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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0073
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schrift. Da gedacht er bei sich selber: „WeßRa-
che folget hienach? Jch glaube, wer dich hinnen
trüge und unter derErde grübe, der fände einen
Schatz." Und er hub die Hand auf und schlug
einen großen Schlag, daß das Bild niederfiel.
Zuhandverlosch das Lichtund dieBmnnenver-
gingen, und er fand nichts. Da dieArmen das
vernahmen, wurden fie betrübt und sprachen:
„Jmmer müsse der unselig sein, der um seiner
Gierheit willen dies Bild verstört hat unduns
beraubet hat großen Trostes."

Darnach kamen drei Könige zusammen, denen
die Römer große Gewalt hatten gethan, und
wurdenzuRat,wiefiesichanihnenrächenmöch-
ten. Einer stund aufund sprach: „So lange der
Turm mit den Bildern steht, so mag ihnen Nie-
mand Schaden thun." Da traten drei Ritter
aus dem Volkhervorundsprachen: „Wirha-
ben gedacht, wie wir den Turm mtt großer Be-
hendigkeit verstören wollen; ist es, daß ihruns
gebet,waswirbrauchen,sowollenwirunserLe-
ben daran setzen." DieKönigesprachen: „Was
gehörtdazu!"„DreiFäßleinvollGold,dtemüß-
ten wir haben." DieKönigeantworteten ihnen:
„Goldes wollen wir euch genug geben,könnt ihr

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