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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0009
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ster, ich dank euch gemeiniglich und auch sonder-
lich sehr, daß euer jeglicher meines Sohnes hat
begehrt und ernstlich um ihn gebeten, ihn zu
weisen und zu lehren. Wollte ich ihn nw mer
einem befehlen und nicht dem andern, so würde
Zorn unter euch. Darum fo will ich ihn mch
allen mit einander befehlm. Weiset und lehret
ihn nach mren Ehren und spart kein Gut." Da
die Meister das hörten, wurden fie froh und
dankten dem Kaifer. Und nahmen den Sohn
Dyocletianumund führten ihnmitsich. Jndem
Weg sprach Meister Cato: „Jhr Meister alle,
hört, was ich rate: istes, daß wir diesenJüng-
ling wollen lehren, so taugt es nicht, daß wir ihn
zu Rom lassen, denn des ZulaufS würde zu viel,
der diesen Jüngling hinderte. Nun weiß ich ein
minnigliches Feld und einen Baumgarten von
RomwohlzwetMeilen,dawollenwirihmeinen
schönen Turm bauen und darin eine schöne
Kammer, und an dieWände der Kammer wol-
len wir malen die sieben freien Künste, also daß
dasKind sie zu allenZeitenmöge anschauen und
lesen als in einem Buch." Dieser Rat gefiel
ihnen zumal wohl, und vollbrachtm das die
sieben Meister mit großem Fleiß und lehrten dm

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