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Winkelmann, Eduard [Hrsg.]
Urkundenbuch der Universitaet Heidelberg (Band 1): Urkunden — Heidelberg, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.2746#0256
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1546 OCT. 25. 2?>9

und auditorn erkauft und bekhomen werden musten, mit welchen uncosten, so
inen uf die bucher gehn wurde, mancher sich domit in studio iar und tag
erhalten möchte.

Es wurde auch also ein heimliche schetzung durch die trucker und handtirer
mit solchen buchern uf e. eh. g. undersessen geschlagen, das welcher ein söhn 5
in studio wolt haben, der muste iars 20, 30 und mehr gülden seinem son für
bucher geben, zuvor und ee er gradus magisterii erlangen möchte, die ime der
zeit wenig nutz, als die er gruntlich noch nit verstan möchte, und hette dessen
niemands mehr und bessern gewinne dan die hantirer und druck er, so ausser-
halb e. eh. g. furstenthumb hin und widder in reichsstetten und anderßwo gesessen, 10
so dan auch manchen abschewe machen wurde, das er seine sone umb solchs
merglichen uncostens willen der bucher nit her, sonder uf andere Universitäten
schicken wurde. Zu dem ist nit eim ieden gelegen Griechisch oder Hebräisch zu
lernen oder anzuhangen; es ist auch nit ein ieder darzu geschickt, das er neben
der Lateinischen sprach auch die Griechisch oder Hebräisch perfecte lernen und 15
begreifen möge, und werden mermals die ingenia der iungen durch viele der
sprach mehr verhindert und beschwerdt dan gefurdert, also das mancher, so beide
anstehet zu lernen, keine recht lernet noch begreift.

Es werden auch viel dapfere notwendige puneten, zu einer stattlichen und
andern universitatibus Germaniae gleichförmigen reformation gehörig und notwendig, 20
umbgangen, als bei dem pedagog, wer denselbigen pedagogum und andere magistros
cooperatores ieder zeit anzunehmen und zu bestettigen habe, wie und was gestalt
derselbig oder dieselbigen einem rectori und universitet zugethan sein solten, was
derselbigen besoldung, wo und von wem sie die gewertig sein solten und wie die
scholares mit dem past und leergelt gehalten werden, wem solch leergelt zustan 25
sollte etc. Dergleichen wurd auch circa facultatem artium umbgangen, wer und
wie vil regentes in contubernio hinfur sein sollen, wer die zu nominiren und zu
confirmiren haben soll, was deren stipendia, wo sie deren gewertig sein sollen,
wie es mit itzigen regenten, so per universitatem angenohmen und approbirt,
gehalten werden solle, wie es mit den promotionibus baccaulaureandorum et magistran- 30
doram gehalten werden solle, durch wehne und durch was Statuten facultas artium
hinfur regirt und gehandthabt werden solle. Solche und andere mehr notwendige
puneten werden in mehr gedachts hern Fagii ratschlag umbgangen und nur ein
blosse unmugliche und keiner universitet Germaniae gleichförmige disposition der
lection des zukunftigen pedagogii und des contubernii oder bursen furgemalet; 35
«erhalben wir solche furgemalte disposition bei unsern gethanen pflichten, domit
wir der universitet und facultati artium zugethan seind, keines wegs wissen oder
mogen approbirn noch annemen, sonder seind tröstlicher hoffnung, e. eh. g.
werden die sache weiters und baß, dan durch hern Pagium bescheen, beratschlagen
und bedeneken lassen. 40

Zum sechsten, so ist auch zu bedencken und fieissig zu erwegen, ob es räthlich
ln itzigen schweren kriegsleufen zukunftige reformation mit schwerem kosten
newer Stipendien furzunehmen, so doch nit vermutlich, das vor dem, und ee

esteadiger fried im heiligen Römischen reich gemacht und angericht, die uni-
versitet in medio armorum an personen zunehmen und sich meren werde, sonder 45

le abnemen, dan es mögen Studium philosophicura et armorum nit wohl bei
 
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