Gregorius – digital

Hartmanns von Aue Legendenerzählung von Gregorius, genannt auch 'der gute Sünder', entstand gegen Ende des 12. Jahrhunderts nach der Vorlage der altfranzösischen Vie du pape saint Grégoire. Die Geschichte erzählt vom Sohn einer inzestuösen Geschwisterbeziehung, der als Säugling ausgesetzt und von Fischern gefunden wird, seine ersten Kindheitsjahre in einer Adoptivfamilie verbringt, dann in einem Kloster eine geistliche Ausbildung bekommt, sich als Jüngling trotzdem für das Rittertum entscheidet, auszieht und das Land seiner Mutter befreit und unwissentlich eine inzestuöse Ehe mit ihr eingeht; als er es erfährt, zieht er sich zur Buße auf einen Felsen im Meer zurück und wird siebzehn Jahre später durch göttliche Zeichen zum Papst gewählt. Die Erzählung war im Mittelalter wie in der Frühen Neuzeit in ganz Europa weit verbreitet.

Auf dieser Website finden Sie eine digitale Edition des Gregorius, die sich noch im Aufbau befindet. Im Zentrum sollen die Editionen ausgewählter Textzeugnisse stehen. Das Editionsmodul zeigt jeweils den Text mit Anmerkungen und wichtigen Varianten.

Parallel dazu finden Sie die virtuelle Handschriftenbibliothek mit digitalen Abbildungen aller Handschriften und Fragmente sowie den dazugehörigen Transkriptionen, die parallel zur jeweiligen Handschrift gesehen werden können.

In der Sektion Einführung finden Sie, neben einer Einleitung in diese digitale Ausgabe, eine Darlegung der Prinzipien der Textgestaltung, sowie ein beschreibendes Verzeichnis der Handschriften.

Unter Materialien sammeln wir zusätzliche Arbeitsinstrumente, wie eine vollständige Verskonkordanz zum Gregorius (im Aufbau) oder eine Literaturliste mit eigens digitalisierten oder online verfügbaren Texten.

In der Abteilung Informationen finden Sie Angaben zum Projekt, zum Team, zu den Nutzungsbedingungen und zum Zitierhinweis.

Technisch erfolgen die Transkriptions- und Editionsarbeiten im XML-Format nach den Richtlinien der Text Encoding Initiative (TEI). Für die konkrete Ausgestaltung der Kodierung folgen wir den Vorgaben von HeiEditions sowie unserem eigenen TEI-Handbuch. Alle Bild- und Textdaten werden frei von Einschränkungen unter open access-Lizenz online zugänglich gemacht. Damit ist Gregorius – digital auch eine digitale Textdatenbank, die weiteren maschinell unterstützten Untersuchungen dienen soll.

Gregorius – digital wird gemeinsam verantwortet von Victor Millet (Universidade de Santiago de Compostela) und Marie-Sophie Winter (Université de Picardie Jules Verne), in Zusammenarbeit mit der UB Heidelberg.