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Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0046
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Sporen und ritt fthnell zu dem Kaiftr; und fiel
aufftineKnieundgrüßteihn.DerKaiftrsprach:
„Alles Unglück komme aufdich." Der Meister
antwortere: „Jch hab Gut und Ehre verdienr
an eurem Sohn, das ihr noch wenig wisset."
„Das istwahr" sprach der Kaiftr „du hast ver-
dient den Galgen besser denn mein Sohn. Er
war wohlredend und züchtig, nun ist er zu einem
Swmmen gediehen und zu einemBuben." Da
sprach der Meister: „Daß er nicht spricht, das
will Gott eine kurze Weile; daß er ein Bube fti
und eurerFrauen wollte Gewaltthun, daswüßc
ich gern, ob das ein Mensch gesehen habe. Denn
wisset, Frauen List geht über alle List, und wol-
let ihr um eurer Frauen Rede willen euren
Sohn töten, so gefthieht euch wie einemBürger
geschah von seiner Frau und von seiner Elster,
die er fthr lieb hatte." Da sprach der Kaiftr:
„Sagetmir, wie listigdieFrauenseien." „Herr,
laßt euren Sohn herwieder kommen, so will ich
euch wunderliche Rede fagen."

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