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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Georg, Johann: Maria mit dem Kruzifixe in der Hand
DOI Artikel:
Klingelschmitt, Franz Theodor: Romanische Umrisszeichnungen im Mainzer Dom
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0179

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Nr. 10

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

157

I

griechischen Inseln aussprechen, die ja lange unter venezianischer Herrschaft
standen. Und dort haben auch sicher Franziskaner gewirkt. Der Name spricht
fast dafür, daß es irgendwo ein so bezeichnetes Gnadenbild gab. Es wäre von
Interesse, wenn man diesen Ort ergründen könnte. Interessant ist es, daß sich
trotz des Widerspruchs des hohen griechischen Klerus noch einige solcher Ikonen
in Kirchen erhalten haben. Entstanden ist die Darstellung sicher erst im späten
Mittelalter, etwa um 1500. Aber kein erhaltenes Ikon dürfte älter als 1550 bis
16Jü sein. Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

ROMANISCHE UMRISSZEICHNUNGEN
IM MAINZER DOM.

(Mit Abbildung.)

m 1. Morgenblatt der „Frankfurter Zeitung" vom 2. Juli 1903 hat der allzu
früh verschiedene Prälat Schneider auf die Umrißzeichnung eines Löwen in
liegender Stellung aufmerksam gemacht, die er 1902 auf einem roten Sandstein-
deckung einen der
am frühesten voll-
endeten Teile des
Domes erblickte,
den man als Bau-
hütte für die übri-
gen benutzte. Dafür
schien ihm schon
die Gestaltung des
Portals in diesem
Bauteil zu sprechen,
das ja wesentlich
primitiver ist als das
Südportal, an dem
der Entwurf in der
Nordvorhalle zur
Ausführung gelangt
ist. Eine weitere
Stütze für

quader der Nord-
wand der nörd-
lichen Durchgangs-
halle am Ostchor
des Mainzer Domes
entdeckt hatte. Er
konnte sie als den
Entwurf zu dem
Löwenpaar am Süd-
portal der Ostseite
nachweisen1.

Sein Fund ver-
anlaßte mich im
Herbst 1905 zu
nochmaliger Unter-
suchung des Rau-
mes, m dem der
verewigte Forscher
nach jener Ent-
Ansicht schien ihm das Ergebnis meiner Untersuchung. Sie ließ mich nämlich
der von ihm entdeckten Zeichnung fast gerade gegenüber an der Südwand die
eines Löwenkopfes und links über diesem auf einem anderen Quader die
einer grotesken Fratze finden. Da diese die gleiche Ausführung zeigt wie die
beiden anderen und wohl auch eher während des Baues als nach vollzogener
Weihe in dem Gotteshaus angebracht sein dürfte, wird man sie am ehesten als

') „Der Löwe in der plastischen Kunst der Rheinlande zur Hohenstaufenzeit." Heute
am bequemsten zugänglich in „Kurmainzer Kunst" (S. 143- 146), der durch das ver-
ständnisvolle Zusammenarbeiten des Herausgebers Erwin Hensler und des Verlegers Hein-
rich Staadt zu einer schönen Schneider-Denkmal gewordenen Sammlung sonst schwer er-
reichbarer Aufsätze des Mainzer Forschers.

seine
 
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