
jedes in der Mündung mit g. Stern besteckt. — Decken:
I. #, g., II. b., s. — S child halt er: rechts ein g. Greif,
links ein # Steinbock.

Kotzau. (Tafel 11.)

Genealogische Notiz und Wappenbeschreibung siehe
bayr. Adel S. 43.

Im Königreich angesessen.

K.iin$sbei']£, (Tafel ll.)

fränkischer Turnieradel. Die Linie Thurnau erhielt
Freiherrndiplom vom 11. Sept. 1691.

Im Meiningischen angesessen.

Wappenbeschreibung siehe bayr. Adel S. 43,

Das hier gegebene Wappen soll genau nach dem
Diplom vom Jahre 1691 sein, und weicht in dem Punkte
von dem a. a. 0. gegebenen ab, dass die Löwen hier
alle gegeneinander gekehrt sind und jeder einen Dop-
pelhaken hält.

Iianrtsberit;, (Tafel 11.)

uralte adelige und zum Theil frei herrliche Familie,
deren Stammhaus bei Kettwig an der Ruhr liegt.

Wappen: In G. ein r. Balken mit s. Gitter. Auf
dem Helm ein aufspringender r. Wolf oder Fuchs
zwischen, auch vor, s. Hahnenfedern. — Decken: r.
und s.

Ein anderes mir mitgetheiltes freiherrlich lands-
berg’sches Wappen hat den Schild geviertet. l. und 4.
von G. und R. schräggetheilt, 2. und 3. Stammwappen.
~~ ei Helme: I. sechs g., r. getheilte Fähnlein, II.
der W olf zwischen s. Flügen. — Decken: I. r., g.,
II. r., s.

(Siehe die Grafen v. L. beim preuss. Adel S. 16.)

lieyser. (Tafel 11.)

„„ L1, ’ Oberhofprediger zu Dresden, wurde

22. Dez. 1d90 von K. Rudolf II. geadelt. 1739, 17. Dez.

erhielt Augustin L., Hofrath und Ordinarius zu Witten-
berg, eine kaiserl. Bestättigung, dossgleichen Johann
Gottlieb und Johann Gotthelf Gebrüder L. zu Dresden
d. d. Wien 20. August 1770. August Polikarp, sächs.
Hofrath, erwarb 1776, 18. Okt„ den Ritterstand und 1790,
25. Sept., vom Kurfürsten von Sachsen als Reichsvikar
die Freiherrn würde.

Wappen: In # voneinander gekehrt zwei ge-
sichtete g, Monde. — Zwei Helme: deren jeder einen
# Federbusch , davor die Monde trägt. (Das adelige
Wappen hatte nur einen solchen Helm.) — Decken:
g. — Schild halten zwei wiedersehende g. Löwen.

(Siehe auch oben die Fhrn. v. Friesen - Leysscr.)

Ijilieucron. (Tafel 11.)

Andreas Pauli, k. dän. Ministerresident am kais.
Hofe, wurde von K. Ferdinand III.. 2. Mai 1654 , in
den Adelstand und von K. Leopold I. am 5. Juni 1673
in den Freiherrnstand erhoben.

Das Stamm Wappen ist von G. und II. geviertet.
1. und 4. aus dem Spalt wachsend ein gekr. halber
Adler in der Kralle eine s. Lilie haltend, 2. und 3. eine
g.-gekrönte s. Lilie. — Auf dem Helm zwischen
offenem # Flug eine # Adlerskralle, eine s. Lilie hal-
tend. — Decken: rechts g., links r., s.

Das freiherrliche Wappen hat (nach dem
dänischen Wappenbuch) den Schild wie das vorher-
gehende , nur dass die Lilien, welche die Adler halten,
auch gekrönt sind , dazu noch einen gekrönten Herz-
schild, welcher in G. zwei rothe Balken, davor einen
gekr. b. Löwen zeigt, der in den Pranken" einen Mer-
kurstab hält. Auf dem Schild die Freiherrnkrone.

Das freiherrliche Wappen, wie es die Familie in
Deutschland führt, ist mir bis zur Stunde nicht mitge-
theilt worden.

liiiMlemann. (Tafel 11.)

Dr. Lorenz L. soll bereits 1563 den Adel erhalten
haben, bediente sich aber desselben erweisslich niemals.
Dr. Gottfried Fcrd. L., s. Hofrath, und sein Vetter Au-
gust L., Commissionsrath, erlangten am 24. April 1783
und 11. Juli 1784 von Kaiser Joseph II. Adelsreno-
vationen , die jüngern Brüder des ersteren, Friedrich
Ferd. und Friedrich Adolf erhielten eine solche 31. Juli
1790, und am selben Tage wurde auch Gottfried Ferd.
vom Kurfürsten zu Sachsen als Reichsvikar in den Frei-
herrnstand erhoben.

Stammwappen: Von R. und G. gethcilt mit #
Bordur, die ringsum mit g. Ballen belegt ist. Oben
wachsend ein g. Adler, unten ein gr. Lindenblatt. Auf
dem Helm ein wachsender r. Adler. — Decken: r.
und g.

Das freiherrliche Wappen hat den eben be-
schriebenen Schild, dazu noch einen II. Helm, welcher
zwischen offenem # Fluge ein gr. Lindenblatt trägt. —
Decken: I. r., g., II. g. — Schildhaiter:
zwei g. Löwen.

liiiMleman- Just. (Tafel 11.)

Wilhelm Ferd. Fhr. v. Linde man, sächs. Oberst-
leutnant, Universalerbe des sächs. geh. Raths August
v. Just, des Lezten seines Stammes und Namens, ver-
einigte Namen und Wappen der v. Just mit dem seini-
gen, mit der Bestimmung, dass diese Vereinigung nach
dem Rechte der Erstgeburt forterben solle. (Kursächs.
Wappenbrief vom 29. Mai 1824.)

Wappen: Geviertet. 1. und 4. Lin dem an, 2.
und 3. Just, gespalten von G. und B., vorne in B.
ein schrägrechter, hinten zwei s. schräglinke Balken, jeder
mit einem gr. Palmzweig belegt. — Drei Helme: I.
und III. wie beim freiherrlich - lindeman'schen Wappen
oben, dazwischen II. ein Mann wachsend zwischen
zwei s. in den Mündungen mit gr. Palmzweigen be-
steckten Hörnern. Der Mann hat b., g. gespaltene Klei-
dung , einen gr. Kranz auf dem Haupt, und hält mit
beiden Armen die Hörner. —Decken zu II: rechts
b., g., links b., s. — Schildhalter: rechts ein g.
 
Annotationen