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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0011
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©raftti.

HassesiiteiiBi (Tafel 1)

Waldbott von, rheinischer Uradel. Nassauische Vasallen,
mit dem Erbschenken-Amt so wie mit dem Patronatsrecht
zu Eschborn belehnt. Die Herrschaften Reiffenberg und
Kransberg, die dem Geschlechte standesherrliche Rechte in
Nassau verliehen hatten, wurden in jüngster Zeit veräussert.

Wappen: Von S. und R. zwölfmal*) geständert. —
Kleinod: Ein wachsender s. Schwan auffliegend und auf
jedem Flug mit einem Schildchen in Farben und Theilung
des Hauptschildes belegt. — Decken: r. und s.

Bentlieim (Tafel 1)

Tecklenburg-Rheda, westphalischer Uradel, auch zu
Höchst im Nassauischen angesessen. Ich habe bei diesem
Geschlecht unter dem bayrischen Adel (II. S. 6 T. 1) das
jezige Wappen gegeben, worauf ich verweise, und hier
zur Ergänzung der Heraldik dieses Hauses zwei ältere
Wappen gebe:

Das Stammwappen: In R. 18 g. Ballen (die Zahl
wechselt jedoch wie a. a. 0. bemerkt worden) 4.4.4.3.2.1.
— Auf dem Helm ein männlicher Rumpf mit g.-gestülp-
tem r. Hut, auf der Brust die g. Ballen. — Decken: r.
und g. Zuweilen findet sich als Kleinod ein offener r.
Flug mit den Ballen belegt, auch ist manchmal der Rumpf
der eines Mohren.

Ein Wappen aus dem XVI. Jahrhundert, das
gegen das neuere, jezt im Gebrauch stehende, einige Un-
terschiede zeigt, namentlich im Mittelschild, der hier ge-
theilt, oben zwei-, unten einmal gespalten blos fünf Wap-
pen (Herrschaft Alpen fehlt), darunter das der Herrschaft
Helpenstein (4) in der Art zeigt, dass der Plaz von R.
und S. getheilt, im oberen Felde einen wachsenden g.
Löwen enthält. Bei Fahne I. 147 finde ich beim Wappen
der v. Helpenstein das untere Feld des Schildes mit b.
Lilie belegt. Ich erlaube mir zugleich zu bemerken, dass
die gewöhnlich als r. Herzen genannten und gezeichneten
Figuren in 2. des Hauptschildes (Tecklenburg) wohl bes-
ser als r. Seeblätter, gegeben werden dürften. — Die De-
cken sind bei I. und 111. r. und g., bei II. und IV. aber
r. und s.

Bismarlt (Tafel 1)

Uradel aus der Mark Brandenburg, gegenwärtig in Preus-
sen, Pommern, Württemberg und Nassau begütert. Eine
Linie wurde 7. April 1816 in der Person des würltemb.
Generallieutenants Friedrich Wilhelm v. B., vom Könige
von Württemberg gegraft und diese Würde 1831 auch auf
die Bruderskinder des Obgenannten, die Nachkommen des
herzogl. nassauischen Oberhofmarschalls Joh. H. Ludwig
v. B. ausgedehnt. In Preussen wurde 1818 eine andere
Linie mit Beilegung des Wappens und Namens der v. Boh-
len in den Grafenstand erhoben. Die nassauische Linie
war bis 1848 wegen des Hofguts Schierstein a. Rh. wähl-
bar zur adeligen Herrenbank des Herzogthums.

Stammwappen: In B. ein g. Kleeblatt, in jedem
Winkel mit einem s. Eichblatt besteckt. — Auf dem Helm
die Schildesfigur**) zwischen zwei b. und s. übereck ge-
theilten Hörnern. —■ Decken: b. und s.

Vermehrtes Wappen (v. J. 1816): Geviertet von B.

*) Bei Blasonirung dieses Schildes unter dem bayr. Adel II. S. 5,
Tafel 1 steht irrigerweise „eilfmal.“

**) Die pommerschen Bismark haben statt derselben eine g. Krone.

Bd. IT.

und B. 1. und 4. Stammwappen*), 2. ein g. Löwe, 3.
ein springendes s. Ross (wegen des Gutes Hengstfeld
erlheilt), beide Thiere einwärts gekehrt. — Kleinod : Wie
beim Stamm Wappen, nur die Hörner b. und g. übereck
getheilt. — Decken: b. und g. — Schildhalter: rechts
ein s. Ross, links ein g. Löwe. — Wahlspruch: Einig
und treu.

Boos- (Tafel 1)

Wal deck, Uradel, gehörten zu der reichsunmittelbaren
rheinischen Ritterschaft und sind seit vielen Jahrhunder-
ten nass. Vasallen, auch Grundherrn zu Wasenbach h. Am-
tes Diez etc. (Siehe auch unter dem bayr. Adel S. 7, Taf. 2).

Ihr uraltes Wappen, das sie noch heutzutage unver-
ändert und ächt (ohne die Verunstaltung durch eine mo-
derne Rangkrone etc.) führen, hat in R. drei s. Schnallen
schräg hintereinander gelegt. Dass die Schnallen rauten-
förmig oder besonders verziert sein müssten, ist nicht
wesentlich, ich finde sie oval und rund, glatt und verziert.

— Das Kleinod gebe ich hier (zum Unterschied von Taf. 2
des bayr. Adels) so wie ich es in einer Abbildung v. J.
1480 gefunden, nemlich den # Flug offen und die Scheibe
zwischen denselben gestellt. Decken: r. und s.

Bose (Tafel 1)

voigtländischer und fränkischer Uradel. Kaiser Karl VI.
erhob zu Regensburg 23. Mai 1715 den Karl Gottfried v.
B., Reichstagsgesandten u. s. w. »aus eigener Bewegung«
in des h. röm. Reichs Grafenstand. Im Herzogthum besizl
die F"amilie den Hof Goldstein, Amtes Höchst, der ihm bis
1848 Wahlfähigkeit zur Herrenbank ertheilte.

Stamm Wappen: In R. ein von S. und # gespalte-
nes Schildlein. — Auf dem Helm ein ^ und s. Wulst,
darauf ein r.-gestülpter und ^ und s. gespaltener Hut ge-
stürzt und mit 6 # Hahnenfedern besteckt. Man will in
neuerer Zeit diese Hahnenfedern zur Rechten von # und

5., zur Linken ganz S., alle aber mit r., »in Blut getauch-
ten« Spizen gemalt wissen. — Die Decken sind und s.
(Siehe unten bei den F'reiherrn).

Vermehrtes Wappen: Der Schild zweimal gespal-
ten und einmal getheilt mit einem gekrönten Mittelschild
(Stammwappen). Im Hauptschild 1. in B. ein schwe-
bendes s. Kreuz, 2. und ledig (in einer andern Abbil-
dung finde ich die Krone des Mittelschildes als Figur in
dieses Feld gestellt) 3. in B. ein s. Anker, 4. in S. drei,

2.1, gr. Kleeblätter, zwischen denselben liegend ein Gar-
tenmesser, 5. in # ein s. Stern und 6. in ^ vier s. Balken.

— Drei Helme: I. zwei Hörner mit s. Spangen, da.-
zwischen ein s. Stern ; II. zum Stammwappen ; UI. zwei
s. Hirschslangen, dazwischen ein gr. Kleeblatt. — Decken :
Durchweg #, g. — Eine in einigen Dingen abweichende Dar-
stellungsart des gräfl. Bose’schen Wappens habe ich auf der
Tafel gleichfalls aufgenommen die wesentlichen und unwe-
sentlichen Unterschiede werden sich durch Vergleich leicht
ergeben.

HiTäBsea» (Tafel 1)

Uradel aus dem Braunschweigischen, kommen schon 1159
vor, sind dort und im Rheingau, Amts Eltville, begütert.
Am 16. Aug. 1830 ward F. F. Dietrich v. B. vom Könige
von Hannover nach dem Rechte der Erstgeburt in den
Grafenstand erhoben.

*) Im wiirttemb. Wappenbuch von Dorst Nr 24 ist, wahrscheinlich
unrichtig, in 1. und 4. bloss ein s. Kleeblatt.

Abtheilung 7.

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