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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0017
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NASSAUS CHER ADEL. FREIHERRN.

7

Kurfürst von Mainz. Im Herzogthum besassen die v. G.
von jeher ihre Stammgiiter. Ausserdem waren und sind sie
auch noch nassauische Vasallen und Patronatsherrn zu
Winkel und Stephanshausen. Waren bis 1848 wahlfähig
zur Herrenbank. (Siehe dies Geschlecht auch unter dem
bayr. Adel S. 37).

Ihr Stammwappen hat einen s. und b. getheilten
Schild mit einem Rad von acht g. Gleven, die um einen
s. Ring gestellt sind, belegt. — Auf dem Helm eine g.
Greifenklaue mit # Gefieder, das oben mit einer Reihe
b. und s. Straussenfedern besteckt ist. — Decken: b.
und s.

Das vermehrte Wappen ist mit dem Stammwappen
und dem der f v. Ippelbrun (in# eins. Schrägbalken)
geviertet. — Auf dem Helm das Kleinod des Stamm Wap-
pens, nur das in der Zahl und Farbe der Straussenfedern
sich einige Abweichungen linden. — Decken: wie oben.
(Hiernach ist das Wappen dieses Geschlechts, Taf. 34 des
bayr. Adels zu berichtigen).

Cfiroote (Tafel 7)

Groth von, eine ursprünglich niederländische Familie,
kommt seit 1707 in der Reichsstadt Frankfurt a. M. vor,
und ist im Herzogthum begütert zu Oberlinderbach, Amtes
Höchst. AVar bis 1848 wählbar zur Herrenbank. Ihr Frei-
herrnstand ist in den landständischen Matrikeln (Wähler-
verzeichnissen) eingetragen.

)V appen: G. mit b. Schildesfuss, darin ein s. Pfahl.
Oben ein b. Sparren mit drei g. Kleeblättern belegt, zu
jeder Seite von einem r. Stern begleitet, unter dem Spar-
ren ein schreitender r. Löwe. — Der gekrönte Helm hat
drei Federn, s., r., s., jede mit einem g. Kleeblatt belegt.

— Decken : r. und g.

Hadeln (Tafel 7)

Uradel aus dem Kehding’schen und Bremischen, in Nassau
bedienstet und als Freiherrn anerkannt.

Wappen: In R. drei s. Kesselhaken nebeneinander an
einem s. Stab hängend. •— Auf dem gekrönten Helm ein
Pfauenbusch. — Decken: r. und s.

(Tafel 7)

als pommersches Geschlecht, in Nassau bedienstet und als
freiherrlich anerkannt.

Wappen: In B. ein zunehmender g. Mond von einem
r. Pfeil durchbohrt, und von sechs, 3.3, g. Sternen be-
gleitet. (Die Sterne finden sich in älteren Siegeln des
Geschlechtes nicht, w e z. B. in einem Siegel des Jörg
Hagen v. J. 1546). — Auf dem Helm drei Straussenfedern,
g., s., b., statt deren finde ich auch drei b.. s., r. Hah-
nenfedern. — Decken: b. und g. (auch s., r. und b., g.)
H»usen (Tafel 7)

Sächsischer Adel, zu Thosfell bei Leipzig sesshaft, kamen
durch Ileurath in den Besiz der v. Sohlern’schen Güter zu
Lorch und hiedurch auch zur Wahlfähigkeit auf die Her-
renbank des Herzogthums.

Wappen: In B. drei, 2.1, s. Sicheln mit g. Heften.

— Auf dem Helm ein wachsender geharnischter Mann,
mit einer Sichel in der Rechten. — Decken: b. und s.

fifie«H«lesd!oB*f (Tafel 7)

vormals zur rheinischen Reichsritterschaft gehörend, ge-
genwärtig von Nassau mit dem Weich-Ilof zu Horchheim
und dem Zehnten zu Dernbach, Amts Montabaur, belehnt.

Wappen: In B. ein mit drei r. Muscheln belegter s.
Schrägbalken. -— Auf dem Helm ein offener Flug in Far-
ben und Figuren des Schildes, dazwischen Kopf und Hals
eines s. Hahnen. — Decken: b. und s.

Mea'zkerg (Tafel 8)

hiessen früher v. Schmid, wurden 1649 in den ungarischen
Adelstand erhoben, 1670 unter dem Namen Herzberg, ei-
gentlich Herzenberg, Reichsrilter, 1676 Frei- und Panner-
hcrrn mit Vermehrung des Wappens. Im Ilerzoglhum
stehen Glieder der Familie in Militärdiensten.

Wappen : Ein gevierter Schild mit gekröntem g. Herz-
schild, darin über gr. Dreiberg ein gekrönter # Adler
(Gnadenwappen 1676). 1. und 4. von R. und # getheilt;
oben ein wachsender g. Löwe, unten zwei gekreuzte g.
Aehren , 2. und 3. ein r. Herz von einem g. Pfeil durch-
bohrt. — Zwei gekrönte Helme I. zwischen #, g. und

r., s. getheiltem offenen Flug ein g. Löwe wachsend, II.
ein gekrönter # Adler. — Decken: rechts r. und s.,
links # und g.

IfoIzlBawseut (Tafel 8)

altes Geschlecht, seit 1357 zur Ganerbschaft des adeligen
Hauses Alten-Limpurg in Frankfurt gehörig und im Patri-
ziat daselbst gesessen, Vasallen von Nassau mit dem Burg-
lehen zu Fraunstein, Amts Wiesbaden.

Wappen: In # drei, 2.1, s. Rosen mit r. Saamen. —
Auf dem Helm mit # und s. Wulst ein Kranz von s.
Rosen, aus dem fünf Federn, abwechselnd # und s., her-
vorbrechen. — Decken: # und s.

fickstatt (Tafel 8)

Die Nachkommen des unter diesem Namen bei dem
bayr. Adel S. 41 erwähnten herzogl. nass. Amtsekretärs
Joh. Nep. Frhrn. v. J. besizen noch Güterstücke zu Nie-
derwalluf im Rheingau, Amts Eltville. Die Beschreibung
des Wappens siehe a. a. 0.

Äctise (Tafel 3)

alles mecklenburgisches Geschlecht. Herzog AVilhelm von
Nassau schenkte i. J. 1822 dem damaligen herzogl. nass.
General-Major Frhr. v. K. in Anerkennung seiner Verdienste
den Hof Hasen, ein heimgefallenes Lehen der v. Hohen-
feld, als freies Eigenthum. Das Geschlecht war wählbar
zur Herrenbank und ist 1818 im Manns stamm e r 1 os chen.

AVappen: Von S. und R. gespalten. Vorne eine ganze
und eine halbe r. Rose, hinten ein # Flug. (Ich halte
diesen Schild für die Vereinigung zweier AVappen durch
die in alten Zeilen manchmal vorkommende Ineinander-
schiebung, so dass die vordere Hälfte einen s. Schild mit
drei, 2.1, r. Rosen, die hintere aber einen r. Schild mit
zwei # Flügen ursprünglich vorstellen mochte). — Auf
dem Helm ein # Ochsen- oder Büfrelskopf, der zwischen
den Hörnern einen # Flug trägt. — Decken: rechts r.
und s., links # und r.

liaiisfwea'tk (Tafel 8)

von Simm er n, Uradel, der vormals mittelrheinischen
Reichsritterschaft angehörend. Der Beinamen ist von dem
Städtchen Simmern auf dem Hundsruck, wo die ältesten
Besizungen dieses Geschlechts lagen. Gegenwärtig sind
die Frhrn. v. L. noch Patronatsherrn zu Hattenheim und
von Nassau mit dem Sanecker Hof zu Eltville und der
Burg zu Hattenheim belehnt. AVaren bis 1848 wählbar zur
Herrenbank.

Stamm wappen: In # eine g. Lilie. — Auf dem
II e 1 m dieselbe zwischen zwei # Steinbockshörnern. —
Decken: # und g. So siegelte Hans L. v. S. i. J. 1491.

Das jezige Wappen ist dasselbe wie das frühere, mit
dem einzigen Unterschiede, dass über der Lilie im Schilde
ein dreiläziger b. Turnierkragen schwebt. Da dies Bei-
zeichen jedenfalls von einer jüngern Linie angenommen
worden, jezt aber die ältere nicht mehr exislirt, so hat es
auch seine Bedeutung verloren und sollte heraldischen
Grundsäzen gemäss weggclassen werden. -— Als Schild-
halter erscheint schon in dem Siegel v. J. 1491 ein Löwe.
Jezt wird ein solcher hinter dem Schilde sizend geführt.

Löw (Tafel 8)

von Steinfurt, uraltes Geschlecht aus der hessischen
Wetterau, daselbst begütert. Im Herzogthum bediensiet.

AVappen: In b. mit (gewöhnlich sieben) g. Kreuzlein
besätem Schild ein s. Kranich. — Auf dem Helm derselbe
zwischen einem offenen b. mit g. Kreuzlein besäten Flug.

-— Decken: b. und g. — Schildhalter: Zwei Löwen.
iffialagEeirt (Tafel 8)

genannt von Neufville. Die Neufville, altes franzö-
sisches Geschlecht, erhielten von Kaiser Franz 1. eine
Adelsanerkennung. Peter Friedrich v. N. heurathele Ma-
ria Madelaine v. Malapert, die lezte ihres uralten, aus
Frankreich stammenden Geschlechtes und nahm in Folge
testamentarischer Bestimmung des Grossvaters mütterlicher
Seite i. J. 1766 Namen und Wappen der v. M. zu dem
seinigen an. Im Nassauischen ist das Geschlecht landsäs-
sig bei Wiesbaden, hatte bis 1848 Wahlfähigkeit zur Her-
renbank, und ist Mitglied des adeligen Hauses Frauenstein
zu Frankfurt a. M.

Stammwappen (Neufville): In R. ein g. Andreaskreuz,
 
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