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GEMÄLDE DER DRESDNER GALERIE

FRAGMENT EINER BESCHREIBUNG DER
VORZÜGLICHSTEN GEMÄLDE DER
DRESDNER GALERIE

DAS größte Stück von Correggio, an drei Manns-
längen hoch, ist gleichfalls eine sitzende Ma-
donna mit etlichen Heiligen und einem Bischof in
einem reichen Habit, und ist auf Leinewand ge-
malet, so wie eine andere Madonna fast in eben
der Größe mit einem Evangelisten und dem hl. Fran-
ziska zur Seiten und neben jedem eine Nonne. Sie sind
von seiner ersten Manier, die in des Andrea Mantegna
seine fällt. Aber Richardson hat nicht wohl gesehen,
wenn er die Manier des ersten von diesen zwei letzten
Stücken mit dem hl. Georgen vergleichet.
Man siehet mit Vergnügen und Verwunderung den
Sprung von seiner ersten bis zu seiner vollkommen-
sten Manier.'

Außer diesen großen Stücken ist ein Porträt eines
Medici von Correggio, doch nicht von seiner besten
Manier; auch aus Modena.

Von Tiziano sind die merkwürdigsten ein Frauen-
zimmer, nicht1 aber mit einem Porträt, sondern mit
einem Fächer nach damaliger Mode, in Form des
Tuchs an der Standarte, in der Hand. Sie soll die
Liebste des Malers Violanta sein. Man hält es für
eins der schönsten Porträts von seinem Pinsel. Nur
schade, daß es zu hoch stehet. Das Frauenzimmer
ist in weiß Satin gekleidet.

1 Abrdgd des Vies des Peintres Vol. I.

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