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Winkelmann, Eduard [Hrsg.]
Urkundenbuch der Universitaet Heidelberg (Band 1): Urkunden — Heidelberg, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.2746#0073
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56 1393 IÜNI 24.

32. Ruprecht II. überweist der Universität den ertrag zweier mit ihrem gelde aus-
gelöster turnosen an den zollen zu Kaiserswerth und Bacharach zur besoldung
der lehrer in der h. schrift, im geistlichen rechte und in der arznei. Heidelberg
1393 iuni 24.

5 Wir Ruprecht der elter von gots gnaden pfalczgrave bii Rin, des heiligen

Romischen richs obrister truchseß und hertzog in Beiern, bekennen uns offenbar
mit diesem jj brieve. Als der allerdurchluchtigst furste und here her Karle
Romischer keiser, zu allen ziiten merer des richs und konig zu Beheim, unser
gnediger here seliger || gedechteniß, uns und unsern erben gantze gewalt und

10 macht geben hatte zwene diese nachgeschrebene tornoß zu losen, mit namen
einen tornoß an dem zolle jj zu Bacherach, der inversatzt was Friederich von
Monfort ritter seligen, und der ander tornoß an deme zolle zu Keiserswerde,
der ingesetzet was Friederich von Monfort obgenant, Iohan Kemerer ritter et-
wan unser hofmeister und Iohan von der Hüben etwan unser kamermeister,

15 den beiden got gnade, die selben bedersiit und ihr erben die selben zwene tornose
innemen und of heben sollten, biz daz iglicher tornoß mit dusent guter und
geber gülden von in geloset wurden; die selben zwene tornose auch die obgenante
und ir kinder etwe viel iare also of gehaben und ingenommen hant. Und wan
wir hertzog Ruprecht obgenant die losunge daran hatten, als vurgeschriben steet,

20 so han wir sie geloset den tornoß zu Bacherach von Anthis von Monfort ritter,
des obgenanten Friederichs von Monfort seligen son, und den tornoß zu Keisers-
werde von Anthis obgenanten orten, Iohan Kemerers obgenant seligen son und
von Friederichs von der Hüben, Henne von der Hüben obgenanten seligen son,
iglichen tornoß mit dusent guter und geber gülden, die selben zwei dusent

25 gülden, die nachgeschriebene universitet und schule irs eigen gelts den selben
darumb geben geantwort und wol bezahlt hant. Und wir hertzog Ruprecht ob-
genant han angesehen den notze und fromen, der geistlichin und werntlichen
offersten mag und offerstet in der heiligen kirchen und der Cristenheit gemein-
lich von einer gefriten universiteten und schulen und han darumb mit wol-

30 bedachtem müde und gutem willen wißen und verhenckniß unsere lieben sons
hertzog Ruprechts des iungern und sins sons hertzog Ruprechten des iungsten,
unsere enckels, und mit ir beider und unsere gemeins rats rade, got zu lobe und
zu eren und der heiligen Cristenheit zu sterckunge, die obgenanten zwene frii
ledig tornos, die an den obgenanten beiden zollen von aller kaufmanschatze

35 nach marczale gefallen sollent, geben und vermachet han, geben und vermachen
mit craft dises briffes in aller wiise, als daz aller bast craft und macht haben
sal und mag, unserer gefriten und privilegirten universiteten und schulen zu
Heidelberg, also nemelich, daz meister und doctore und ander graduirten in der
heiligen geschrifte und in geistlichim rechten und in der artzeny, die zu ziiten

40 in den selben drien kunsten gekorn und gesetzet sin zu lesen und auch lesent
in der obgenanten universiteten zu Heidelberg nach gewonheit und gesetze der
selben universiteten, damit die selben alle iare irs lones und Solariums von des
selben lesens wegen ußgericht und bestellet sin sollent, und sollent alle zoll-
schribere oder ander, die die obgenanten zwene zolle inne hant und daz gelte

46 von den kauflutden innement, der obgenanten universiteten, so balde sie zu den
ampten gesetzet sint, geloben und zu den heiligen sweren, der obgenanten um-
 
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