Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ahrens, Beatrix [Hrsg.]; Seiter, Josef [Hrsg.]
Pfarrkirche St. Blasius, Wyhl am Kaiserstuhl — Wyhl, [2008]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25564#0018
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4- Künstler

Überregional bekannte Künstler haben in Wyhl Aufträge erhalten. Der aus Schwaz (bei Innsbruck) in Tirol
stammende Kirchenmaler Johann PFUNNER(I7I6-I 788), der sich im Jahr I 749 in Freiburg einbürgern ließ
und dessen Bruder Franz Friedrich ein hier ansässiger Fassmaler, schufen die Gemälde und Fresken in der
Pfarrkirche St. Blasius sowie vermutlich auch den Prälatensaal des Pfarrhauses. Als typischer Vertreter der
Spätbarock- und Rokokomalerei war Johann Pfunner im 18. Jahrhundert einer der meist beschäftigten
Dorfmaler in Südbaden. Arbeiten in Herbolzheim (1754), Niederschopfheim (1756), Mahlberg (1761),
Hofweier (1763/64), Hochdorf (1767), Ettenheim (1771), Kiechlinsbergen (1774) und Heimbach (1776)
belegen sein reges Schaffen. Den Auftrag für die Blätter des Haupt- und der beiden Nebenaltäre in St. Blasius
in Wyhl erhielt Pfunner am 22. Oktober I 777. Zeitgleich arbeitete er an der Ausmalung von St. Peter in
Endingen. Ende der I 770er Jahre entstanden in Wyhl zuerst die Altarblätter, danach führte Pfunner Mitte der
I 780erjahredie Bemalung des Langhauses und des Chores aus.

Matthias FALLER aus St. Märgen machte sich einen Ruf durch Schnitzarbeiten in St. Peter im Schwarzwald. In
St. Blasius war er, durch Verbindungen zu St. Margen, der Schnitzer zahlreicher kleinerer und größerer
Figuren. Die Putti des Tabernakelaufsatzes (Abb. 19) stammen ebenso aus seiner Werkstatt wie die neben
dem Altar auf Konsolen ruhenden Figuren des heiligen Dionysius und des heiligen Nikolaus. Auch die heilige
Gertrud sowie der heilige Blasius an der Längswand der Kirche ist ein Werk Fallers.

Die großen Holzarbeiten hat der Schreinermeister Thomas HECHINGER aus Oberhausen geliefert. Am 06.
August I 765 wurden seine Altäre eingeweiht. Der Hochaltar war zu diesem Zeitpunkt noch dem heiligen
Blasius, derlinkeSeitenaltardem heiligen Dionysius geweiht.

I 781 beauftragte Pfarrer Kurz den Fassmaler Johann Georg WOHLSCHLÖGEL aus Endingen, den Hochaltar,
die Seitenaltäre, die Kanzel, die geschnitzten Figuren im Chorraum (u. a. den heiligen Dionysius und den
heiligen Nikolaus), denTabernakel und die Beichtstühle neu zu fassen.

Abb. 19: Drei Putti von Matthias Faller auf dem Tabernakelaufsatz

Seite 18
 
Annotationen