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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0069
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und derMeisterschlug, undes ging also lang, bis
fie zumal entfärbet ward. Da ließ der Ritter
den Arm binden und sprach zu derFrau: „Nun
geh in dein Bettundfortan bessre dich. Thustdu
es nicht, so such ich die Adern deinesHerzens."
Jhre Jungfrauen kamen und führten fie zu
BettevorgroßerOhnmächtigkeit.Alsfiewieder
zu fich selber kam, sprach fie zu einer: „Lauf ge-
schwinde zu meiner Mutter, fie soll zu mir kom-
men eh ich sterbe." Als die Mutter dies hörte,
war sie froh, daß dieTochteralsogezüchtigt war,
und kam zustund zu ihr. Da die Tochter die
Muttersah, sprach sie: „O du allerliebsteMut-
ter, ich bin viel nahe tot, denn ich habso viel Blu-
teSgelassen, daßich denke, ichmüssesterben." Die
Muttersprach: „Hab ich dir nichk gesagt, daß
alteMännerzornigund wunderlich find? Wie
dünketdich, willst du noch denPfaffenliebha-
ben?" „Der Teufel hole den Dekan mit allen
seinen Pfaffen, ich will niemand haben als mei-
nenehelichenMann."

F>a sprach derMeister zu demKaiser: „Herr,
^ habt ihr mich wohl verstanden? Jch rate
euch, hütet euch vor den Frauen, daß euch nicht

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