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Winkelmann, Eduard [Hrsg.]
Urkundenbuch der Universitaet Heidelberg (Band 1): Urkunden — Heidelberg, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.2746#0131
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114 1418 FEBR. 10.

einer uß den vorgenanten zwölf canonigken sin solte, ane merekelich schaden
und gebrechen der universiteten und des Studiums zu Heidelberg nit besteeri möge
von manigerlei bewegenisse wegen, die sie uns dan davon gar eigentlichen für-
getragen und erczelet haut. Wand nu des obgenanten unsers lieben herren und
5 vaters kunig Ruprechtes seligen noch unser meinunge nie gewesen und auch
noch hut bei tage nit unser meinunge ist, die universiteten und Studium zu
Heidelberg mit erhebunge und stiftunge des vorgenanten stieftes zum heiligen
geiste zu Heidelberg zu swechen oder zu krencken, sunder das beide das Studium
und collegium ir iglichs dem andern nach billichen und mugelichen dingen be-

10 holten sin solle zu ewigen ziiten in sinem wesen zu behalten und dorumb, uf
das die obgenanten beide, das Studium und auch das collegium, ir igliches destebas
in sinem State und wesen verüben möge, so habeu wir noch eine canonicken-
pfrunde uf dem vorgenanten stiefte des heiligen geistes zu Heidelberg bewiedemet
und gemachet zu den zwölfen canonickenpfrunden, die für doruf gemachet und

15 bewiedemet sint, also das derselben pfrunde nu furbas zu ewigen ziiten driczehen
sin sollent. Und wir stieften und bewiedemen auch für uns, unsere erben, und
nachkomen, pfalczgraven bii Rine, dieselben driczehenste pfrunde des stieftes zum
heiligen geiste vorgenant uf der pastorien und zehenden zu Frymersheim in
Menczer bisthum bii Alczei gelegen, das1) iuspatronatus und von der herschaft von

20 Scharpfennecke uf uns und unser Pfalcz komen und gefallen ist, dieselbe pastorie
und zehende wir ierlichen achten als gut als hundert malter korns. Dorczu geben
seczen und bewiedemen wir auch vor uns, unsere erben und nachkomen, pfalcz-
graven bii Rine, in craft dieses briefes zwei fuder ewiger wingulte uf unserm teil
des zehenden zu Hoensassenheim, also das wir unsere erben und nachkomen,

25 pfalczgraven bii Rin, einen2) iglichen canonicken, der dan zu ziiten dieselben
pfrunden besiezen und innehaben wirdet, die vorgenanten zwei fuder wingulte
eins iglichen iares in dem herbest von dem vorgenanten unserm zehenden zu
Hoensassenheim geben und im die auch für sin huß gein Heidelberg füren und
antwurten sollen ane geverde. Wir wollen auch, das der ersame unser lieber

30 andechtige meister Iohann Plate, baccalarius in der heiligen schrifte, dieselben
driezehendeste pfrunde uf dem stieft zum heiligen geiste zu Heidelberg sine leb-
tage besiezen und haben und dorczu auch ein dechand desselben stieftes sin solle,
dorumb wir im auch für uns, unsere erben und nachkomen, pfalczgraven bii Rine,
als von derselben dechani wegen drissig gülden geltes ierlieher gulte eins iglichen

35 iars uf sant Martins dag fallende verschaffen und verschriben in craft dises briefes
uf unserm zolle zu Bacherach ufezuheben, und heissen und gebieten auch unsern
zolschribern und zollern, die iczunt zu Bacherache sint oder die wir und die
vorgeschrieben unsere erben hernachmals dohin seczen werden, das sie furbas
zu ewigen ziiten dem obgenanten meister Iohann Platen, dechan des stieftes zum

40 heiligen geiste zu Heidelberg, oder wer dan zu ziiten nach sinem tode dechan
desselben stieftes sin wirdet, eins iglichen iares uf sant Martins tag drissig guter
Rinischer gülden antwurten und bezalen und auch zu einer iglichen ziit ire
besiegelten quitsbriefe darfur nemen sollen, uns die in irer rechenunge furezu-
bringen, doruf wir sie auch derselben drissig gülden gülte eins iglichen iars

45 genczlichen qwiit ledig und lois sagen. Dorczu sollen und wollen auch wir, unsere
erben und nachkomen, pfalczgraven bii Rine, dem obgenanten meister Iohans Platen
 
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